Darmstadts Hochzeitsturm ist weit über Südhessen hinaus nicht nur als Teil des Darmstädter Jugendstilensembles, sondern vor allem als begehrter Trauungsort bekannt. Alljährlich geben sich dort über 400 Paare das Ja-Wort im Hochzeitszimmer. Rund 12.000 Hochzeitsgäste besuchen alljährlich das Fürsten- und das Hochzeitszimmer, die zum Teil mit wertvollen Originalmöbeln verschiedener Künstler der Künstlerkolonie ausgestattet sind.
Besonders die Stühle stellten sich jedoch in den letzten Monaten als restaurierungsbedürftig heraus und mussten ausgetauscht werden. Vorübergehend wurden die verbliebenen Jugendstilmöbel um Sitzungssaalstühle ergänzt: keine passende Ausstattung für das Hochzeitszimmer. Der Darmstädter Oberbürgermeister Walter Hoffmann hatte sich schon kurz nach seinem Amtsantritt für eine bessere Ausstattung des Fürsten- und Hochzeitszimmers eingesetzt und vor wenigen Wochen einen Sponsor für die Neubeschaffung der Bestuhlung in beiden Räumen gefunden: Die Sparkasse Darmstadt hat 5.550 Euro für diesen Zweck gespendet.
Der Förderkreis Hochzeitsturm unter Federführung des Darmstädter Architekten Alfred Helfmann machte gemeinsam mit der Kustodin des Instituts Mathildenhöhe, Dr. Renate Ulmer, sich auf die Suche nach zum Ambiente passenden Stühlen und wurde in einem Darmstädter Möbelhaus (Funktion Möbel und Galerie Gerhard Wolf GmbH am Friedensplatz) fündig. Die neuen dunkelbraun gebeizten Stühle sind funktionell und passen zu den verbliebenen Jugendstilmöbeln und der Gesamteinrichtung. Im Hochzeitszimmer, dem Trauungsort, werden bis zu 30 Stühle aufgestellt werden können. Im Fürstenzimmer, wo die Anmeldung zur Trauung stattfindet, werden 10 Stühle auf die Gäste warten.
Voraussichtlich am 28. Dezember 2006, dies bestätigt Standesamtsleiter Volker Rinnert, werden die ersten Hochzeitsgesellschaften die neuen Stühle nutzen können. Rinnert ist zuversichtlich, dass auch für die in den beiden Räumen befindlichen Tische ebenfalls bald einen Sponsor finden gefunden wird. Die aus beiden Räumen entnommenen Originalmöbel werden ebenfalls restauriert und einer musealen Nutzung zugeführt.