Im Zusammenhang mit der Anlage der neuen Vorstadt (heute Moller-Stadt) schuf Moller als Tangente an die Altstadt angelehnt Ludwigsplatz und Schulstraße. Sie waren schon wie heute als Geschäftsviertel gedacht. Der Platz wurde 1819-1822 angelegt. Die polygonale Form mit ihren fünf Straßeneinmündungen machte viele interessante Ecklösungen für die Häuser notwendig. Obwohl keines der von Moller und seinem Kollegen Georg August Lerch geplanten Häuser den Zweiten Weltkrieg (Brandnacht 1944) überstand, ist der Charakter der Bebauung noch immer erkennbar. Das gilt auch für die anschließende Schulstraße, in der nach der Zerstörung 1944 die Häuser traufseitig und dreigeschossig wie von Moller wieder errichtet wurden. Der einzige Unterschied liegt darin, dass Karl Gruber nach dem Krieg die Nordseite der Straße mit Kolonaden versah und damit einen neuen Charakterzug hinzufügte. Deshalb steht die Schulstraße unter Ensembleschutz.
(Text Wolfgang Lück, Werkbundakademie Darmstadt)