Wissenschaftsstadt Darmstadt veröffentlicht Bilanz des Standesamts für 2024

(dk)

Anhaltend hohe Geburtenrate und mehr Trauungen

Ein Baby klammert sich fest an der Hand der Mutter
Quelle: Shutterstock - Julia Zavalishina

Das Standesamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat auch für das vergangene Jahr 2024 wieder Bilanz gezogen und Kennzahlen zu den angebotenen Diensten zusammengetragen. Auffällig ist die weiterhin hohe Geburtenrate, die jedoch auch die bisherigen Prognosen bestätigt. „Wir rechnen damit, dass dieser Trend anhält, da der Standort Darmstadt mit seinen zwei Geburtskliniken sehr viele werdende Eltern, gerade auch außerhalb Darmstadts anzieht“, erklärt dazu der zuständige Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey. Insgesamt wurden im Jahr 2024 4001 Kinder in Darmstadt geboren (2023: 4100). Davon 1315 mit Wohnsitz der Mutter in Darmstadt und 2686 mit Wohnsitz außerhalb Darmstadts. Für den Nachwuchs wurden dabei die Mädchennamen Lina (26), Emma (24) und Mia (23) am häufigsten ausgewählt, bei Jungennamen Emil (25), Liam (24) sowie Leon und Luca (je 19).

Die Online-Dienste des Standesamtes Darmstadt erfreuten sich auch in 2024 weiterhin großer Beliebtheit. Über 95 Prozent aller Personenstandsurkunden wurden digital über das Online-Urkunden-Portal bestellt und größtenteils auch gleich bezahlt. „Zudem findet unser Online-Terminkalender zur Buchung von Trauterminen, der 2017 eingeführt wurde, viel Anklang. Fast alle angebotenen Trautermine werden von den Bürgerinnen und Bürgern online reserviert“, freut sich Stadtrat Wandrey. „In 2022 konnten wir unsere Online-Terminvereinbarung um die Termintypen Namensänderungen Erwachsene und Kinder sowie Urkundenabholung ergänzen. In 2024 konnten wir das digitale Terminangebot um die Termintypen Geburtsanmeldung und Vaterschaftsanerkennung erweitern. Wir werden aber auch in den kommenden Jahren dahingehend noch an weiteren Fortschritten arbeiten.“

Deutlich gestiegen sind im Vergleich zum Vorjahr auch die Trauzahlen. Dies liegt unter anderem auch am gesteigerten Angebot für Trauungen an Freitagnachmittagen und Samstagen. Die Nachfrage für 2025 deutet auf einen weiteren Anstieg hin. „Darmstadt hat mit dem Hochzeitsturm, dem Alten Rathaus und der Dianaburg sehr attraktive Trauorte. Zudem besteht die Möglichkeit in den Bezirksverwaltungen Eberstadt und Wixhausen zu heiraten“, erklärt Wandrey, der in 2024 selbst fünf Trauungen durchführte. In der Bezirksverwaltung Arheilgen sind mangels Räumlichkeit grundsätzlich keine standesamtlichen Trauungen mehr möglich.

Insgesamt wurden 882 (2023: 785) Trauungen durchgeführt. Davon im Hochzeitsturm: 494 (2023: 430), in der Dianaburg: 68 (2023: 44), in der Bezirksverwaltung Arheilgen: 0 (2023: 1), in der Bezirksverwaltung Eberstadt: 5 (2023: 3) und in der Bezirksverwaltung Wixhausen: 1 (2023: 2). Gleichgeschlechtliche Eheschließungen gab es insgesamt 24 (2023: 21, seit 01.10.2017 möglich). Umwandlungen von bestehenden Lebenspartnerschaften in Ehen nach Paragraph 17a PStG gab es eine (2023: 3; seit 01.10.2017 möglich).

Sterbefälle gab es 2306 (2023: 2522). Als Besonderheit kann festgehalten werden, dass die zu ermittelnden Bestattungsfälle weiter ansteigen. Der Ermittlungsaufwand für einen Bestattungsfall liegt bei durchschnittlich sechs Stunden. Der Bearbeitungsaufwand ist ohne Angehörige deutlich geringer, je mehr Angehörige die verstorbene Person hatte, desto aufwendiger kann die Bearbeitung sein. Der Bereich der anzuordnenden Bestattungen lässt sich prinzipiell nicht kalkulieren und steuern, eine Tendenz ist jedoch deutlich sichtbar, dass: immer mehr Personen ohne Angehörige sterben und, immer mehr Angehörige nicht in der Lage sind die Bestattungskosten zu übernehmen, immer mehr Angehörige nicht bereit/Willens sind die Bestattungskosten zu übernehmen und immer mehr Sterbende über keine Vermögensmasse verfügen, die zum Zwecke der Zahlung der Bestattungskosten genutzt werden könnte.

Im Falle von angeordneten Bestattungen mit bestattungspflichtigen Angehörigen ist es dadurch ein erheblicher Aufwand für die standesamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen Anspruch geltend zu machen. Das Standesamt Darmstadt als Ordnungsbehörde hatte für das Bestattungswesen in 2024 Aufwendungen in Höhe von mehr als 135.000 Euro zu zahlen, konnte aber gleichzeitig durch gute und zeitaufwendige Ermittlungsarbeit Erträge in Höhe von fast 80.000 Euro erzielen (z.B. durch Kontaktaufnahme mit bestattungspflichtigen Angehörigen oder anhand vorhandener Vermögenswerte).