Auch in der Wissenschaftsstadt Darmstadt soll es künftig ein Haus des Jugendrechts geben. Das hat der Magistrat in seiner Sitzung am Mittwoch (3.) beschlossen. In der von Oberbürgermeister Hanno Benz, Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Barbara Akdeniz sowie dem städtischen Ordnungsdezernenten Paul Georg Wandrey unterzeichneten Magistratsvorlage wird der Erstellung einer Konzeption unter Beteiligung der Wissenschaftsstadt Darmstadt zugestimmt. Ein behördenübergreifender Lenkungskreis wird sich mit der Umsetzung des Projekts beschäftigen. Dem Lenkungskreis werden Oberbürgermeister Hanno Benz, Landrat Klaus Peter Schellhaas, Südhessens Polizeipräsident Björn Gutzeit und die Leitende Oberstaatsanwältin Kerstin Reckewell angehören.
„Das gemeinsame Ziel der Häuser des Jugendrechts ist es, auf strafrechtlich relevantes Verhalten von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden zeitnah und unter Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation der Jugendlichen mit geeigneten Maßnahmen zu reagieren, um weitere Taten durch individuelle Prävention vorzubeugen“, heißt es in der von Benz, Akdeniz und Wandrey unterzeichneten Magistratsvorlage. Dabei habe jedes dieser Häuser eine an die örtlichen Gegebenheiten angepasste, eigene Konzeption, die es jetzt zu erarbeiten gelte.
Es sei das übergreifende, gemeinsame Ziel aller Beteiligten, junge Menschen vor dem Abrutschen in die Kriminalität zu bewahren.
Darmstadt ist die letzte Großstadt in Hessen ohne ein Haus des Jugendrechts. In Hessen wurden bereits seit 2010 in Frankfurt am Main, Wiesbaden, Kassel, Offenbach und Hanau Häuser des Jugendrechts eingerichtet.
Südhessens Polizeipräsident Björn Gutzeit hatte im Februar 2024 die Initiative ergriffen und den Darmstädter Oberbürgermeister, den Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg und die Behördenleiterin der Staatsanwaltschaft Darmstadt zu einem Grundsatzgespräch gebeten, um sich über die Einrichtung eines Hauses des Jugendrechts für die Stadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg zu verständigen und den behördenübergreifenden Lenkungskreis entsprechend besetzt.
Auf Verwaltungsebene gibt es eine behördenübergreifende Projektgruppe, die sich Ende April zu einer ersten Sondierungsrunde getroffen hatte. Für die Wissenschaftsstadt Darmstadt sind das Dezernat des Oberbürgermeisters und das städtische Jugendamt beteiligt.
Auch der Jugendhilfeausschuss wird sich mit der Konzeption befassen.