„Auf die Darmstädter ist Verlass“ hatte Bürgermeister Wolfgang Glenz in seiner Ansprache zu Beginn der Gesprächsrunde gesagt. Der Gründer der Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“ hatte im Frühjahr im Rahmen der TV-Show „Wetten, dass...“ eine Städtewette gegen Oberbürgermeister Walter Hoffmann verloren: Mit 90.837 Euro hatte damals mehr als jeder dritte Einwohner Darmstadts einen Euro gespendet und Darmstadt damit zum Gewinn geholfen.
Wie von Böhm in Darmstadt zu erfahren war, wird seine Äthiopien-Hilfe mit den Spendengeldern aus Darmstadt im äthiopischen Babile zwei zusätzliche Schulgebäude für rund 400 Kinder und Jugendliche bauen. Diese Region zählt nach Böhms Angaben zu den ärmsten Gebieten Äthiopiens. Böhm: „Die Bildungssituation dort ist dramatisch, denn es mangelt an Schulen und Lehrmaterial.“ Der Gründer der Äthiopienhilfe weiter: „Ohne Bildung ist Entwicklung und damit eine langfristige Verbesserung der Lebenssituation für die Kinder nicht möglich.“
Karlheinz Böhm, der 1928 in Darmstadt zur Welt kam, wies in der Centralstation auch auf seine „tiefe innere Bindung“ zu Darmstadt hin. Er dankte in diesem Zusammenhang vor allem den ehemaligen Oberbürgermeistern Günther Metzger und Peter Benz, die sich mit der Darmstädter Bürgerschaft sehr für sein Projekt eingesetzt hätten. Er freue sich darüber, dass Darmstadt auch unter Oberbürgermeister Walter Hoffmann diese Tradition fortsetze.
Schon 1982, kurz nach der Gründung der Hilfsorganisation nach einer „Wetten, dass...“-Sendung wurde in Darmstadt ein Arbeitskreis gegründet, 1983 übernahm Darmstadt die Patenschaft für das Äthiopien-Hilfsprojekt und wurde Mitglied bei der von Böhm gegründeten Stiftung.
Mit fast 197 Prozent überboten die Darmstädter das gesetzte Ziel der Wette um ein Vielfaches. Insgesamt können nach Angaben Böhms aus den Spenden der Städtewette, die im Frühjahr in 21 deutschen Städten lief, mehr als 2,2 Millionen Euro für den Bau von zehn Schulen und die Einrichtung zahlreicher Klassenzimmer in Äthiopien eingesetzt werden.