In erster Linie Nahrung. Wildschweine sind Allesfresser und es steht sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung auf ihrem Speiseplan. Der Speisezettel ist vielfältig und die Nahrung besteht je nach Angebot aus Klee, Gras, Brennnesseln, Blättern, Eicheln, Bucheckern, Früchten wie z.B. Äpfel, Getreide, Mais, Kartoffeln, aber auch Schnecken, Würmer, Insekten und ihre Larven, Kleintiere wie z.B. Mäuse, Eier aus Nestern von Bodenbrütern, und auch Aas. So sind z.B. ein Komposthaufen im Garten oder die Abfalltonne in der Grünanlage für Wildschweine interessant. Mit ihren kräftigen Rüsseln graben Wildschweine den Boden auf oder drücken Zäune hoch, um an die Nahrung zu gelangen.
Wildschweine halten sich bevorzugt in den begrünten Randbereichen der Stadt auf. Dabei werden Grünflächen, Grünzüge, verwilderte Brachflächen, bewachsene Bahndämme oder begrünte Bachläufe als Wechsel benutzt, um sich in der Stadt fortzubewegen. Manche Tierliebhaber vermuten zu Unrecht, dass die Tiere Hunger leiden und füttern deshalb. Dadurch werden die Wildschweine dauerhaft in die Wohngebiete gelockt. Gartenbesitzer, die ihre Gartenabfälle, Kompost, Obst und altes Gemüse im Wald oder dessen Umgebung entsorgen, füttern damit unbewusst neben Ratten auch Wildschweine. Die Tiere gewöhnen sich schnell an diese Nahrungsquelle. Entsprechendes gilt für Parkanlagen, in denen oftmals Essensreste zurückgelassen werden. Ihr gutes Gedächtnis hilft ihnen, die Orte wiederzufinden, an denen der Tisch für sie reich gedeckt ist. Eine Rückkehr in einen Lebensraum außerhalb der Stadt ist somit für die Tiere nicht mehr verlockend.
Insbesondere auf Grund der relativ milden Winter im letzten Jahrzehnt kam es zu sehr hohen Vermehrungsraten bei Wildschweinen, die dann gezwungen waren, sich neue Lebensräume zu suchen.