Wissenschaftsstadt Darmstadt erinnert mit Gedenktafel und Ausstellung an Emilia (Milli) Bau

(evi)

Der Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Hanno Benz, hat am Mittwoch, 10. Juli eine Gedenktafel am Geburtshaus von Milli Bau in der Dreibrunnenstraße 8 enthüllt, die an die Darmstädter Journalistin, Fotografin und Übersetzerin erinnern soll.

Die 30 x 30 cm große Tafel an der Wand des Hauses beinhaltet folgenden Text:

Milli Bau
In diesem Haus wurde am 29. Juli 1906 die Journalistin, Fotografin und Übersetzerin Emilia (Milli) Bau (geb. Wissmann) geboren. Von 1949 bis 1952 nahm sie als einzige Frau an der „Deutschen Anden-Kundfahrt" in Bolivien teil. Von Januar 1956 bis 1959 unternahm sie in einem umgebauten VW-Bus eine Reise entlang der Seidenstraße, die sie in zahlreichen Fotos und Reportagen für Zeitungen und Radioanstalten dokumentierte. Ab 1967 hielt sie sich einige Jahre im Iran auf und berichtete für deutsche Medien über die Entwicklungen in diesem Land. Von Oktober 1973 bis zu ihrem Tod am 31. Oktober 2005 lebte sie in Darmstadt.

1996 wurde Milli Bau mit der Bronzenen Verdienstplakette der Wissenschaftsstadt Darmstadt ausgezeichnet. Teile ihres Nachlasses befinden sich im Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main, in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt und im Stadtarchiv.

Noch bis zum 30. August zeigt das Stadtarchiv Darmstadt im Foyer des Hauses der Geschichte (Karolinenplatz 3) erstmals seine Bestände aus dem Nachlass von Milli Bau.
Die Darmstädter Reiseschriftstellerin und Fotografin bereiste in den 1950er bis 1990er Jahren die ganze Welt, verbrachte aber auch mehrere Jahrzehnte ihres Lebens in Darmstadt.

Die Ausstellung im Haus der Geschichte begleitet das Leben von Milli Bau und ihre Beziehung zu Darmstadt anhand von Fotografien, Briefen, Manuskripten, Publikationen sowie Büchern auch aus dem „Asien-Archiv Milli Bau“, das sich inzwischen in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt befindet. Ergänzt wird die Ausstellung durch Dokumente aus dem Weltkulturen Museum Frankfurt/Main und mit privaten Leihgaben. Mit dieser Ausstellung präsentiert das Stadtarchiv eine Persönlichkeit, nach der seit 2022 eine Straße in Eberstadt benannt ist.

Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag bis Freitag, 9 bis 17.30 Uhr.