St. Ludwig

Wilhelminenplatz 18

Nach dem Vorbild des römischen Pantheon 1822-1827 als erste katholische Kirche in Darmstadt errichtet. Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 gewann Hessen-Darmstadt etliche katholische Gebiete hinzu, deren Bevölkerung in der Hauptstadt angemessen vertreten sein musste. Zeitweilig war die Kirche als Bischofskirche für das neu zugeschnittene Bistum Mainz im Gespräch. Dem Großherzog zu Ehren wurde sie nach Ludwig von Frankreich benannt. Im Innern sind Grabmäler für katholische Mitglieder der Herrscherfamilie errichtet. Der Bau selbst in Pantheon-Form ist monumental. Die Pantheonform soll die Überwindung aller konfessionellen Enge propagieren. Die Kuppel mit einem Durchmesser von 33 Metern ruht auf 28 korinthischen Säulen. Licht fällt in den Raum nur durch das Oberlicht in der Kuppel. Die 1944 in der Brandnacht zerstörte Kirche wurde 1954/55 im Wesentlichen im alten Erscheinungsbild wieder aufgebaut.

(Text Wolfgang Lück, Werkbundakademie Darmstadt)

Denkmal

Die Kirche St. Ludwig ist als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Geschichtliches

Der erste katholische Kirchenbau in Darmstadt seit der Reformation steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem politischen Aufstieg der Landgrafschaft zum Großherzogtum und dem damit verbundenen Ausbau zur Residenzstadt.

Mit der Ludwigsrotunde ist eine Grenze gesetzt, hinter der außerarchitektonische Bereiche beginnen. Sie ist Mollers persönlichste Leistung, weil sie Einblicke in die Größe seiner Vorstellungen gibt, wie keine andere seiner Architekturen und weil die Gewalttätigkeit, mit die Vision der Umwelt aufgezwungen wird, den Grad innerer Beteiligungen erraten läßt. In keiner späteren Architektur ist der Mensch Moller so unmittelbar faßbar.

Frölich, Marie; Sperlich, Hans Günther; Georg Moller, Baumeister der Romantik, Darmstadt 1959, S. 169

Spaziergang

Der Weg führt nach Süden um die Kirche herum in die Obere Wilhelminenstraße.

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