Waldkolonie | Akazienweg

Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“

Das Fördergebiet „Waldkolonie/Akazienweg“ wurde in das Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ aufgenommen. Ziel des Programms ist es, die Wohn- und Lebensqualität in einem benachteiligten Stadtteil zu verbessern, soziale und städtebauliche Herausforderungen zu bewältigen und das Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner zu stärken.

Dieses Vorhaben wird durch den Bund, das Land Hessen und die Wissenschaftsstadt Darmstadt finanziert. In den kommenden Jahren werden gezielt Maßnahmen umgesetzt, um das Wohnumfeld attraktiver zu gestalten, die soziale Infrastruktur zu verbessern und den Stadtteil nachhaltig zu stärken.

Informationen zum Datenschutz

Verarbeitung personenbezogener Daten zur Erfüllung unserer Aufgaben im Fördergebiet:  Informationen zum Datenschutz (PDF-Datei, 60 KB)

Beschreibung des Fördergebietes

Der Stadtteil Waldkolonie ist von verschiedenen Herausforderungen geprägt sowohl im städtebaulichen als auch im sozialen Bereich. 

  • Das Fördergebiet „Waldkolonie/Akazienweg“ liegt im Westen der Wissenschaftsstadt Darmstadt im Stadtteil Waldkolonie. Das Gebiet umfasst rund 50 Hektar.
  • Die Waldkolonie setzt sich aus vielen kleineren Quartieren zusammen, die wenig Berührungspunkte oder Verknüpfungen miteinander haben. Die städtebauliche Gestaltung verstärkt die „Verinselung“ innerhalb des Stadtteils zusätzlich.
  • Der Stadtteil zeichnet sich dennoch durch eine bunte und aktive Vereinslandschaft aus, die von einem breiten ehrenamtlichen Engagement getragen wird.
  • Seit dem Jahr 2010 arbeitet im Siegfried-Geppert-Haus eine qualifizierte Gemeinwesenarbeit in Trägerschaft der Regionalen Diakonie Darmstadt-Dieburg, um die Menschen vor Ort zu unterstützen. Dadurch sind Kooperations- und Partizipationsstrukturen entstanden, auf die bei der Umsetzung des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ aufgebaut werden kann. Link zur Themenseite: Miteinander im Quartier / Waldkolonie
  • Der Stadtteil mit seiner Nord-Süd Ausdehnung zeichnet sich durch seine randständige Lage aus und er wird durch die Umrahmung mit großen Verkehrswegen und Industriegebieten noch verstärkt.

Erhebliche Barrieren grenzen den Stadtteil vom restlichen Stadtgebiet ab:

  • Im Norden ein Industriegebiet und das Zentralklärwerk
  • im Westen der Westwald und die Autobahn A5
  • im Osten der Haupt- und Güterbahnhof sowie die Konversionsareale des ehemaligen Kuhnwaldt-Geländes und der Starkenburg-Kaserne, welche mittel- bis langfristig die Möglichkeit zur städtebaulichen Entwicklung bieten
  • im Süden der mehrspurige Autobahnzubringer „Rheinstraße“.

Bei dem Fördergebiet handelt es sich um ein Gebiet mit vielfältiger sozialer Struktur:

  • In der Waldkolonie leben 5.998 Menschen (31.12.2023).
  • Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund liegt mit 50,7 % über dem städtischen Durchschnitt von 45,3 %. 20,6 % sind Ausländerinnen und Ausländer.
  • 4,8 % sind arbeitslos.
  • 9,2 % der Einwohnerinnen und Einwohner sind Empfängerinnen und Empfänger von Gesamtregelleistungen nach dem SGB II.
     

Zeitplan

Q2/Q3 2025

Phase 1: Ausschreibung und Beauftragung Planungsbüro zur Erarbeitung eines Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK)

Q3/Q4 2025

Ausschreibung Quartiersmanagement (Stadtteilwerkstatt und Stadtteilmanagement)

Q4 2025

Start der Erarbeitung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie lokalen Akteurinnen und Akteuren

2026

Beauftragung Quartiersmanagement und Fertigstellung ISEK und Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung

2026

Phase 2: Start der Umsetzung der Einzelmaßnahmen aus dem ISEK bis etwa zum Jahr 2035

ab 2036

Phase 3: Monitoring, Verstetigung und Abschluss

Bedeutung des ISEK

Ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) ist eine Planungsgrundlage für die Entwicklung eines Stadtteils. Es analysiert die aktuelle Situation, definiert Ziele und entwickelt konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Quartiers.

