80. Todestag: Wissenschaftsstadt Darmstadt gedenkt Wilhelm Leuschner

(stip)

Gedenkfeier mit einer Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Hanno Benz und Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt

Vorplatz Waldfriedhof © Wissenschaftsstadt Darmstadt

In Gedenken an den am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichteten Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Politiker, NS-Gegner und Widerstandskämpfer Wilhelm Leuschner richtet die Wissenschaftsstadt Darmstadt am Sonntag, 29. September, um 13.30 Uhr an der Gedenkstätte auf dem Waldfriedhof Darmstadt eine Gedenkfeier mit einer Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Hanno Benz und Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt aus. Oberbürgermeister Benz wird außerdem eine Ansprache halten. Zu der Veranstaltung sind Medienvertreterinnen und -vertreter sowie Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Wilhelm Leuschner wurde am 15. Juni 1890 in Bayreuth geboren. 1924 wurde er in den Hessischen Landtag gewählt und war bis 1928 dessen Vizepräsident, bevor er zum Innenminister der Hessischen Landesregierung ernannt wurde. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 trat Leuschner als Minister zurück. In der Folge wurde er mehrfach verhaftet und misshandelt, auch weil er sich weigerte, das NS-Regime zu unterstützen.

Als Inhaber einer Firma zur Metallverarbeitung in Berlin baute er ein gewerkschaftsnahes Widerstandsnetz auf und knüpfte Kontakte zur bürgerlichen Opposition und zum Kreisauer Kreis. Für die Zeit nach Hitlers Sturz war er als Vizekanzler des Deutschen Reichs vorgesehen. Nach dem erfolglosen Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde Leuschner aber denunziert, am 16. August verhaftet und am 8. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Drei Wochen später wurde das Todesurteil vollstreckt.

Treffpunkt ist am Eingang des Waldfriedhofs.