Erst 1968 wurde der Grundstein für den ersten Wohnblock Kranichsteins gelegt. Namensgeber ist das nahegelegene Jagdschloss, die ehemalige Sommerresidenz der Darmstädter Landgrafen und Großherzoge.
Heute ist Kranichstein ein multikultureller Stadtteil, der eine Sprachen- und Kulturvielfalt besitzt, die kaum ein anderer Teil Darmstadts aufzuweisen hat. Durch engagierte Stadtteilarbeit hat sich Kranichstein zu einem lebendigen, urbanen Ort entwickelt. Die Aufnahme in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ führte zu zahlreichen Projekten zur Verbesserung des Lebensumfeldes, in deren Entwicklung und Realisierung die Bewohner einbezogen wurden. Mehr zu "Soziale Stadt"
Das Stadtbild Kranichsteins ist von moderner Bebauung aus dem vergangenen Jahrhundert geprägt. Am südlichen und westlichen Stadtteilrand gibt es außerdem Wohngebiete mit modellhaften Baukomplexen und Reihenhäusern in Niedrigenergie- und Passivhausbauweise. Dr. Wolfgang Feist errichtete 1991 hier das erste Passivhaus Deutschlands. Mehr zum Darmstädter Passivhausinstitut
Zahlreiche Teiche bilden den Kern des Stadtteils. Der Brentanosee und der Kästnersee liegen in der Bachaue des Ruthsenbaches, einst als Rückhaltebecken bei Überschwemmungen angelegt. Den Schlossteich ließ Landgraf Georg I. 1579 graben, er diente zur Fischzucht und Entenjagd und später der Repräsentation. Einst aus nützlichen Gründen geschaffen, sind die Wasserflächen heute wichtige Orte der Erholung.
Das Jagdschloss Kranichstein wurde unter Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt zwischen 1578 und 1580 errichtet.
Der letzte Großherzog Ernst-Ludwig ließ 1917 im Jagdschloss ein Jagdmuseum errichten. Nach der umfassenden Renovierung von 1988 bis 1996 ist die originalgetreue Renaissancefassung im Erdgeschoß wiedererstanden.
Im Zeughaus des Jagdschloss Kranichstein gilt es seit 2008 im Erlebnismuseum bioversum insbesondere für Kinder die Vielfalt der Natur kennen und schätzen zu lernen und zu verstehen, wie Menschen sie beeinflussen und verändern.
Auf dem ehemaligen Bahnbetriebswerk Darmstadt-Kranichstein befindet sich das größte Eisenbahnmuseum Hessens. Seit 1976 präsentiert es mit über 40 Triebfahrzeugen und mehr als 150 Wagen sowie einer Vielzahl von interessanten Sammlungen aus dem Eisenbahnwesen eindrucksvoll die Geschichte der Branche.