Ehemaliges Kuhnwaldt-Gelände

Das ehemalige Kuhnwaldt-Gelände liegt auf der Westseite des Hauptbahnhofs. In südlicher Richtung grenzt es direkt an die Starkenburg-Kaserne, an der Nordseite verläuft die Mainzer Straße.

Beschlüsse

Aufstellung eines Bebauungsplanes 

Für das Gebiet hat die Stadtverordnetenversammlung am 18.06.2019 die Aufstellung des Bebauungsplanes W 51.1 – ehem. Bahngelände nördlich der Starkenburg-Kaserne – beschlossen. Ziel ist es, das Gebiet einer städtebaulichen Umstrukturierung vorwiegend zu Wohnzwecken und teilweiser gewerblicher Nutzung zuzuführen.
Link: Beschluss und Magistratsvorlage 2019/0154 im Parlamentsinformationssystem

Ursprünglich sollte für diese Flächen zusammen mit dem Areal der Starkenburg-Kaserne der Bebauungsplan W 51 aufgestellt werden. Da die Starkenburg-Kaserne derzeit noch nicht für eine städtebauliche Entwicklung zur Verfügung steht, wird der nördliche Teil vorab als eigenständiger Bebauungsplan W 51.1 – ehem. Bahngelände nördlich der Starkenburg-Kaserne – aufgestellt.

Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung haben im Mai 2021 einem Antrag aus der Bürgerschaft (sogenannter Quorumsantrag) zugestimmt, zum Bebauungsplanverfahren W 51.1 – ehem. Bahngelände nördlich der Starkenburg-Kaserne – zusätzliche Bürgerbeteiligung anzubieten. Begleitend zum Planungsprozess wird es Beteiligungsangebote geben, die weit über die formelle Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des Bauleitplanverfahrens hinausgehen.
Link:  Beschluss und Magistratsvorlage 2021/0077 im Parlamentsinformationssystem

Im Februar 2022, fand eine Online-Veranstaltung für Bürgerinnen und Bürger statt. Neben Informationen zum Verfahren und dessen Zielen konnten Anregungen für die weitere Planung abgegeben werden. Eine Dokumentation der Veranstaltung finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Im Dezember 2022 hat die Stadtverordnetenversammlung der Auslobung eines städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbsverfahrens für das ehemalige Kuhnwaldtgelände (Bebauungsplanverfahren W 51.1) zugestimmt. Dabei sollen die Verknüpfungspotentiale mit den umgebenden Flächen, insbesondere mit dem südlich angrenzenden Kasernengelände betrachtet werden. Die Erweiterung des Wettbewerbsverfahrens um einen städtebaulich-freiraumplanerischen Ideenteil für die angrenzende Starkenburg-Kaserne (Bebauungsplanverfahren W 51) wurde beschlossen.
Link:  Beschluss und Magistratsvorlage 2022/0340 im Parlamentsinformationssystem

Für die Weiterführung des Bebauungsplanverfahrens ist es erforderlich, als Grundlage ein Planungskonzept zu entwickeln, das eine hohe städtebauliche Qualität sicherstellt. Die Durchführung eines Wettbewerbsverfahrens stellt hierzu ein sehr gut geeignetes Instrument dar. Die ehemaligen Bahnflächen werden seit langer Zeit durch eine Spedition (ehemals Kuhnwaldt) genutzt. Die derzeitige Nutzung soll zeitnah (Ende 2026) aufgegeben werden. Die Grundstückseigentümerin hat das Ziel, die Flächen in enger Kooperation mit der Stadt zu entwickeln.
 

Aktueller Stand des Projektes

Der Planungsprozess befindet sich derzeit in der Phase der Vorbereitung der Auslobung des Wettbewerbsverfahrens. Zur Vorbereitung wurde bereits eine umfassende Bestandsanalyse durchgeführt. Zu den Themenbereichen Artenschutz, Bodenschutz, Immissionsschutz, Erschütterungen, Geruchsbelastungen, Klima, Luft und Mobilität wurden Gutachten erstellt, die zur Ermittlung städtebaulicher Parameter als Grundlage für die Wettbewerbsauslobung dienen. Die Erarbeitung der Gutachten fand in enger Abstimmung mit den Fachämtern und dem zuständigen Dezernat statt. Der nächste Planungsschritt ist die Vorbereitung und Durchführung eines städtebaulichfreiraumplanerischen Wettbewerbs als Grundlage für die Bauleitplanung.
 

