Wissenschaftsstadt Darmstadt gehört zu den Vorreitern beim Klimaschutz: <br />50 Prozent der städtischen Gebäude werden mit Ökostrom beliefert

(SD)

 

Mit einem Ökostrom-Anteil von 50 Prozent am städtischen Energiebezug ist die Stadt Darmstadt bundesweit Vorreiter und Vorbild für ihre Bürger. „In der aktuellen Diskussion um den weltweiten Klimawandel, ist es wichtig, dass auch Städte und Gemeinden ihren Beitrag zum Abbau des CO2-Ausstoßes leisten", so Stadtrat und Klimaschutzdezernent Klaus Feuchtinger. "In Darmstadt wird auf solche Schlagzeilen nicht nur reagiert, sondern die Stadt hat hier längst Verantwortung übernommen." Mit 5,7 Gigawatt-Stunden (GWH ) Strom aus erneuerbaren Energien nimmt die Stadt Darmstadt als Nutzer von Ökostrom eine führende Rolle ein.

Grundlage für diese umweltfreundliche Alternative ist ein Magistratsbeschluss aus dem Jahr 2002, mit dem Darmstadts politische Entscheider eine Umstellung des Strombezugs bei städtischen Liegenschaften auf Öko-Strom beschlossen. Mit vielen Vorteilen: So werden durch die Nutzung von Ökostrom die CO2 Emissionen deutlich gesenkt, wertvolle Rohstoffe wie Kohle, Gas und Öl werden eingespart, und eine zunehmende Unabhängigkeit von Rohstoff produzierenden Ländern wird gewährleistet.

„Auch wirtschaftlich lohnt sich diese Entscheidung für die Stadt", so Feuchtinger. Zwar sei der Bezug von Ökostrom im Vergleich etwas teurer, durch die Kooperation mit der HSE-Tochter NaturPur wird ein großer Teil dieser Kosten jedoch in erneuerbare Energiequellen reinvestiert, beispielsweise in Photovoltaik-Anlagen. Sie werden auf Dächern städtischer Liegenschaften, vor allem von Schulen, montiert. In Darmstadt und Umgebung wurden bislang über 100 Anlagen installiert.

„Betrachtet man den weltweiten Klimawandel, ist eine Diskussion über die inzwischen nur noch minimal höheren Kosten von Ökostrom ein Rückschritt in die Steinzeit des Umweltbewusstseins und sämtlicher Bemühungen um Nachhaltigkeit im Sinn der Erklärung von Rio de Janeiro aus dem Jahr 1992", so der Stadtrat. Die über NaturPur bezogenen regenerativen Energien seien zum Teil zu 100 Prozent ohne CO2-Ausstoß.

Zu den Quellen für Ökostrom gehören unter anderem Photovoltaik-Anlagen, Biogasanlagen, Windenergie aus dem Odenwald und Wasserkraft von Oberrhein und Neckar sowie Kraft-Wärme-Kopplung aus Gas- und Dampfturbinenkraftwerken.

Die Risiken des Klimawandels beschäftigen nach den zahlreichen Naturkatastrophen der letzten Jahre mehr und mehr auch die internationalen Versicherungskonzerne. Allgemein gilt die Faustregel, dass jede Investition in den Klimaschutz zehnmal weniger kostet, als das Beheben der als Folgen des Klimawandels entstandenen Schäden.