In Gedenken an den am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichteten Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Politiker, NS-Gegner und Widerstandskämpfer Wilhelm Leuschner zeigt die Wissenschaftsstadt Darmstadt in Kooperation mit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung (Bayreuth) von Mittwoch, 2. Oktober, bis Donnerstag, 31. Oktober, in der Empfangshalle des Justus-Liebig-Hauses (Große Bachgasse 2) die textlich und grafisch eigens für die Darmstädter Präsentation ergänzte und durch visuelle Elemente wie Kurzbiographien umrahmte Ausstellung „Wilhelm Leuschner (1890-1944): Ein Kämpfer für Demokratie, Freiheit, Recht und Sozialstaat“. Die zusätzlichen Texte und historischen Recherchen stammen vom Projektbeauftragten Martin Frenzel (Amt für Kommunikation), die grafische Gestaltung der Extra-Tafeln von der Darmstädter Illustratorin und Grafikerin Nicole Schneider. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Oberbürgermeister und Kulturdezernent Hanno Benz wird die Ausstellung am 2. Oktober um 11.30 Uhr im Dr.-Günther-Ziegler-Saal eröffnen. Danach hält Wolfgang Hasibether, Ausstellungskurator und Stiftungsratsvorsitzender der Wilhelm-Leuschner-Stiftung, seinen Vortrag „Wer war Wilhelm Leuschner?“. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Zur Ausstellungseröffnung sind Medienvertreterinnen und -vertreter sowie Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.
Oberbürgermeister Benz würdigt Wilhelm Leuschner als Vorbild für Mut und Zivilcourage: „Wilhelm Leuschner war ein vorbildlicher Verteidiger der Demokratie, der Freiheit und des Rechts. Er war der Wegbereiter und Weichensteller des zivilen Widerstands in Deutschland, der in den Attentats- und Umsturzversuch des 20. Juli 1944 mündete. Sein vorausschauendes Denken und Handeln ist heute hoch aktuell: Von ihm lernen wir, dass liberale Demokratien nicht nur liberal, sondern auch wachsam, wehrhaft und verteidigungsbereit sein müssen. Dies war und ist Wilhelm Leuschners Vermächtnis. Zwischen 1933 und 1944 hatte Wilhelm Leuschner ein mehrere Tausend Menschen umfassendes, geheimes, parteiübergreifendes und ziviles Widerstandsnetzwerk geschaffen, eine einzigartige Allianz zwischen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, kirchlichen Kreisen und konservativem Bürgertum – eine ungeheure Leistung.“
Zur Ausstellung ist ein kostenloser Flyer erschienen, der Informationen über Wilhelm Leuschners Leben und Wirken sowie über die Ausstellung enthält. Der Flyer ist im Justus-Liebig-Haus, im Bürgerinformationszentrum des Neuen Rathauses und an allen weiteren bekannten Auslagestellen und Bezirksverwaltungen erhältlich. Führungen durch die Ausstellung für Schulklassen sind auf Anfrage und nach Vereinbarung möglich (Kontakt: Martin Frenzel, Amt für Kommunikation, E-Mail: martin.frenzel@darmstadt.de).