Am 19.09.2012 beschloss der Darmstädter Magistrat sich auf den Weg zu machen Fairtrade-Stadt zu werden. Die erfolgreiche Zertifizierung erfolgte knapp ein Jahr später: Seit dem 13.09.2013 darf die Wissenschaftsstadt Darmstadt sich Fairtrade-Stadt nennen. Der Titel „Fairtrade-Stadt" steht für Akteurinnen und Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung, die sich gemeinsam für den Fairen Handel einsetzen. Die Stadt ist damit Teil eines bundesweiten Netzwerkes von über 800 deutschen Städten und Gemeinden, die den Fairen Handel auf lokaler Ebene verankern und gemeinsam aktiv gestalten.
Kampagne Fairtrade-Towns
Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Das Engagement der vielen Menschen zeigt, dass eine Veränderung möglich ist, und dass jede und jeder etwas bewirken kann.
Fünf Kriterien müssen erfüllt sein, damit Kommunen den Titel Fairtrade-Town tragen können.
- Ratsbeschluss:
Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des Fairen Handels. Bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im (Ober-)Bürgermeisterbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus Fairem Handel ausgeschenkt. - Steuerungsgruppe:
Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town und darüber hinaus die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. - Produkte:
In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei verschiedene Produkte aus Fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl. - Zivilgesellschaft:
Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchen-/Glaubensgemeinden setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zu Fairem Handel um und bieten Produkte aus Fairem Handel an. - Medien und Öffentlichkeitsarbeit:
Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zu Fairtrade in der Kommune. Die lokalen Medien berichten über die Ereignisse vor Ort.
Mehr Informationen zu den Kriterien der Kampagne erhalten Sie hier.
Fair heißt solidarisch mit Menschen und Umwelt
Fairer Handel bedeutet, dass sozial-ökologische Standards in der Rohstoffgewinnung und Weiterverarbeitung Beachtung erhalten müssen. Das führt zu besseren Arbeitsbedingungen von Bäuerinnen und Bauern sowie Produzentinnen und Produzenten im Globalen Süden. Dennoch ist der Begriff „fair“ nicht rechtlich geschützt. Deswegen gibt es internationale Dachorganisationen wie die Weltfairhandelsorganisation (World Fair Trade-Organization) und die Europäische Fairhandelsorganisation (European Fair Trade Organisation), die Mindeststandards festgelegt haben. Das Fairtrade-Siegel zählt zu den bekanntesten Siegeln, welches verlässliche Sozial- und Umweltstandards etabliert. Es wird vom Verein Fairtrade Deutschland e.V. vergeben, welcher auch die Stadt Darmstadt als Fairtrade-Stadt auszeichnet.
Darmstadt für den Fairen Handel – Darmstadt für den Wandel
In Darmstadt gibt es eine Vielzahl an Initiativen, denen Menschenrechte und Umweltschutz und Sorgfaltspflichten wichtig sind, und das nicht nur lokal sondern ebenfalls auf globaler Ebene. Es sind zivilgesellschaftliche Vereine, Akteurinnen und Akteure aus dem Bildungsbereich, Gastronominnen und Gastronomen, Einzelhändlerinnen und Einzelhändler oder religiöse und kirchliche Akteurinnen und Akteure, die auf die Wichtigkeit von fairen und gesunden Arbeitsbedingungen für Menschen und die Umwelt aufmerksam machen und den Fairen Handel voranbringen.