Insekten

Umsiedlung von Wespen und Hornissen

Alle wildlebenden Tiere stehen nach § 39 Bundesnaturschutzgesetz unter allgemeinem Artenschutz. Sie dürfen ohne vernünftigen Grund nicht getötet werden. Hornissen, Hummeln sowie alle Wildbienen stehen als Einzelarten nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz  unter besonderem Schutz. Maßnahmen an deren Nestern dürfen nur in Ausnahmefällen erfolgen und erfordern immer eine Genehmigung durch die Naturschutzbehörde. Wer ohne Genehmigung ein Nest entfernt oder Tiere abtötet, macht sich strafbar!

In vielen Fällen kann aber auf die Entfernung des Nestes verzichtet werden; für die Dauer eines Sommers ist ein friedliches Miteinander oft möglich. Sollte die Beseitigung eines Nestes unvermeidlich sein, ist die umweltfreundlichste Methode die Umsiedlung der Tiere. Fachgerechte Nestumsiedlungen nehmen Imker, Naturschutzverbände sowie darauf spezialisierte Fachfirmen vor. Nur in wirklichen Notfällen (echte Insektengiftallergie, Nest in Wohnräumen von Kleinkindern oder Kranken) und wenn eine Umsetzung technisch nicht möglich ist, kann nach Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde eine Abtötung vorgenommen werden. Weitere Infos zum Thema Wespen und Hornissen finden Sie beim BUND .

Sie müssen ein Wespen- oder Hornissennest entfernen?

Den Antrag für eine Ausnahmegenehmigung finden Sie hier.

Honigbienen, die von Imkern gehalten werden, entfliegen manchmal zur Schwarmzeit (im Mai - Juni eines Jahres). Sollte sich in der Schwarmzeit ein Schwarm z.B. in einem Baum niederlassen, kann ein ortsansässiger Imker schnell Hilfe leisten und die Honigbienen einfangen. Diese Tiere wirken zwar durch ihr anfänglich wildes Herumfliegen bedrohlich, sind jedoch völlig friedfertig, da sie kein Nest zu verteidigen haben.

Initiativen für Bienen

Bienen sind ein wichtiger Teil eines ausgewogenen Naturkreislaufs. Neben der Honigbiene gibt es die sogenannten Wildbienen. Sie besiedeln eine breite Palette von Lebensräumen, von Wäldern bis hin zu städtischen Gebieten. Sie nutzen verschiedene Nistplätze wie Mauerritzen, Pflanzenstengel und den Erdboden. In Deutschland gibt es etwa 560 verschiedene Arten von Wildbienen, von denen mehr als die Hälfte als gefährdet gelten, da ihre Lebensräume durch Veränderung der Landschaft schwinden. Städtische Gebiete können für sie manchmal geeigneter sein als ländliche Gebiete, was zu einer höheren biologischen Vielfalt in der Stadt führen kann. Ob im Balkonkasten, eigenen Garten oder auf Dächern und an Fassaden: Es gibt viele Möglichkeiten für Bienen Lebensräume zu schaffen. Verschiedene Initiativen unterstützen solche Bemühungen. Zum Beispiel Deutschland summt , Bienenfreundliches Hessen , Netzwerk blühende Landschaften .

Tagfalterkartierung

Im Jahr 2018 wurde eine Tagfalterkartierung in der Wissenschaftsstadt Darmstadt durchgeführt. Die Erfassung der Tagfalter und Widderchen erfolgte jeweils durch vier Begehungen pro Fläche von Juni 2017 bis August 2018 bei günstigen Wetterbedingungen. Bei Temperaturen unter 13°C oder unter 17°C bei stärkerer Bewölkung wurden keine Zählungen durchgeführt, weil die Schmetterlinge dann eine geringere Aktivität zeigen. Es wurden sowohl städtische Gebiete als auch Flächen in der Peripherie (siehe Karte) untersucht. Im Stadtgebiet wurde auf folgenden Flächen kartiert: Zentralkläranlage, Kleingärten Nord, Kleingärten Süd, Carl-Schenck-Ring, Martin-Luther-King-Ring, Radweg Am Kavalleriesand, Radweg Albert-Schweitzer-Anlage, Frankfurter Straße 112, Waldfriedhof, Friedhof Arheilgen, Lincoln-Siedlung, Rot-Weiß Darmstadt, Heiligenteich, Modaupromenade, Bürgerpark, Rosenhöhe, Prinz-Emil Garten, Stahlberge, Oberfeld und Lärmschutzwall Arheilgen. Dabei wurden insgesamt 37 Arten im Stadtgebiet gefunden. In der Peripherie ergab sich eine Summe von 58 Arten. Dabei wurden auch gefährdete Arten, wie Melitaea athalia (Wachtelweizen-Scheckenfalter), Brenthis ino (Mädesüß-Perlmuttfalter) und Phengaris nausithous (Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling) entdeckt.

Eine Liste aller gefundenen Arten finden Sie hier.

Die Lebensräume der Tagfalter und Widderchen werden sehr häufig durch ungünstige Mahdzeitpunkte, Überbeweidung und eine zu hohe Schnittfrequenz beeinträchtigt. Weiterhin werden zu viele Flächen zur selben Zeit gemäht oder gemulcht, wodurch dort lebende Insekten nicht auf Nachbarflächen ausweichen können. Deshalb ist zu empfehlen auf halber Breite zu mähen, wodurch zumindest ein Teil der blühenden Krautvegetation erhalten bleibt. In einigen Gebieten wird dies bereits umgesetzt. Außerdem gibt es oft zu wenige Rückzugsgebiete durch schützende Gehölzstrukturen mit heimischen Arten, z. B. Schlehe oder Weißdorn. Zusätzlich benötigen einige Arten Stängel, die über Winter stehen gelassen werden, da sie dort ihre Eier anheften. In den Außenbereichen wurden mit dem Forst und Landwirten gesprochen und für das Thema sensibilisiert. Auch im Stadtgebiet wird vermehrt auf Insektenschonende Mahd und Pflege geachtet. Dazu gibt es auch Projekte wie BioDivKultur   oder die Points of Insects. Auf dem Firmengelände des Zentralklärwerks wurden durch die ENTEGA bereits einige Empfehlungen aus dem Bericht zur Kartierung umgesetzt und das Areal an ausgewählten Stellen für die Schmetterlinge und weitere Insekten aufgewertet. 

Unterstützen Sie die Tagfalter

Wir empfehlen Ihnen verschiedene heimische Pflanzen auszusähen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen, pflanzen Sie Gehölze an, mähen Sie nicht die ganze Wiese und lassen Sie Stängel über den Winter stehen für die Insekten. Umso vielfältiger Sie Ihren Garten/Balkon oder das Firmengelände gestalten umso besser ist dies für die Tagfalter. 

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