Dokumentation der Bürgerbeteiligungsveranstaltung am 3. Februar 2022

Die Dokumentation fasst Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die im Rahmen der Onlineveranstaltung am 03.02.2022 mündlich vorgebracht wurden. Auch schriftliche Beiträge aus der Chat-Funktion sowie beim Stadtplanungsamt eingegangene Äußerungen per E-Mail wurden anonymisiert dokumentiert.
Download: Dokumentation Veranstaltung (PDF-Datei 0,5 MB)

Die in der Bürgerbeteiligungsveranstaltung gezeigte Präsentation kann hier aufgerufen werden:
Download: Präsentation zur Veranstaltung (PDF-Datei 11,4 MB)

Am Donnerstag, 3. Februar 2022, hatte die Wissenschaftsstadt Darmstadt interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Bürgerbeteiligungsveranstaltung eingeladen, um Planungsprozesse und Planungsziele zur weiteren Entwicklung des ehemaligen Kuhnwaldt-Geländes sowie der südlich angrenzenden Starkenburg-Kaserne vorzustellen, zu diskutieren und Hinweise für die weitere Planung einzuholen. Aufgrund der andauernden Ausnahmesituation durch die Covid-19-Pandemie wurde die Veranstaltung als Onlineveranstaltung durchgeführt.

An der Veranstaltung nahmen neben Oberbürgermeister Partsch, Bürgermeisterin Akdeniz und Stadtrat Kolmer auch der Projektentwickler Aurelis Real Estate GmbH sowie das beauftragte Planungsbüro teil. Die Veranstaltung bot einen Überblick über die ersten Ergebnisse der bisher erstellten Gutachten zu den Themen Artenschutz, Bodenschutz, Erschütterungen, Klima, Geruchsimmissionen und Mobilität.

Arbeitsgruppe Quartiersentwicklung der Stadtviertelrunde Waldkolonie

Die Arbeitsgruppe Quartiersentwicklung der Stadtviertelrunde Waldkolonie beschäftigte sich in ihren Sitzungen am 16.02.2021 und 04.03.2021 mit den Flächen des Kuhnwaldt-Geländes und der Starkenburg-Kaserne. Die Ergebnisse wurden der Wissenschaftsstadt Darmstadt im Vorfeld der Bürgerbeteiligungsveranstaltung übersendet und können hier aufgerufen werden:
Download: Ergebnisse AG Quartiersentwicklung der Stadtviertelrunde Waldkolonie (PDF-Dokument, 0,4 MB)

Als Ergänzung zu dem obigen Ergebnisprotokoll hat das Quartiersmanagement Waldkolonie einige weitere Informationen zusammengestellt: Wie wurde das Ergebnisprotokoll erarbeitet? Wie werden die AG Quartiersentwicklung und die Stadtviertelunde organisiert?
Download: Informationen zur AG Quartiersentwicklung und zur Stadtviertelrunde Waldkolonie (PDF-Dokument, 0,1 MB)

Erläuterungen zum zeitlichen Ablauf des Planungsprozesses für das Kuhnwaldt-Gelände

Der Planungsprozess verläuft in 4 aufeinanderfolgenden Phasen:
1. Bestandsaufnahme und Analyse / Erstellen von Gutachten
2. Zusammenfassen der Gutachten und städtebauliches Fazit
3. Städtebaulicher Wettbewerb
4. Bauleitplanverfahren

Das Vorhaben befindet sich derzeit in der dritten Phase des Planungsprozesses mit der Vorbereitung der Auslobung des Wettbewerbsverfahren.

1. Bestandsaufnahme und Analyse / Erstellen von Gutachten
Für die ca. 12 ha große Fläche müssen mittels Gutachten eine Vielzahl von Rahmenbedingungen geklärt und planerische Grundlagen für die städtebauliche Entwicklung ermittelt werden. Untersucht werden verschiedenste Themen wie Artenschutz, Bodenbelastungen, Klima, Luft, Geruch, Emissionsbelastungen (z.B. Lärm und Erschütterungen durch den angrenzenden Bahnbetrieb) sowie Mobilitätsanforderungen.

2. Zusammenfassen der Gutachten und städtebauliches Fazit
In der zweiten Phase werden die Ergebnisse der eingeholten Gutachten verglichen und zusammengefasst. Erst mit Hilfe dieser Wissensbasis können Aussagen getroffen werden, wie viel Bebauung an welchen Stellen des Areals möglich ist, welche Nutzungen dort vorgesehen werden können und wie die mögliche verkehrliche Erschließung aussehen kann. Die Auswertung der Gutachten und die Zusammenfassung der Ergebnisse mit den daraus resultierenden Potentialen, Optionen und Bindungen erfolgt in enger Abstimmung zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Aurelis Real Estate GmbH und einem beauftragten Planungsbüro.

3. Städtebaulicher Wettbewerb
Die so gewonnenen Erkenntnisse  bilden die Grundlage für die Auslobung eines städtebaulichen Wettbewerbs in der dritten Phase des Planungsprozesses. Die teilnehmenden Planerinnen und Planer entwickeln anhand der gemachten Vorgaben und Rahmenbedingungen städtebauliche Konzepte für das Areal. Zudem sollen auch prinzipielle Aussagen für die direkt angrenzende Starkenburg-Kaserne (ca. 30 ha) gemacht werden.

