Die bauverein AG beginnt mit der Neugestaltung des Ludwigshöhviertels

(PSD)

Tochtergesellschaft BVD New Living GmbH & Co. KG startet mit den Abrissarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Cambrai-Fritsch-Kaserne

Oberbürgermeister Jochen Partsch packte beim Beginn der Abrissarbeiten im Ludwigshöhviertel selbst mit an © Lea Stenger

Es tut sich was im Ludwigshöhviertel: Auf dem Gelände der ehemaligen Cambrai-Fritsch-Kaserne rollen seit dem heutigen Donnerstag die Bagger. Sybille Wegerich und Armin Niedenthal, Vorstand der bauverein AG, sowie Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch und Baudezernentin Dr. Barbara Boczek gaben den offiziellen Startschuss zum Abriss aller nicht für eine weitere Nutzung geeigneten Gebäude. Dabei handelt es sich um ungefähr 350.000 Kubikmeter umbauten Raum und 125.000 Quadratmeter versiegelte Fläche. Lediglich einige wenige – teilweise denkmalgeschützte – Gebäude bleiben erhalten. Außerdem werden 5.500 Meter Zaunanlagen, 45 Tank- und Abscheideanlagen fachgerecht entfernt und etwa 5000 Kubikmeter Boden saniert.

An der Heidelberger Straße, gegenüber der Lincoln-Siedlung gelegen, soll der neue Stadtteil künftig einmal 3.000 Menschen beherbergen. Die Entwicklung wird nach dem in der Lincoln-Siedlung bewährten Prinzip in enger Zusammenarbeit zwischen Stadt und bauverein AG erfolgen. Für die Entwicklung des neuen Stadtteils wird, wie schon in der Lincoln-Siedlung, die BVD New Living GmbH & Co. KG verantwortlich zeichnen.

Für Oberbürgermeister Jochen Partsch ist das Projekt der nächste Schritt auf dem Weg zu einem weiteren neuen Stadtquartier: „Gemeinsam mit der bauverein AG als wichtigstem Partner bei der Umsetzung städtischer Wohnprojekte errichten wir hier ein modernes Quartier, in dem wir für die Themen Mobilität und Energie sowie für das Zusammenleben unterschiedlicher Bewohnergruppen zukunftsweisende Lösungen anbieten. Für unsere weiter rasant wachsende Stadt ist die bauliche Erschließung dieses Areals von großer Bedeutung, um den Menschen weiteren dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können.“

„Bis zum Jahr 2030 wird sich die Einwohnerzahl in der Wissenschaftsstadt Darmstadt voraussichtlich um mindestens 11,1 Prozent erhöhen. Um diese große Herausforderung zu bewältigen, erbringen wir mit der Entwicklung dieses vielfältigen und familiengerechten Quartiers einen weiteren Baustein, um der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum gerecht zu werden und unterschiedlichen Nutzergruppen ein angemessenes Zuhause in unserer Stadt zu bieten. Unserem Ziel, Baurecht für 10.000 Wohnungen zu schaffen, schreiten wir damit in Riesenschritten entgegen", erläuterte dazu Planungsdezernentin Barbara Boczek.

„34 Hektar in einer hervorragenden Lage – Darmstadt ist in der glücklichen Situation, noch über eine Fläche zu verfügen, die für eine Wohnbebauung in größerer Zahl geeignet ist. Hierbei unterstützen wir die Stadt tatkräftig, indem wir die bei der Lincoln-Entwicklung gewonnenen Erfahrungen nutzen. Auf diese spannende Aufgabe freuen wir uns“, betont Armin Niedenthal, Vorstand der bauverein AG.

Bereits 2017 hatte die Stadt Darmstadt mit einem städtebaulichen Wettbewerb die Grundlage für die Bebauung gelegt. Gewinner des Wettbewerbs war das Frankfurter Architektur- und Stadtplanungsbüro AS+P Albert Speer + Partner GmbH. Geplant ist, auf dem topographisch anspruchsvollen Gelände 1.400 Wohnungen zu errichten. Dabei stehen für den Wohnungsbau aber nur 15 Hektar zur Verfügung, denn große Teile des Geländes sind als Biotop, Wald- oder Artenschutzfläche ausgewiesen. Den größten Teil der Wohnbebauung werden Mietwohnungen ausmachen. Aber auch Eigentumswohnungen sind geplant. Sybille Wegerich, Vorstand der bauverein AG: „Die bauverein AG wird sich im Ludwigshöhviertel auf den Bau und die Vermietung von Mietwohnungen konzentrieren. 25 Prozent der neuen Wohnungen sollen gefördert und 20 Prozent für Empfänger mittlerer Einkommen reserviert werden. Bis zu zehn Prozent der Wohnungen werden zudem für Sonderwohnformen und Wohnprojekte bereitgestellt.“

Als neu entstehender Stadtteil wird das Quartier zudem über Gemeinschaftseinrichtungen, eine Grundschule und mehrere Kindergärten verfügen. Hier liegt die Planungshoheit bei der Stadt, die auch die Kosten für den Ausbau der Cooperstraße und die Einrichtung des neu geplanten Straßenbahnanschlusses der Linie 3 übernehmen wird.