Mehr als 500 Kindergartenkinder besuchen das Teddykrankenhaus im Klinikum Darmstadt

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Großer brauner Teddybär auf dem Operationstisch im Teddybärenkrankenhaus

Fridolin, der große braune Teddybär auf dem Operationstisch © Wissenschaftsstadt Darmstadt/ Klinikum Darmstadt

Fridolin hat Bauchschmerzen, deshalb ist der große braune Teddybär auf dem Operationstisch im Teddybärenkrankenhaus des Klinikums Darmstadt gelandet. Umringt und mit Hilfe von sieben Kindergartenkindern bekommt er Medikamente gespritzt und wird beatmet. Alle tragen OP-Kittel, Masken, Hauben und Handschuhe. Ein PJ-Student öffnet den Bauch des Teddybären und erklärt, welche Organe sich darin verbergen. „Das ist das Herz“, rufen alle, ein Junge erkennt den Magen, auch Blase und Nieren kommen zum Vorschein. Die Kinderhände greifen in die Bauchraum, ertasten die Organe, kaum jemand ist schüchtern, viele Fragen werden gestellt.
 
Mehr als 550 Kindergartenkinder im Alter von drei bis sechs Jahren haben in dieser Woche das Teddykrankenhaus besucht. Ziel der Veranstaltungen ist es, Kindern die Angst vor einem Krankenhausaufenthalt, medizinischem Personal oder einem Ärzt*innenbesuch zu nehmen. Dafür schlüpfen Studierende der Humanmedizin, die am Klinikum Darmstadt ihr Praktisches Jahr (PJ) absolvieren, in die Rolle von Teddydoktor*innen. Am Freitagnachmittag waren die Kinder der Mitarbeitenden eingeladen. 
 
„Gesundheitsförderung fängt schon bei den Kleinsten an. Ich freue mich sehr, dass die Initiative des Klinikums Darmstadt für ein erstes Teddykrankenhaus aus dem Jahr 2020 verstetigt werden konnte und bereits vielen Kindern aus Darmstädter Kitas das medizinische System spielerisch und einfühlsam nähergebracht werden konnte. Dadurch verlieren sie mögliche Vorbehalte und ggfs. bestehende Ängste bei einem Krankenhausaufenthalt, vor medizinischem Personal oder einem Besuch bei einer Ärztin odereinem Arzt," so Bürgermeisterin Barbara Akdeniz.
 
20 Studierende haben an den drei Tagen Dienst im Teddykrankenhaus. „Es macht immer einen großen Spaß, sowohl für die Kinder als auch für die Studierenden. Die unterschiedlichsten Erkrankungen der Kuscheltiere und die ,Untersuchungsgespräche‘ haben immer einen sehr positiven Einfluss auf den weiteren Verlauf des Praktischen Jahres“, sagt Studierendenkoordinatorin Bettina Brandt, die die Tage organisiert hat. 

Das Teddykrankenhaus gab es erstmals 2020, dann nach einer der Corona-Pandemie geschuldeten Phase wieder im vergangenen Jahr. 
 
Alle Kinder brachten ihre Puppen oder Kuscheltiere mit, die verarztet werden mussten. In acht „Behandlungszimmern“ untersuchten die Studierenden die Kuscheltiere. Es wurde abgehört, geröntgt, Verbände angelegt und viel erklärt. „Wir habenein Ohr angenäht, Bauch- und Ohrenschmerzen behandelt und drei Vorsorgeuntersuchungen gemacht“, erzählt eine Studierende über den Verlauf des Vormittags. In einer Apotheke gibt es Medikamente für die erkrankten Kuscheltiere.

Auf dem Hof steht ein Krankenwagen, auch hier stehen Aufklärung und Angstnehmen im Vordergrund. Die Trage wird erklärt, warum der Teddy auf der Trage angeschnallt wird uns vieles mehr. 
 
„Das Jugendamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt kooperiert sehr gerne und regelmäßig mit dem Teddykrankenhaus im Klinikum Darmstadt. Kinder aus den Darmstädter Kitas können beim Teddykrankenhaus selbst Hand anlegen und viele Fragen an Studierende der Medizin stellen. An dem Projekt nehmen dieses Jahr 29 Darmstädter Kitas mit Unterstützung des Jugendamtes teil. Das Angebot ist ein Gewinn für alle Beteiligten, da es durch Medizinstudierende mit viel Engagement umgesetzt wird und die Kinder spielerischan die Themen herangeführt werden", so Jugendamtsleiterin Imke Jung-Kroh.