4. Bauleitplanverfahren
Das im Wettbewerb ausgewählte städtebauliche Konzept bildet die Grundlage für das in Phase vier durchzuführende Bauleitplanverfahren. Dieses dient dazu, mit einem Bebauungsplan die erforderlichen planungsrechtlichen Festsetzungen für die Realisierung des städtebaulichen Konzeptes zu schaffen. Im Bauleitplanverfahren haben sowohl die Träger öffentlicher Belange, zum Beispiel übergeordnete Aufsichtsbehörden, Umweltverbände und andere Interessenvertretungen sowie Bürgerinnen und Bürger in zwei Schritten der Öffentlichkeitsbeteiligung Gelegenheit, zu den vorliegenden Gutachten und Bebauungsplanentwürfen Stellung zu nehmen. Für das ehemalige Kuhnwaldt-Gelände hat die Stadtverordnetenversammlung bereits im Jahr 2019 die Aufstellung des Bebauungsplanes W 51.1 - ehemaliges Bahngelände nördlich der Starkenburg-Kaserne - beschlossen. Das förmliche Bebauungsplanverfahren wird nach Abschluss der oben beschriebenen ersten drei Phasen des Planungsprozesses weitergeführt.

Link:  Aufstellungsbeschluss Bebauungsplan W 51.1 im Parlamentsinformationssystem
Link: Informationen zum Ablauf von Bauleitplanverfahren siehe Themenseite Bauleitplanung

Informationen zum Grundstückseigentum und den Planungszielen

Kuhnwaldt-Gelände

Die Grundstückeigentümerin Aurelis Real Estate GmbH möchte das ehemalige Kuhnwaldt-Gelände einer städtebaulichen Umstrukturierung vorwiegend zu Wohnzwecken zuführen. Dies entspricht dem Ziel der Wissenschaftsstadt Darmstadt, das Angebot an Wohnraum zu vergrößern, um der großen Nachfrage nach Wohnungen nachzukommen. Zusätzlich soll das Flächenangebot für gewerbliche Nutzungen erweitert werden. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes W 51.1 - ehemaliges Bahngelände nördlich der Starkenburg-Kaserne - soll für die ursprünglich als Bahnbetriebsgelände gewidmeten Flächen Baurecht für Wohnzwecke und in Teilen für gewerbliche Nutzungengeschaffen werden. Durch einen städtebaulichen Vertrag mit der Grundstückseigentümerin sollen Einzelheiten der Planung gesichert und die Übernahme von Folgekosten durch die Aurelis Real Estate GmbH geregelt werden.

Starkenburg-Kaserne

Für den Bereich der Starkenburg-Kaserne wurde im Jahr 2007 der Aufstellungsbeschluss W51, „Nördlich des Dornheimer Weges“ gefasst. Aufgrund der Weiternutzung des Panzerausbesserungswerkes wurde in einem Teilbereich ein Sondergebiet für die weitere militärische Nutzung vorgesehen (Änderungsbeschluss vom18.03.2008). Im Juli 2021 wurde eine Absichtserklärung zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung, dem Land Hessen und den Städten Darmstadt und Pfungstadt abgeschlossen mit der Perspektive, die militärische Nutzung des Standortes der Starkenburg-Kaserne Darmstadt mittelfristig aufzugeben und die Flächen für eine zivile Nutzung zur Verfügung zu stellen. Dadurch besteht die Chance auf eine städtebauliche Umstrukturierung u.a. zu Wohnzwecken und teilweiser gewerblicher Nutzung und damit der Bereitstellung von dringend erforderlichem Wohnraum sowie Gewerbeflächenangeboten. Die Lage innerhalb des Stadtgebietes und in direkter Nachbarschaft mit dem nördlich angrenzenden Gelände eröffnet das Potential, die ca. 30 ha große Fläche der StarkenburgKaserne zusammen mit dem ca. 12 ha großen ehemaligen Kuhnwaldtgelände und in enger Verknüpfung mit der bestehenden Waldkolonie zu einem urbanen Stadtquartier zu entwickeln.

Link: Themenseite Konversion - Informationen zur Entwicklung ehemals militärisch genutzter Flächen im Stadtgebiet (darunter die Starkenburg-Kaserne)

Masterplan DA 2030

Die Entwicklung der genannten Flächen ist eingebettet in die gesamtstädtischen Entwicklungskonzepte. Im Juni 2020 wurde der Masterplan DA 2030+ als räumliche Entwicklungsstrategie durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Hierbei geht es im Kern um die Frage, wie die aktuellen Herausforderungen der Stadtentwicklung Darmstadts bis ins Jahr 2030 und darüber hinaus gesteuert und räumlich gestaltet werden können. Der Masterplan DA 2030+ entfaltet seine räumliche Wirkung in den Stadtteilen. Daher sollen die Aussagen des Masterplans und die darin formulierten Ziele für die Entwicklung der frei werdenden Flächen Kuhnwaldt-Gelände und Starkenburg-Kaserne in Verbindung mit dem bestehenden Stadtteil Waldkolonie gemeinsam betrachtet werden. Bevorstehende Veränderungen werden als Chance gesehen für eine positive, nachhaltige und der Zukunft zugewandte Entwicklung.

Link: Themenseite zum Masterplan DA 2030+

Feldbusch, Andrea

Stadtplanungsamt - Abteilung 61.1

Telefon (06151) 13-2613
E-Mail stadtplanungsamt@darmstadt.de