ENTEGA Geschäftszahlen 2023: „Meilenstein in der Unternehmensgeschichte“

(PSD)
Die Hauptverwaltung der ENTEGA AG in Darmstadt in der Frankfurter Straße. © ENTEGA

Der Darmstädter Ökoenergie- und Telekommunikationsanbieter ENTEGA setzte im vergangenen Geschäftsjahr erstmals über vier Milliarden Euro (4.085 Millionen Euro) um. Das ist über eine Milliarde Euro mehr als im Vorjahr (2022: 3.048 Millionen Euro). Mit einem Konzerngewinn von rund 127 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen 93 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (2022: 34 Millionen Euro). Auch ein weiterer wichtiger finanzieller Leistungsindikator – das EBIT (Jahresüberschuss vor Steuer sowie Zinserträgen und – aufwendungen) hat sich erheblich verbessert – von 90,7 Millionen Euro (2022) auf rund 190 Millionen Euro. Der Absatz von Ökostrom überstieg mit 3,4 TWh 2023 den Vorjahreswert (3,3 TWh/2022). Der Absatz von Erdgas war 2023 im Vorjahresvergleich mit 2,3 TWh etwas geringer (2,4 TWh/2022). Als Gewinnverwendungsvorschlag schlägt der Aufsichtsrat der Hauptversammlung vor, eine Dividende in Höhe von 0,37 Euro pro Stückaktie an die Anteilseigner für das Geschäftsjahr 2023 auszuschütten. Dies entspricht rund 32 Millionen Euro. Im Vorjahr wurden rund 24 Millionen Euro (0,28 Euro pro Aktie) ausgeschüttet.

Vorausschauende Beschaffungspolitik

Die herausragenden Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 führt ENTEGA vor allem auf ihre vorausschauende Beschaffungspolitik zurück. „Davon profitieren nicht nur wir als Unternehmen, sondern vor allem auch unsere Kundinnen und Kunden, denen ENTEGA stabile und faire Preise über lange Zeiträume bieten konnte“, so Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der ENTEGA.

Zum jetzigen Zeitpunkt geht ENTEGA davon aus, dass die Preise 2024 weiter stabil bleiben. Zwar nehmen steigende Netzentgelte und höhere CO2-Kosten Einfluss auf die Preise, aber ENTEGA erwartet, diese Faktoren weiterhin durch eine vorausschauende Einkaufspolitik kompensieren zu können. Zudem besitzt der überwältigende Teil der Kundinnen und Kunden Verträge mit Preisgarantien, die selbstverständlich eingehalten werden.

„Die Geschäftszahlen 2024 sind großartig und die Tatsache, dass wir erstmals mehr als vier Milliarden Euro umgesetzt haben, ist ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte, der aber auch ein wenig demütig macht. Wir haben alle miteinander, in allen Geschäftsfeldern diesen Erfolg gemeinsam erzielt. Aber es ist natürlich auch klar, dass die Marktbedingungen im Jahr 2023 vor allem bei der Beschaffung und im Vertrieb absolut außergewöhnlich waren“, sagt Dr. Marie-Luise Wolff, Vorsitzende des Vorstandes der ENTEGA.

Positive Entwicklung der langfristigen Kennzahlen

Es gehe jetzt darum, auch in Zeiten, in denen sich die Energiemärkte wieder normalisieren, an den erfolgreichen Mittel- und Langfristweg der vergangenen zehn Jahre anzuknüpfen. Wolff zeigte sich zuversichtlich, dass ENTEGA auch im laufenden Geschäftsjahr 2024 einen Jahresüberschuss von deutlich über 100 Millionen Euro erziele.

Die kontinuierlich guten Geschäftszahlen der vergangenen Jahre wirken sich äußerst positiv auf die langfristigen Kennzahlen der ENTEGA AG aus. So betrug der dynamische Verschuldungsgrad zum 31. Dezember 2023 1,9 und konnte somit im Vergleich zum Jahr davor nahezu halbiert werden (2022: 3,6). „Dieser Wert unterlegt die solide Finanzbasis der ENTEGA, da das Unternehmen in der Lage ist, Schulden schnell zurückzuzahlen“, betont Finanzvorstand Albrecht Förster. Ähnlich gut entwickelte sich die wirtschaftliche Eigenkapitalquote, die auf 18 Prozent stieg (2022: 14,4 Prozent).

„ENTEGA bleibt das starke Rückgrat der Darmstädter Stadtwirtschaft. Gerade die hervorragende Entwicklung der langfristigen Kennzahlen beweist, wie gut in dem Unternehmen in den vergangenen Jahren gewirtschaftet wurde. Und das mit einer Strategie, die auf Klimaschutz, soziales Engagement und Kundenfreundlichkeit setzt“, sagt Hanno Benz, Oberbürgermeister der Wissenschafts- und Digitalstadt Darmstadt und Aufsichtsratsvorsitzender der ENTEGA AG.

Gutes Ergebnis bei den Erneuerbaren Energien - weitere Investitionen geplant

Im Bereich der regenerativen Erzeugung befanden sich zum Bilanzstichtag insgesamt Erzeugungskapazitäten von 305,1 MW in Bau oder Betrieb unter ENTEGA-Eigentum bzw. Management. Gemäß der Konzernstrategie des regionalen und nationalen Ausbaus der regenerativen Erzeugungskapazitäten wurden im vergangenen Geschäftsjahr in Nordhessen eine Windenergieanlage (Haiger 2) mit einer Leistung von 4,2 MW als Erweiterung zum Windpark Haiger 1 und der gemeinsam mit der Enovos Renewables GmbH in direkter Nachbarschaft zum Bestandspark in Leiwen projektierte PV-Park Leiwen II mit einer Leistung von insgesamt 11,3 MWp in Betrieb genommen. ENTEGA will weiter investieren: im Jahr 2024 über 200 Millionen Euro – vor allem in den weiteren Glasfaserausbau, regenerative Erzeugungsanlagen und in die Netze.

2023 hat ENTEGA auch erhebliche Fortschritte im Rahmen der Wärmeplanung für Darmstadt erzielt. Schwerpunkte lagen dabei auf der Wärmebedarfsplanung, Potenzialermittlung sowie Ermittlung möglicher Ausbaupfade als Vorbereitung der Planungen für 2024. Zudem wurde mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt die Zusammenarbeit für die bevorstehende Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung intensiviert.

Ausblick auf 2024

Auch wenn es zu keiner erneuten Verknappung der Rohstofflieferungen nach Europa kommt, steht ENTEGA wie auch die gesamte Energiebranche vor erheblichen Herausforderungen aufgrund der weiterhin erhöhten Energiebeschaffungspreise. An den Märkten für Gas und Strom ist angesichts vielfältiger Unsicherheiten mit hohen Volatilitäten der Preise zu rechnen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass das Vorkriegsniveau dauerhaft wieder erreicht wird. Maßgeblich verändern wird den Energiemarkt erst ein massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien. Haushalte und Unternehmen werden auch im Jahr 2024 weiterhin Energie sparen und ganz allgemein viel bewusster mit ihrem Energieverbrauch umgehen.