Entgeltgleichheit

Lohngerechtigkeit für Frauen

Die mangelnde Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern macht sich vor allem im Bereich der Bezahlung im Berufsleben bemerkbar. Der Gender Pay Gap, welchen das Statistische Bundesamt jährlich neu berechnet, fasst dies in Zahlen. Er beschreibt den Verdienstabstand pro Stunde zwischen Frauen und Männern. Derzeit beträgt die Lohnlücke noch immer 18% (Stand 2023). 

Equal Pay Day

Der Equal Pay Day ist der Internationaler Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Er markiert symbolisch die vom Statistischen Bundesamt jährlich errechnete Lohnlücke, somit variiert sein Datum auf Basis der jeweiligen Zahlen jedes Jahr. Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen unbezahlt arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Rechnet man den Wert - 18 %  Lohnlücke für das Jahr 2023 -  in Tage um, haben die Frauen insgesamt 66 Tage unbezahlt gearbeitet. Daher fand Equal Pay Day im Jahr 2024 am 6. März statt.

Wie kommt das zustande?

Frauen steigen oft schon mit einem Verdienstnachteil ein. Berufe, in denen viele Frauen arbeiten, werden häufig schlechter bezahlt. Wenn Frauen den Großteil der Familienarbeit übernehmen, fallen sie im Hinblick auf ihre Karrierechancen noch weiter zurück und gelangen dadurch seltener in gut bezahlte (Führungs-) Positionen und teilweise erhalten Frauen sogar weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen für die gleiche Tätigkeit. Mehr dazu auf www.equalpayday.de/ursachen

Wie ist die Entwicklung?

Ab Anfang 30 nimmt der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern fast stetig zu. Frauen in Deutschland sind bei der Geburt ihres ersten Kindes durchschnittlich rund 30 Jahre alt. Ab diesem Alter stagniert ihr durchschnittlicher Bruttostundenverdienst nahezu, während er bei den Männern mit zunehmendem Alter fast stetig ansteigt.

Was bedeutet das im Lebensverlauf?

Fast 40 % weniger Rente erhalten Frauen als Männer durch eigenständig erworbene Ansprüche. Auch wenn alle Rentenansprüche (z.B. Hinterbliebenenrente) eingerechnet werden, liegt der Abstand immerhin noch bei rund 30 %. (Stand 2023) Der Gender Pension Gap gibt jährlich genau Auskunft über die erschreckend hohe Rentenlücke.

Langfristige Folgen!

Auch wenn Paare sich einvernehmlich dafür entscheiden, dass Mütter zugunsten der Familie beruflich zurückstecken, liegen die langfristigen Risiken weiter einseitig bei den Frauen und wirken sich negativ auf deren Alterssicherung aus. Erwerbsunterbrechungen, Minijobs und Teilzeitarbeit bewirken niedrige Rentenansprüche. Zusammen mit hohen Scheidungszahlen trägt dies dazu bei, dass Frauen überproportional von Altersarmut bedroht und betroffen sind. Jede fünfte Frau ab 65 Jahren gilt als armutsgefährdet. (Statistisches Bundesamt, März 2023)

Handlungsfelder

Das Frauenbüro setzt sich auf verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Maßnahmen für Arbeitsgerechtigkeit ein. Frauen müssen die Möglichkeit bekommen, mehr Stunden im Beruf zu arbeiten, Männer im Gegenzug weniger. Haus- und Familienarbeit müssen fair geteilt, Betreuungsplätze angeboten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert werden. Ziel ist, dass Frauen am Arbeitsmarkt die gleichen Chancen wie Männer auf berufliches Fortkommen und Karriere erhalten und ebenso in gut bezahlten Tätigkeiten ihre Existenz absichern können.
 

Spiel mit offenen Karten - das Entgelttransparenzgesetz

Wenn wir wissen, was Kolleginnen und Kollegen in vergleichbarer Position verdienen, müssen Arbeitgeber die Gehaltsunterschiede begründen. Nur dann können Frauen und Männer gleichermaßen die eigenen Gehaltsforderungen überzeugend vertreten und ihren Rechtsanspruch auf eine gerechte Entlohnung durchsetzen. Das 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es zielt darauf ab, das Gebot des gleichen Entgelts für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit durchzusetzen. Das Gesetz sieht einen individuellen Auskunftsanspruch für Beschäftigte vor und fordert private Arbeitgeber auf, ihre Entgeltstrukturen zu überprüfen
 

Beratung und Unterstützung für Frauen am Arbeitsmarkt

Wir setzen uns ein für bessere Rahmenbedingungen für Frauen am Arbeitsmarkt. Verschiedene Anlaufstellen in Darmstadt bieten dazu Unterstützung.
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Ausschnitt Spielfeld des Armit verhindern Spiels

Das "Armut-Verhindern"-Spiel

Was macht Frauen arm und was hilft ihnen, Armut zu vermeiden? Das "Armut-Verhindern"-Spiel des Frauenreferats Frankfurt gibt Aufschluss.