Für das Fördergebiet „Waldkolonie/Akazienweg“ wird ein solches Konzept erstellt, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen sinnvoll aufeinander abgestimmt sind und nachhaltig wirken. Das gebietsbezogene Konzept wird mit anderen gesamtstädtischen Entwicklungskonzepten und Planungen abgestimmt. Das ISEK wird gemeinsam mit einem externen Planungsbüro, den unterschiedlichen Ämtern der Stadtverwaltung und zusammen mit der Bevölkerung erarbeitet. Die Kosten zur Erarbeitung des ISEK werden aus den beim Land Hessen beantragten und bewilligten Fördermitteln finanziert.

Planungsziele

Stärkung der Bildungschancen, Beschäftigungsmöglichkeiten und der lokalen Wirtschaft

Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen

Integrierte Quartiersentwicklung (z.B. durch Quartiersmanagement als Schnittstelle zwischen Bewohnerschaft, Verwaltung und weiteren lokalen Akteuren)

Sozialer Zusammenhalt, Integration und Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen (z.B. durch Verbesserung der Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Quartier oder durch die Schaffung eines Quartierszentrums)

Übersichtsplan „vorläufige Abgrenzung Fördergebiet“

Fördergebiet „Waldkolonie/Akazienweg“ im Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“, vorläufige Gebietsabgrenzung mit Straßennamen

6 MB
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Erklärfilm des Bundesministerium des Innern und für Heimat: So funktioniert die Städtebauförderung

Häufige Fragen

Mit dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ unterstützen Bund und Länder Kommunen erfolgreich bei der gezielten Stabilisierung und Aufwertung strukturschwacher Stadt- und Ortsteile mit besonderem sozialen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Entwicklungsbedarf. Das Förderprogramm zielt darauf ab, städtebauliche Missstände zu beseitigen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken, die Chancen auf Bildung und Teilhabe zu erhöhen und die Inklusion aller Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Durch die Gestaltung des öffentlichen Raums, den Ausbau bzw. die Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur, die Aktivierung und Stärkung bürgerschaftlichen Engagements, den Aufbau von Vernetzung und Kooperation und die Entwicklung integrierter Handlungsansätze sollen die Wohn- und Lebensbedingungen der Menschen in benachteiligten Quartieren nachhaltig verbessert werden.

Link:  Informationsseite des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Das Programm fördert sowohl gebietsbezogene als auch einzelne Maßnahmen in verschiedenen Bereichen, darunter: 

  • Projekte zur Verbesserung von kinder-, familien- und altengerechter sowie sonstiger sozialer Infrastrukturen
  • Gestaltung und Aufwertung von Grünflächen und öffentlichen Räumen
  • Maßnahmen zur Klimaanpassung
  • Verkehrliche Maßnahmen für eine nachhaltige Mobilität
  • Förderung von Sport-, Freizeit- und Begegnungsräumen
  • Projekte zur Stärkung des nachbarschaftlichen Miteinanders

 

Das Fördergebiet „Waldkolonie/Akazienweg“ bietet großes Potenzial für positive Veränderungen. Durch das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ werden gezielt Projekte gefördert, die den Stadtteil lebenswerter und attraktiver machen. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Als erster Schritt ist eine Beteiligung der Anwohnenden und lokalen Akteure der Waldkolonie zum Start des ISEK geplant. Ebenfalls wird zu Beginn ein Beteiligungskonzept erarbeitet. Ziel ist es, die Menschen vor Ort aktiv in die Gestaltung ihres Quartiers einzubeziehen.

Prinzipiell sind die Betroffenen sowie öffentlichen Aufgabenträger nach dem Baugesetzbuch frühzeitig an der Erstellung eines Entwicklungskonzeptes und bei seiner Umsetzung in geeigneter Form zu beteiligen (§ 171e Absatz 4 und 5 sowie §§ 137 und 139 Baugesetzbuch (BauGB)). Es obliegt der Kommune zu entscheiden, welche Maßnahmen zur Beteiligung angewendet werden.

