Berufsschulzentrum Nord und M² mit VHS, Mensa und Mediathek am 30. September eröffnet

(evi)

OB Benz: „Projekte wie das BSZN zeigen, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ist, um gute Ergebnisse zu erzielen“ / Schuldezernent Klötzner: „Mit dem BSZN und M² ist ein vorbildlicher Campus entstanden“ / Stadtkämmerer Schellenberg: „Eine solch komplexe Sanierung innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens zu halten, ist eine sehr beachtliche Leistung“

© Wissenschaftsstadt Darmstadt

Das Berufsschulzentrum Nord, eines der größten Schulbauprojekte der Wissenschaftsstadt Darmstadt, wurde am heutigen Montag (30.) nach umfangreicher Sanierung und Neukonzeption feierlich eröffnet. Oberbürgermeister Hanno Benz begrüßte zahlreiche Gäste aus dem Landkreis, der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Schulgemeinde.

„Die Stadt Darmstadt hat mit dem Abschluss des bisher größten Schulbauprojekts mit einem Gesamtvolumen von rund 130 Millionen Euro ein deutliches Zeichen für die berufliche Bildung gesetzt“, so Oberbürgermeister Hanno Benz. „Nach sechs Jahren planmäßiger Bauzeit, wurde der Schulbetrieb nun auch für den letzten Sanierungsabschnitt pünktlich und im veranschlagten Kostenrahmen, von allen am Projekt Beteiligten, zum Schuljahr 2024/25 aufgenommen. Wir freuen uns sehr, diesen wichtigen Meilenstein nun auch offiziell übergeben zu können.“

Auf dem Gelände befindet sich auch der Neubau „M²“ von Volkshochschule (VHS), Mensa und Mediathek, der ebenfalls vom Stuttgarter Büro wulf architekten geplant und bereits mit renommierten Architekturpreisen ausgezeichnet wurde. 

Das in den 1970er und 1980er Jahren in mehreren Bauabschnitten erbaute Berufsschulzentrum Nord (BSZN) befindet sich nördlich der Innenstadt von Darmstadt. Es ist eingebettet in die Parklandschaft des Bürgerparks und besteht aus drei Beruflichen Schulen, die alle von markanten Sheddächern geprägt werden. Im Zuge einer Konzentration der verschiedenen dezentralen Berufsschulstandorte in Darmstadt, wurden die drei unabhängigen Berufsschulen des Schulzentrums Nord nach Planungen von wulf architekten saniert und zu einer organisatorischen Einheit zusammengeführt. Dazu wurden die vorhandenen Grenzen in der Haupterschließungsachse abgeschafft, die Magistrale gestärkt und eine Verbindung der drei Baukörper entwickelt. Um die Erfordernisse eines zeitgemäßen Unterrichts zu erfüllen, wurde das bestehende Raumgefüge umfassend neu strukturiert und ein Angebot unterschiedlicher Lernbereiche wie zum Beispiel Lernlandschaften geschaffen. Der neue Eingang befindet sich auf der Ostseite und orientiert sich zum Grünzug. Dort ist zusammen mit dem Neubau der Mensa ein neuer Eingangsplatz entstanden, der in den Grünraum übergeht.

„Die gemeinschaftliche Nutzung der neuen Räume durch die drei beruflichen Schulen, unter dem Motto „aus 3 mach 1“, mit einer Ausstattung, die für berufliche Schulen und deren verschiedene Themenfelder vorbildlich ist, kann nun im Bildungsalltag umgesetzt werden. Ergänzt wird dieses Angebot durch die Integration der VHS auf diesem Campus. Die Mensa dient als Versorger und Kommunikationsfläche, auch für die angrenzenden Schulen im Bürgerpark. Mit dem BSZN + M² ist ein vorbildlicher Campus entstanden“, ergänzte Schuldezernent Holger Klötzner.

Der ebenfalls von wulf architekten geplante Neubau für die VHS, Mensa und Mediathek befindet sich in direkter Nähe zu dem neu strukturierten Berufsschulzentrum Nord. Der um 45 Grad gedrehte Grundriss basiert auf einem strukturalistischen Gesamtkonzept mit quadratischem Grundraster von drei auf drei Metern. Mit ihrem Holztragwerk, gefalteten Glasfassaden und Bekleidungen aus perforiertem schwarzen Faltblech, erscheinen Mensa und Mediathek offen und filigran. Das Tragwerk besteht aus einem orthogonalen Rost aus Brettschichtholzträgern, die einem Raster von drei auf drei Metern folgen. Dieses Maß bildet das Grundmodul des strukturalistischen Gesamtkonzeptes. Jedem Modul ist eine Sitzgruppe zugeordnet. So entsteht ein kommunikativer Bereich mit Esszimmercharakter. Die gesamte Grundrissgeometrie ist gegenüber den Gebäudekanten um 45 Grad gedreht, woraus sich die gezackte Fassade ergibt. Das Materialkonzept mit Holz, Sichtbeton, Glas und metallischen Oberflächen lässt eine hochwertige und angenehme Atmosphäre entstehen. Umlaufende Balkone bieten weitere Sitzplätze im Freien. Mit der durchgehend gefalteten Glasfassade und der vorgelagerten Balkonplatte sowie der Fassadenbekleidung der Brüstung mit gefalteten Lochblechelementen, soll der Baukörper trotz seiner Kompaktheit Leichtigkeit ausstrahlen. 

Der Neubau von Mensa und Mediathek wurde 2023 von der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen mit dem Staatspreis für Architektur und Städtebau ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhielt das Projekt die Auszeichnung »best architects«.

„Eine solch komplexe Sanierung innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens zu halten ist eine sehr beachtliche Leistung. Ich freue mich, dass nun das Immobilienmanagement den Betrieb der Gebäude übernehmen kann. Probleme durch Pandemie, Baukostensteigerungen und nicht zuletzt den Krieg gegen die Ukraine, wurden erfolgreich durch das Baumanagement der DSE gelöst“, so Stadtkämmerer André Schellenberg.

„Projekte wie das BSZN zeigen, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ist, um ein gutes Ergebnis zu erzielen“, betont Benz. „Mein Dank gilt den Schülerinnen und Schülern, dem gesamten Team der Schulen, den Hausmeistern, den für den Bau verantwortlichen Planern und ausführenden Firmen, der Projektsteuerung und dem Projektmanagement der DSE.

Wir freuen uns, dass trotz der aktuell angespannten Haushaltslage, nun auch das Berufsschulzentrum Mitte, als zweites Berufsschulzentrum in der Nähe des Hauptbahnhofes, saniert wird. Die DSE hat den Auftrag zur Weiterentwicklung des Standortes Berufsschulzentrum Mitte parallel angenommen“, so Benz abschließend.