Anlässlich der Umsetzung des 1. Gleichstellungsaktionsplanes zur Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene wurde der 1. Gleichstellungsbericht der Wissenschaftsstadt Darmstadt erstellt. Der Bericht enthält statistische Daten zu den verschiedenen für die Gleichstellung relevanten Bereichen und ist ein zentraler Baustein zur Entwicklung und politischen Steuerung zukünftiger Maßnahmen und Verbesserung von Strukturen. Er liefert wichtige erste Beiträge zur Genderanalyse.
Die Genderanalyse bettet Zahlen in Erklärungsansätze ein, die erhellen, in welcher Weise und mit welchen Mechanismen die beobachtete Geschlechterdifferenz hergestellt wird und liefert so auch mögliche Handlungsansätze zur Überwindung dieser Mechanismen bzw. Strukturen, die die Geschlechter-Ungerechtigkeit immer wieder neu herstellen.
Der Gleichstellungsbericht orientiert sich im ersten Teil an der sogenannten "Lebensverlaufsperspektive". Diese betrachtet unter anderem, welche langfristigen Auswirkungen innerhalb einer Lebensgeschichte von bestimmten Ereignissen und Entscheidungen in unterschiedlichen Lebensphasen ausgehen, so zum Beispiel Eheschließung und -scheidung, Teilhabe am Arbeitsmarkt u.ä..
Die in den einzelnen Lebensphasen getroffenen Entscheidungen wirken sich nicht nur auf die darauffolgende Lebensphase aus, sondern - u.U. sehr nachhaltig - auf alle weiteren und haben zudem Einfluss auf verschiedene Bereiche des städtischen Lebens. Daher werden in zwei weiteren Kapiteln die Beteiligung der Darmstädter Frauen und Männer in Politik und Verwaltung sowie der Zusammenhang von Gewalt und Geschlecht dargestellt. In einem zusätzlichen Kapitel werden verschiedene Darmstädter Frauenvereine vorgestellt, die sich auf unterschiedlichen Ebenen um die Gleichstellung der Geschlechter bemühen.