Das Förderprogramm basiert auf dem Baugesetzbuch (§ 171e BauGB – Maßnahmen der Sozialen Stadt), der Verwaltungsvereinbarung zur Städtebauförderung zwischen Bund und Land, der Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen Stadtentwicklung (RiLiSE) des Landes Hessen sowie den bundesweiten Vorgaben zur Städtebauförderung.

Die Stadt kann zu Beginn eines jeden Jahres über die Förderlaufzeit von 10 Jahren einen Förderantrag beim Land stellen. Das Land entscheidet dann, in welcher Höhe die Stadt Fördergelder erhält. Die Fördergelder werden zu gleichen Teilen durch den Bund, das Land Hessen und die Wissenschaftsstadt Darmstadt finanziert.

Das Programm ist langfristig angelegt. Die Förderlaufzeit beträgt 10 Jahre – beginnend ab dem Jahr 2025 – in der schrittweise verschiedene Projekte realisiert werden, zuzüglich eines Zeitraums von ca. 5 Jahren, in denen die Projekte abgeschlossen und verstetigt werden. 

Das Stadtteilmanagement und die Stadtteilwerkstatt übernehmen folgende Aufgaben:

Stadtteilwerkstatt:

  • Einrichtung einer lokalen, niedrigschwelligen Anlaufstelle
  • Aufbau bzw. Pflege von Netzwerken
  • Aktivierung von Eigeninitiative und bürgerschaftlichem Engagement
  • Einbindung der Bewohner*innen in den Erneuerungsprozess
  • Aufbau von zielgruppenspezifischen Beteiligungsstrukturen
  • Öffentlichkeitsarbeit

Stadtteilmanagement:

  • Vorbereitung, Abstimmung und Umsetzungsbegleitung von Initialprojekten und Leitinvestitionen
  • Aufbau von Organisationsstrukturen und Netzwerken
  • Evaluation und Fortschreibung des Stadtteilentwicklungskonzepts
  • Finanzierungs- und Fördermittelmanagement (Vernetzung von Förderprogrammen, Einwerbung von Drittmitteln, Vorbereitung von Antragstellungen)
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Evaluation, Monitoring, Berichte 

Ja, es gibt Möglichkeiten für lokale Initiativen und Vereine, sich an Projekten zu beteiligen oder Fördermittel für bestimmte Maßnahmen zu beantragen. Dies erfolgt über einen noch einzurichtenden „Verfügungsfonds“ und das Stadtteilmanagement oder im Rahmen von Beteiligungsformaten wie der Stadtteilwerkstatt.

Das Stadtteilmanagement und die Stadtteilwerkstatt müssen zunächst beauftragt werden, daher können in dieser frühen Planungsphase keine Maßnahmen beantragt werden.

Aufgrund der Aufnahme des Fördergebietes in das Programm Sozialer Zusammenhalt ergeben sich für Ihr Anwesen keine zusätzlichen rechtlichen oder finanziellen Verpflichtungen. Es gelten weiterhin die allgemein gültigen Bestimmungen des Baugesetzbuches in Bezug auf Grundstückseigentum. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt begrüßt es, wenn Sie sich an der Verbesserung der Lebensqualität im Quartier beteiligen und Projektideen einbringen. Hierzu finden noch besondere Beteiligungsangebote statt. Sollten Maßnahmen, die im Entwicklungskonzept vorgeschlagen werden, Ihr Anwesen betreffen, wird die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit Ihnen in Kontakt treten, um mögliche Vorgehensweisen zu erörtern. In einem solchen Fall bestünde auch die Möglichkeit, dass Sie Fördermittel des Programms Sozialer Zusammenhalt erhalten.

Adresse

Stadtplanungsamt, Abt. 61.5 - Vorbereitende Bauleitplanung und besonderes Städtebaurecht

Stadthaus West (12)

Mina-Rees-Straße 12
64295 Darmstadt
ÖPNV Mina-Rees-Straße

Illi, Christina

Telefon (06151) 13-2607
E-Mail stadtplanungsamt@darmstadt.de

Büro für Sozialplanung (Dezernat II)

Frau Born
Telefon (06151) 13 2804
Frau Preiß-Starke
Telefon (06151) 13 2168
E-Mail
sozialplanung@darmstadt.de