Wissenschaftsstadt Darmstadt Logo

Neues Kanzleigebäude

Luisenplatz 2

Mollers Neues Kanzleigebäude wurde 1825/26 erbaut, um für das Kollegienhaus zusätzlichen Verwaltungsraum zu schaffen. Das Kollegienhaus am Luisenplatz war 1777 vom Hanauer Oberbaudirektor Franz Ludwig von Cancrin für die Landesverwaltung gebaut worden. Nachdem aber 1806 die Landgrafschaft zum Großherzogtum Hessen Darmstadt aufgestiegen war, genügte Cancrins Kollegienhaus den durch Gebiets- und Bevölkerungszuwächsen stark zugenommenen Verwaltungsaufgaben nicht mehr.
Mollers Neues Kanzleigebäude wurde 1825/26 erbaut, um für das Kollegienhaus zusätzlichen Verwaltungsraum zu schaffen. Das Kollegienhaus am Luisenplatz war 1777 vom Hanauer Oberbaudirektor Franz Ludwig von Cancrin für die Landesverwaltung gebaut worden. Nachdem aber 1806 die Landgrafschaft zum Großherzogtum Hessen Darmstadt aufgestiegen war, genügte Cancrins Kollegienhaus den durch Gebiets- und Bevölkerungszuwächsen stark zugenommenen Verwaltungsaufgaben nicht mehr.
Fassade des Neuen Kanzleigebäudes
1825/26 entwarf Georg Moller an der Südseite des Mathildenplatzes das viergeschossige „Neue Kanzleigebäude.“ Quelle: Denkmalarchiv, Georg Haupt
Ansicht des Neuen Kanzleigebäudes
Das Neue Kollegiengebäude an der Südseite des Mathildenplatzes, Quelle: Denkmalarchiv
Fassadenzeichnung des Neuen Kanzleigebäudes
Moller gelang es, mit den Rundbogenfenstern und dem Rundbogenportal im Erdgeschoss, den mit Sandstein gerahmten Rechteckfenstern im 1. und 2. Obergeschoss, den kleinen, einfachen Fenstern im 3. Obergeschoss und dem flachen Dach über dem auskragenden Kranzgesims dem Gebäude das Aussehen eines florentinischen Palastes zu verleihen, Quelle: Denkmalarchiv, Frölich/Sperlich S. 174
Luftaufnahme des Neuen Kanzleigebäudes
Zwischen dem Regierungspräsidium und der Neuen Kanzlei wurden 1845 der westliche und 1889 der östliche Flügel angefügt, die Mollers Bau mit dem Regierungspräsidium verbinden und einen quadratischen Innenhof bilden. Mollers Bau wurde in der Brandnacht im September 1944 zerstört und zwischen 1949 und 1952 vom Staatsbauamt wieder aufgebaut. Dabei wurde im Obergeschoss ein Sitzungssaal eingebaut. Auf der Gebäuderückseite tritt das Treppenhaus als giebelbekrönter Risalt hervor, mit Rundbogenfenstern und einem Thermenfenster, flankiert von kleinen Fenstern, hinter denen sich die Toiletten verbergen. Quelle: Denkmalarchiv, Nikolaus Heiss
Grundriss des Neuen Kanzleigebäudes
Wie auf dem Grundriss gut zu erkennen, schließt an die Eingangshalle das kunstvolle Treppenhaus an: im Wechsel ein- und zweiläufig und überwölbt von einem kassettierten Tonnengewölbe. Vom mittig liegenden Treppenhaus aus werden über Mittelgänge die Amtsräume erschlossen, Quelle: Denkmalarchiv, Frölich/Sperlich S. 174
Eingangshalle des Neuen Kanzleigebäudes
Der zentrale Eingang führt in die aus neun Jochen gebildete quadratische Erdgeschosshalle, die mit korinthischen Säulen und Kreuzgewölben ausgestattet ist, Quelle: Denkmalarchiv
Treppenhaus im Neuen Kanzleigebäude
Die auf 1828 datierte Zeichnung von H. Bosse zeigt den oberen Abschnitt des Treppenhauses und gibt zugleich einen Eindruck des damaligen Büroalltages. Quelle: Denkmalarchiv, Frölich/Sperlich S. 177
Schnittzeichnung des Neuen Kanzleigebäudes
Der zeitgenössische Schnitt durch das Gebäude verdeutlicht die räumliche Situation. Quelle: Denkmalarchiv

Neues Kanzleigebäude

Klassizistischer Erweiterungsbau des Kollegienhaues. 1825 nach Entwürfen von Georg Moller errichtet. Bemerkenswert: die Hoffassade mit dem Treppenhaus.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark zerstört, jedoch originalgetreu wieder aufgebaut. 

(Text des Infoschildes)

Denkmal

Der Mathildenplatz mit dem neuen Kanzleigebäude ist als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Mehr dazu

Sanierung 2021

Im Zuge der 2019 bis 2021 durchgeführten Dach- und Fassadensanierung wurde das Dachtragwerk der Neuen Kanzlei erhöht und somit die geometrisch schlichte Originalform wiederhergestellt. Der Dachstuhl aus den fünfziger Jahren blieb darunter erhalten.
Des Weiteren wurden im Zuge der Sanierung Sandsteingesimse und Gewände mit insgesamt 600 und dem Austausch ganzer Werksteine überarbeitet.
Außerdem wurde die Farbfassung aus der Zeit des Wiederaufbaus wiederhergestellt.

Moller-Spaziergang

Das von Moller entworfene Neue Kanzleigebäude ist Station des Moller-Spaziergangs. 

Mehr dazu