Ludwigsplatz mit Schulstraße

Im Zusammenhang mit der Anlage der neuen Vorstadt (heute Moller-Stadt) schuf Moller als Tangente an die Altstadt angelehnt Ludwigsplatz und Schulstraße. Sie waren schon wie heute als Geschäftsviertel gedacht. Der Platz wurde 1819-1822 angelegt. Die polygonale Form mit ihren fünf Straßeneinmündungen machte viele interessante Ecklösungen für die Häuser notwendig. Obwohl keines der von Moller und seinem Kollegen Georg August Lerch geplanten Häuser den Zweiten Weltkrieg (Brandnacht 1944) überstand, ist der Charakter der Bebauung noch immer erkennbar. Das gilt auch für die anschließende Schulstraße, in der nach der Zerstörung 1944 die Häuser traufseitig und dreigeschossig wie von Moller wieder errichtet wurden. Der einzige Unterschied liegt darin, dass Karl Gruber nach dem Krieg die Nordseite der Straße mit Kolonaden versah und damit einen neuen Charakterzug hinzufügte. Deshalb steht die Schulstraße unter Ensembleschutz.

(Text Wolfgang Lück, Werkbundakademie Darmstadt)

 

Denkmal Schulstraße

Die Schulstraße ist als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Georg August Lerch

Architekt und Oberbaurat Georg August Lerch (1792-1857) studierte bei Georg Moller, wurde 1838 Hof- und Militärbaumeister und 1856 Geheimer Baurat. 1844 verlieh Großherzog Ludwig II. ihm das Ritterkreuz des Verdienstordens Philipps des Großmütigen.

Karl Gruber

Architekt Karl Gruber (1885-1966) legte bereits im Mai 1945 als  Mitglied der Wiederaufbaukommission Pläne für die Neugestaltung der kriegszerstörten Darmstädter Innenstadt vor.

Spaziergang

Der Weg führt nach Westen in die Elisabethenstraße, dann nach Süden über die Wilhelminenstraße und den Wilhelminenplatz auf den Georg-Büchner-Platz. Von dort gibt es einen guten Blick auf das Wohnhaus Hügelstraße 41.

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