Georg-Moller-Preis 2024

(dk/stip)

Planungsdezernent Kolmer zeichnet die Darmstädter Studierenden Sebastian Duffner, Carla Joraschky, Kim Strobel, Yerin Park und Charlotte Baumann in Vertretung von Oberbürgermeister Benz aus / Drei weitere Arbeiten erhalten Anerkennung / Benz: „Innovative Herangehensweisen aller Preisträger zeigen intensive Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung“

Planungsdezernent Michael Kolmer (li.) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt / Mareike Darmstädter

In Vertretung für Oberbürgermeister Hanno Benz hat Planungsdezernent Michael Kolmer die Arbeiten der Studentinnen und Studenten Sebastian Duffner (1. Platz), Carla Joraschky (2. Platz), Kim Strobel, Yerin Park und Charlotte Baumann (alle 3. Platz) am heutigen Dienstag, 5. November, in der Eingangshalle des Justus-Liebig-Hauses mit dem Georg-Moller-Preis 2024 ausgezeichnet. Die Arbeiten von Alexandra Kapelle, Carolin Schuld und Hannah Zeit wurden jeweils mit einer Anerkennung prämiert. Im Anschluss eröffnete Stadtrat Kolmer die dazugehörige Ausstellung.

Zuvor hatte eine Jury die Arbeiten ausgewählt. Im Rahmen des Georg-Moller-Preises 2024 wird eine Preissumme von insgesamt 2600 Euro vergeben. Die Jury entschied, den 1. Preis in Höhe von 750 Euro, den 2. Preis in Höhe von 500 Euro, den 3. Preis dreimal zu je 250 Euro und drei Anerkennungen zu je 100 Euro zu vergeben. Eingereicht wurden Arbeiten aus dem Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetypologie der Technischen Universität Darmstadt (TUD) von Professorin Elke Reichelt aus dem Sommersemester 2024, die den Entwurf „Double Trouble“ bearbeiteten. 

„Auch die diesjährigen Entwürfe lassen die intensive Auseinandersetzung der Studentinnen und Studenten mit der anspruchsvollen Aufgabenstellung erkennen“, erklärte dazu Oberbürgermeister Benz. „Vor dem Hintergrund sich weiter verdichtender Innenstädte sind Mehrfachnutzung und Umnutzung des Bestands von besonderer Bedeutung für die Stadtplanung. Dabei zeigen die innovativen Herangehensweisen aller Preisträgerinnen und Preisträger die intensive Auseinandersetzung mit der Problematik. Ich freue mich daher, den Studentinnen und Studenten für ihre Leistungen heute den Moller-Preis zu überreichen und wünsche allen Preisträgerinnen und Preisträgern viel Erfolg für ihren weiteren Weg.“

Stadtrat Kolmer ergänzte während der Verleihung: „Mit ihren Entwürfen haben die Studentinnen und Studenten auch dieses Jahr ein gutes Gespür für das Thema Stadtplanung bewiesen. Die Qualität der Arbeiten unterstreicht zudem das hohe Niveau, auf dem Architektur an der Universität in Darmstadt nach wie vor gelehrt und gelernt wird.“

Im Fokus der Aufgabe stand die Untersuchung des Potenzials von Mehrfachnutzungen. Im Gegensatz zur urbanen Nachverdichtung durch Dachaufstockungen oder Anbauten untersuchten die Studentinnen und Studenten in ihren Entwürfen, wie bereits bestehende Räume und Flächen, die über kurze bis mittelfristige Zeiträume regelmäßig ungenutzt bleiben, durch gezielte architektonische Eingriffe mit einer sekundären Wohnnutzung belegt werden können, welche die Lücke des zyklischen Leerstands schließen. Hierfür sollten temporäre Schlafmöglichkeiten in einem selbst gewählten innerstädtischen Bestandsgebäude in Darmstadt geplant werden. Die Wahl des Gebäudes war hierbei integraler Bestandteil der Aufgabe. Der Eingriff sollte 30 Schlafplätze für verschiedene Nutzergruppen bereitstellen, die auf eine bestehende Infrastruktur an Sanitärräumen zurückgreifen können.

Die Jury für die Auswahl der Entwürfe bildeten Oberbürgermeister Benz, Stadtrat Kolmer, der Leiter des Stadtplanungsamts, Jochen Krehbiehl, bauverein-Vorstand Armin Niedenthal und Felix Leonhardt, Bereichsleiter Bau und Instandhaltung der bauverein AG sowie Prof. i. V. Audrey Shimomura, Professorin für Entwerfen und Wohnungsbau am Fachbereich (FB) Architektur der TUD, Prof. Elke Reichel, Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetypologie, FB Architektur der TUD, Katharina Frell-Dik, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetypologie, FB Architektur der TUD, Martin Hamann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetypologie, FB Architektur der TUD und Ananda Wiegandt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetypologie, FB Architektur der TUD.

Hintergrund:

Der von der Wissenschaftsstadt Darmstadt ausgeschriebene Georg-Moller-Preis wird in Erinnerung an das Werk Georg Mollers für Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Architektur der TUD ausgelobt und für Studienarbeiten vergeben, die sich auf Darmstädter Bau- und Planungsaufgaben beziehen. Der Preis wurde 1989 erstmals verliehen. Seit 2000 wird das Preisgeld von der bauverein AG gestiftet. Der Preis soll „in schöpferischer Verknüpfung mit Theorie und Praxis die Auseinandersetzung mit realen und städtebaulichen Fragestellungen unserer Stadt fördern“. Zudem soll laut Satzung „das fachliche Gespräch zwischen der Stadt Darmstadt, der bauverein AG und der Technischen Universität belebt werden“. Der bedeutende Architekt und Bauforscher Georg Moller (1784-1852) hatte als Leiter des Hessischen Staatsbauwesens mit seinen städtebaulichen Planungen die bürgerlich-klassizistische Struktur des Darmstädter Stadtgrundrisses und das Stadtbild mit wesentlichen Bauwerken maßgebend geprägt.