Wettbewerb Marienplatz

Realisierungswettbewerb und Konzeptvergabe

Der städtebauliche Wettbewerb des Marienplatzes ist abgeschlossen

Am 22. August 2019 wurde der Siegerentwurf präsentiert und eine Ausstellung in der Darmstädter Friedenskirche, Hindenburgstraße 30, eröffnet, die alle eingereichten Arbeiten vorstellte. Die Präsentation war danach noch bis zum 28. August 2019 zu sehen. Den ersten Platz im Wettbewerb errang der Entwurf des Investors ‚Implenia Hochbau‘ aus Raunheim mit dem Architekturbüro ‚netzwerkarchitekten‘ aus Darmstadt und dem Landschaftsarchitekten ‚GTL Michael Triebswetter‘ aus Kassel. Dieses Konzept tut sich dadurch hervor, „dass es eine besondere städtebauliche Form gefunden hat, die an diesem Standort gegenüber vom Staatstheater eine neue Haltung zeigt. Es wird von der üblichen und oftmals auch introvertierten Blockbebauung abgewichen. Besonders lobenswert ist bei dieser Arbeit auch der Umgang mit Klimaschutz sowie das Angebot von reichhaltigen Freiflächen und Begrünungsmaßnahmen“, so das Preisgericht.

Download: Dokumentationsbroschüre Städtebaulicher Wettbewerb (PDF-Datei 8,5 MB, Bäumle Architekten & Stadtplaner)

Investoren konnten sich mit einem vorgeschlagenen Konzept darum bewerben, das Grundstück von der Wissenschaftsstadt käuflich zu erwerben. Es waren ausschließlich Arbeitsgemeinschaften aus Investoren und Planungsbüros zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen. Die Auswahl des Gewinners erfolgte anhand der Bewertung des Planungskonzepts durch eine Preisgerichtsjury. Somit entschied nicht der gebotene Kaufpreis für die Auswahl des Investors sondern in erster Linie die Qualität des vorgeschlagenen Konzepts. Diese sogenannte „Konzeptvergabe“ wurde mit dem Marienplatz erstmalig in Darmstadt als Vergabeinstrument angewandt. In der Preisgerichtsjury waren auch zwei Personen aus der Bürgerschaft als Sachverständige ohne Stimmrecht vertreten, die im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens ausgelost wurden.

Der 2. Preis geht an Bonava Wohnbau, Neu-Isenburg mit Lieb+Lieb Architekten, Freudenstadt und Hähnig-Gemmeke Architekten, Tübingen & Prosa Architektur und Stadtplanung, Darmstadt mit Stefan Fromm Landschaftsarchitekten, Dettenhausen. Die Artprojekt Unternehmensgruppe, Berlin zusammen mit Ackermann + Raff Architekten, Tübingen und Glück, Landschaftsarchitektur, Stuttgart wurden mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Anerkennungen ausgesprochen wurden für Industria Wohnen, Frankfurt a.M. mit Eisele, Staniek, Darmstadt und Raible, Landschaftsarchitekten, Mainz, Bauwerk Development, München mit Karl Richter Architekten, Frankfurt a.M. und HKK Landschaftsarchitekten, Frankfurt a.M. sowie Frank Heimbau, Hofheim mit IBER Immobilien, Darmstadt, Planquadrat, Elfers Geskes Krämer, Darmstadt und 'g.h. geskes hack Landschaftsarchitekten', Berlin.

Die Inhaltlichen Vorgaben des Wettbewerbs waren anspruchsvoll

Durch den Wettbewerb hat sich gezeigt, dass es umsetzbare Konzepte gibt, die städtebauliche Qualität ebenso gewährleisten wie bauliche Dichte und eine klimagerechte Stadtentwicklung. Die Vorgaben des städtebaulichen Wettbewerbs stellten hohe Anforderungen an die Kompetenz und Kreativität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gefragt war eine Verknüpfung von Ökologie, nachhaltiger Architektur und sozialen Anforderungen an den Wohnungsbau: Im Plangebiet soll ein attraktives Wohnquartier entstehen. Besonderer Wert wird auf die überdurchschnittlich hohe energetische und ökologische Qualität gelegt. 25% der realisierten Bruttogeschossfläche (BGF) Wohnen sollen für den sozialen Wohnungsbau sowie mindestens 20% der realisierten BGF Wohnen für mittlere Einkommen umgesetzt werden.

Am 15.02.2018 hat die Stadtverordnetenversammlung für den Marienplatz die Vorbereitung und Durchführung eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbes sowie ein Verfahren zur Konzeptvergabe beschlossen. Sie können den Beschluss mit Begründungstext im Parlamentsinformationssystem der Wissenschaftsstadt Darmstadt aufrufen. Der Begründungstext beinhaltet inhaltliche Festlegungen zur Durchführung des Wettbewerbes, zum Verfahren der Konzeptvergabe und zur Beauftragung eines Büros für das Wettbewerbs- und Verfahrensmanagement.

Link: Beschluss vom 15.02.2018 im Parlamentsinformationssystem

Anlass der Planung

Der Marienplatz ist derzeit eine als Parkplatz zwischengenutzte städtebauliche Brache mit einer Größe von rund 1,4 ha. Das Grundstück liegt im Zentrum von Darmstadt und ist Teil des sogenannten „Anlagenrings“, der die Nahtstelle zwischen der Kernstadt und den später entstandenen Stadtquartieren bildet. Aufgrund des hohen Wohndrucks in Darmstadt ist eine wohnbauliche Entwicklung des Geländes anzustreben. In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Verfahren zur Planung des Geländes durchgeführt. Zu einer Realisierung kam es jedoch bisher nicht. Nun soll das Gelände auf der Grundlage der Ergebnisse des oben beschriebenen Wettbewerbes entwickelt werden.

Wolf, Maximilian

Stadtplanungsamt - Abteilung 61.1

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