Der Alte Friedhof ist als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
1828 legte die Stadt auf der „Bessunger Kaut“, einer Sandwüste, eine neue Begräbnisstätte an als Ersatz für den zu klein gewordenen innerstädtischen Friedhof am Kapellplatz. Grabsteine, die auf den neuen Friedhof umzogen, stehen an der Mauer entlang der Nieder-Ramstädter Straße.
1848 wurde der Friedhof nach Süden, 1872 entlang des Herdwegs und 1894 nach Südosten auf die heutige Größe von 13,5 Hektar erweitert. Damit stellt der Alte Friedhof die größte zusammenhängende Grünfläche im Innenstadtbereich dar. Typisch ist die Einteilung des Friedhofs in regelmäßige Rechtecke.
Das 1860/61 errichtete Leichenhaus wurde 1883 zur spätklassizistischen Friedhofskapelle umgebaut und 1898 erneuert.
Historisch und künstlerisch bedeutende Grabmale sowie einige Mausoleen aus Klassizismus, Historismus, Jugendstil und Moderne prägen den Alten Friedhof, der diesen Namen erst erhielt, nachdem 1914 der Waldfriedhof angelegt wurde.
(Text des Infoschildes)
Mit dem noch für den Jugendstil typischen Schwung der Linien und Falten entwarf Robert Cauer dieses Grabmal. Das Relief aus Muschelkalk stammt aus dem Jahr 1915.
Die Grabstätte der Familie Reuling gehört stilistisch zum gemäßigten Expressionismus mit Jugendstildetails.
Joseph Maria Olbrich entwarf das ungewöhnliche Grabmal für seinen Auftraggeber, den Darmstädter Hofmöbelfabrikant Julius Glückert (1848-1911), einen der Förderer der Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe.
Der Grabstein der Familie Jungmann ist ein ungewöhnlicher Stein aus der Zeit des späten Jugendstils.
Das Grabmal des Komponisten Friedrich von Flotow (1812-1883) gehört zu den schönsten Anlagen auf dem Alten Friedhof.
Die Grabanlage von 1896 besteht aus einem stilisierten Tempel auf zwei Säulen und einer Galvanoplastik, einer Frau mit Rosenkranz in der Hand.
Die größte und aufwendigste Grabanlage auf dem Alten Friedhof gehört der Familie Hügel. Sie ist ein reines Beispiel des Spätklassizismus und stammt aus den 90er Jahren.
Das kleine, auf rechteckigem Grundriß geplante Mausoleum besteht aus gelben Sandsteinquadern. Im Innern liegt eine Frauenfigur aus weißem Marmor auf einem Sarkophag, eine Bildhauerarbeit von Robert Cauer von 1909.
Die Bronzeplastik auf dem Grab des ehemaligen Darmstädter Oberbürgermeisters Albrecht Ohly (1829-1891) stammt von dem Künstler Friedrich Hausmann.
Die Doppelgrabstätte der Brauereibesitzer-Familien Koehler und Rummel stammt wahrscheinlich von 1929.
Der Torbogen gehört zu einem Grab - entwurf des Architekten Caspar Lennartz aus der Zeit um 1907.
Um 1907 entwarf der Architekt Caspar Lennartz dieses große Grabmal mit vergittertem Türdurchbruch.
Das aufwendig dekorierte, klassizistische Grabmal Landgraf Christians zu Hessen (1763-1830) besteht aus gelbem und rotem Sandstein.
Das Grabmal des Hofbaumeisters Georg Moller (1784-1852) besteht aus rotem Sandstein.
Das weiße Marmorrelief ist ein schlichter Stein mit reicher floraler Verzierung, darunter die auf zahlreichen Grabsteinen wiederkehrenden Mohnkapseln, die den ewigen Schlaf symbolisieren.
Zur gut erhaltenen Grabanlage gehört eine Jugendstileinfriedung mit geometrischen Schmuckdetails.
Das Sandsteingrabmal gestaltete J. Schollenberger 1903. Es besteht aus einem wuchtigen altarbildähnlichen Monument aus hellem Sandstein mit schwarzer Marmortafel.
Das Grab des Darmstädter Brauereibesitzers Jean Dischinger besteht aus einem dunklen Marmorgrabmal mit großem weißen Marmorrelief vor grauer Rückwand.
Eine Auflistung der Ehrengräber finden Sie auf den Webseiten des Grünflächenamts/Friedhöfe.
Das Faltblatt: “Ehrengräber auf dem Alten Friedhof. Ein Rundgang” können Sie hier downloaden.
Einen umfangreichen Beitrag über die Friedhöfe in Darmstadt finden Sie im Stadtlexikon Darmstadt.