Kunsthalle mit Rheintor
Das Rheintor als westlichen Zugang zur Neuen Vorstadt hatte Georg Moller 1812 in Form von zwei gegenüberstehenden Zoll- und Wachhäusern entworfen. Beim Neubau der Kunsthalle (1884) integrierte Architekt Herrmann Müller den nördlichen Portikus als Eingang in dem im Neorenaissance-Stil gehaltenen Bau. Den Innenausbau übernahm 1909 Friedrich Pützer. Von der kriegszerstörten Kunsthalle blieb der Portikus erhalten. 1956 entwarf Prof. Theo Pabst die Neue Kunsthalle als lichtdurchfluteten Kubus im internationalen Stil der klassischen Moderne. Trotz respektvoller Entfernung bezieht sich ihr Eingang auf den Portikus. 1965 erweiterte Pabst und 1987 Architekt Hans-Henning Heinz das Ausstellungsgebäude des Darmstädter Kunstvereins. Die Säulen und die Kunsthalle stehen unter Denkmalschutz.
Im Sommer 1936 war die Kunsthalle Veranstaltungsort der nationalsozialistischen Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“. Die Ausstellung grenzte die in den zwanziger Jahren hier präsentierte abstrakte und expressionistische Moderne als „krankhaft“ aus dem Kunstbetrieb aus. Künstler wie George Grosz und Otto Dix wurden wegen ihrer pazifistischen und gesellschaftskritischen Werke als „undeutsch“ verunglimpft. Darmstädter Geschichtsrundgang 1933-1945
(Text des Infoschildes)