Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24.02.2022 hat sich die Stadt Darmstadt klar gegen die russische Aggression positioniert und sich zur Solidarität mit der ukrainischen Partnerstadt Uzhhorod bekannt. Bereits am ersten Tag des Krieges kam es auf Initiative des Magistrats, Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung und engagierter Bürger*innen zu einer ersten Solidaritätskundgebung im Zentrum der Stadt. Dabei wurde die Überzeugung formuliert, dass diese Aggression die Beziehungen zur ukrainischen Partnerstadt und der gesamten Ukraine nur weiter stärken und nicht schwächen wird. Seither findet seit nunmehr zwei Jahren jeden Samstag eine von einem breiten Bündnis aus Parteien, Vereinen und Organisationen der Zivilgesellschaft, Gemeinden und engagierten Bürger*innen getragene Friedenskundgebung in der Stadt Darmstadt statt.
Direkt zu Kriegsbeginn wurde ein städtischer Krisenstab eingerichtet, der zunächst bis Ende 2022 tagte und wöchentlich die Situation der Geflüchteten in Darmstadt sowie die Unterstützung der Partnerstadt koordiniert bearbeitete. Auch wurde ein Spendenkonto eingerichtet, auf dem bisher ca. 270.000 € von Darmstädter Privatpersonen, Vereinen, Unternehmen und weiteren Einrichtungen eingegangen sind (Stand Dez. 2023).
Mit politischen Vertreter*innen der Stadt Uzhhorod, dem Bürgermeister Bohdan Andriyiv und der Verwaltung sowie dem vor Ort tätigen „Partnerschaftsverein Darmstadt-Uzhhorod“ steht die Darmstädter Verwaltung in ständigem Kontakt.
Unmittelbar nach Beginn des Krieges versicherte die Stadtspitze der Partnerstadt ihre Solidarität und Bereitschaft, zielgerichtete Hilfe zu leisten. Die Stadt Uzhhorod liegt im äußersten Westen der Ukraine an der Grenze zur Slowakei und ist daher bisher von direkten Kriegshandlungen verschont geblieben. Gleichwohl ist es eine Stadt im Kriegszustand mit ständigem Raketenalarm, Familien, deren, zumeist männliche, Mitglieder an der Front im Einsatz sind und mitunter nicht lebend zurückkehren. Es haben außerdem zwischen 10.000 und 20.000 Geflüchtete aus anderen Regionen der Ukraine in Uzhhorod eine sicherere Zuflucht gefunden. Der entsprechende Anstieg der Bevölkerungszahl führt zunehmend zu einer Überlastung der städtischen Infrastruktur.
Schon wenige Tage nach Kriegsbeginn konnte, mithilfe des Partnerschaftsvereins Deutschland Ukraine/Moldova e.V. (PDUM e.V.) und engagierter Bürger*innen, ein erster Hilfstransport nach Uzhhorod entsandt werden. Bis Ende 2023 folgten 9 weitere Hilfstransporte mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten, Generatoren und großen Stromaggregaten, Fahrzeugen und Geräten zum Abfallmanagement sowie medizinischen Geräten und Material im Gesamtwert von über 800.000 €. Die Hilfsgüter leisten in Uzhhorod einen wichtigen Beitrag sowohl zur Unterstützung der Binnengeflüchteten als auch zur Aufrechterhaltung der kommunalen Infrastruktur. Die Organisation und Durchführung der Hilfsleistungen waren und sind nur möglich durch die Unterstützung von städtischen Ämtern und Eigenbetrieben, kommunalen und privaten Unternehmen und weiterer Einrichtungen. Stellvertretend genannt seien hier das Klinikum Darmstadt, der EAD, das Gesundheitsamt für die Stadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg, PDUM e.V., Pulse of Europe, Unternehmer für Darmstadt e.V., Alnatura Produktions- und Handels GmbH, KAO Germany GmbH, Entega AG, Entega Stiftung und die Bauverein AG.