Darmstadts Oberbürgermeister Walter Hoffmann hat die Gewerkschaftsspitzen von Ver.Di, IG Metall, IG Bau und Transnet in einem offenen Brief aufgefordert, „sich der Einigung bei der Darmstädter Druckerei Alpha Print zwischen Betriebsrat und Firmenleitung nicht länger zu verschließen.“ Hoffmann dazu: „Die Arbeitsplätze bei Alpha Print müssen erhalten bleiben.“
Er sei sehr erstaunt darüber zu lesen, dass sich offenbar ausgerechnet die den vier genannten Gewerkschaften zu 88 Prozent gehörende Beteiligungsgesellschaft eben dieser Einigung zur Rettung von Arbeitsplätzen widersetze. Eine solche Haltung setze – falls sie tatsächlich zutreffe – fahrlässig Jobs aufs Spiel. Hoffmann in seinem Schreiben an die –Vorsitzenden der vier DGB-Einzelgewerkschaften: „Was wäre das für ein Signal für den Standort Deutschland, wenn in gewerkschaftlicher Regie Arbeitsplätze in einem klassischen Produktionsbereich abgebaut würden?“
Auch einem möglichen Verkauf von Gewerkschaftsanteilen, erteilte Hoffmann eine klare Absage. Zu groß seien die daraus folgenden Unsicherheiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hoffmann: "Die Gewerkschaften müssen sich ihrer Verantwortung stellen."
Er betonte, Darmstadt sei ein „traditioneller Standort des Druckgewerkes“. „Diese Branche hat nach dem Zweiten Weltkrieg massiv zum Wiedererstarken unserer Stadt beigetragen“, erinnerte das Stadtoberhaupt an die große Tradition der „rauchlosen Industrie“.
Gerade weil in den 1990ern Jahren beträchtliche Anteile an Arbeitsplätzen des Druck- und Verlagswesens in Darmstadt „einfach weggebrochen“, seien, „müssen wir alles tun, um die Jobs bei Alpha Print als einem der letzten Arbeitgeber seiner Art zu erhalten.“
Hoffmann forderte die vier Gewerkschaftsvorsitzenden Frank Bsirske (VerDi), Jürgen Peters (IG Metall), Klaus Wiesehügel (IG Bau) und Norbert Hansen (Transnet) in gleichlautenden Briefen auf, das zwischen Betriebsrat und Firmenleitung ausgehandelte Kostensenkungsprogramm nicht durch eine „starre Haltung“ zu gefährden. Hoffmann abschließend: „Es geht um nichts weniger als den Fortbestand der Darmstädter Alpha Print Medien AG“.