Wissenschaftsstadt Darmstadt sucht Interessierte für Initiative zur Optimierung privater Heizungen / Auftakttreffen am 12. September

(dk)

Umweltdezernent Kolmer: „Setzen mit diesem Aufruf wieder auf das typische Darmstädter Engagement für Mitmenschen und die Umwelt um die Wärmewende voran zu bringen“

© Wissenschaftsstadt Darmstadt

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt sucht aktuell 10 bis 20 Personen, die Interesse haben, nach einer Schulung ehrenamtlich Privatleute bei der Optimierung ihrer Heizungsanlagen zu unterstützen. Hintergrund ist, dass, Experten zufolge, ein Großteil der bestehenden Heizungen in Deutschland im Hinblick auf den Energieverbrauch nicht optimal eingestellt ist. Dies führt zu unnötig hohen Nebenkosten und klimaschädlichen Emissionen. Ziel der neuen Initiative aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern und der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist es daher, das für die Energiewende wichtige Einsparpotential von häufig mindestens 10 Prozent oder mehr des Heizenergieverbrauchs zu heben. Das Projekt ist eine Aktion engagierter Darmstädter Bürgerinnen und Bürger und des BUND Darmstadt e.V. mit Unterstützung des städtischen Amtes für Klimaschutz und Klimaanpassung.

„Wir haben in Darmstadt vor ein paar Jahren schon einmal ehrenamtliche Solarberaterinnen und Solarberater gesucht, über 100 Personen – und damit deutlich mehr als erwartet – haben sich gemeldet! Die „Heiner*Solarberatung“ ist auch heute noch aktiv, hilft nachbarschaftlich und unentgeltlich und bringt die Energiewende voran. Wir hoffen auch mit diesem Aufruf nun wieder auf das typische Darmstädter Engagement für Mitmenschen und die Umwelt um die Wärmewende voran zu bringen“, zeigt sich Klimaschutzdezernent Michael Kolmer optimistisch.

Ein erstes Auftakt- und Informationstreffen zu dieser Initiative findet online am Donnerstag, 12. September 2024 von 18 bis 19 Uhr statt. Mitgebracht werden sollten Interesse an der Beratung, Neugierde an technischen Themen, Lust im Team eine ehrenamtliche Initiative aufzubauen und daran, den Klimaschutz in Darmstadt ganz praktisch voranzubringen. Für die Anmeldung ist eine Mail mit den Kontaktdaten an das Amt für Klimaschutz und Klimaanpassung klimaschutz@darmstadt.de notwendig. Im Anschluss gibt es die Zugangsdaten für das Infotreffen und die weiteren Termine. Weitere Informationen erhalten Interessierte auch telefonisch unter 06151 13-4912.

Die Teilnehmenden erhalten dabei eine umfangreiche Einführung bzw. Schulung durch Experten in die Grundlagen der Heizungstechnik mit dem Fokus auf das Thema Heizungsregelung und Optimierung. In einer Übungsphase soll das gewonnene Wissen dann vertieft werden. Im November soll das Angebot zur Heizungsoptimierung für die Allgemeinheit geöffnet werden und erste Beratungen durchgeführt werden. Die Startphase der Initiative wird von der regionalen Energiegemeinschaft Südhessen e.V. als Partner finanziell gefördert.

Hintergrund:
Der Endenergieverbrauch der privaten Haushalte wird zu etwa 70 Prozent von dem Energieverbrauch für Raumwärme bestimmt. Obgleich die Wärmewende vielerorts bereits mit der Umstellung auf klimafreundliche und effiziente Heiztechniken wie Wärmepumpen im Gange ist, werden viele der heute betriebenen Gasheizungen noch einige Jahre in Betrieb bleiben. Die Einstellungen von Bestandsheizungen sind selten optimal auf das jeweilige Gebäude abgestimmt, oft sind sogar die Werkseinstellungen zu finden. Durch Absenkung der Vorlauftemperatur über die Heizkurve kann der Gasverbrauch um häufig mindestens 10 Prozent oder mehr reduziert werden – und das völlig ohne Investitionskosten. Hier setzt die Initiative an, die Privatleute dabei unterstützen will, die für ihre Heizungsanlage optimalen Einstellungen zu finden. Eine sehr gute und verständliche Einführung hat Carsten Herbert, der sogenannte „Energiesparkommissar“ in seinem YouTube-Video (DIY – Heizung optimieren – Heizkosten sparen – ohne Kosten – durch Anpassung der Heizkurve (youtube.com) erstellt. Neben dem reinen Spareffekt geht es auch darum, die Berührungsängste mit dem Thema Heizung abzubauen und langfristig mögliche Wege zu alternativen Heizungslösungen, wie Wärmepumpen, aufzuzeigen.