Am Sonntag, 8. September, machen das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW) und die Wissenschaftsstadt Darmstadt anlässlich des „UNESCO-Welttags der Alphabetisierung“ mit der Veranstaltung „Darmstadt liest“ darauf aufmerksam, dass es in Deutschland 6,2 Millionen und in Darmstadt rund 15000 Menschen gibt, die nicht oder nicht ausreichend lesen und schreiben können. Die Veranstaltung findet von 11 bis 15 Uhr im Justus-Liebig-Haus (Große Bachgasse 2, 64283 Darmstadt) statt. Bürgermeisterin Barbara Akdeniz begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Neben einem Bücherflohmarkt und Informationsständen gibt es eine kostenlose Lesung des Darmstädter Krimi-Autors Michael Kibler, Vorlesen für Kinder sowie Kaffee und Kuchen. Das detaillierte Programm ist unter https://www.bwhw.de/vor-ort/darmstadt/ankuendigung-darmstadt-liest-am-welttag-der-alphabetisierung-2024/ abrufbar.
Die Dunkelziffer der Menschen mit Analphabetismus ist hoch. Das von Expertinnen und Experten als „geringe Literalisierung“ bezeichnete Phänomen kann unter anderem auf eine unzureichende Schulbildung oder mangelnde Förderung zurückgeführt werden. Analphabetinnen und Analphabeten entwickeln häufig Strategien, um ihre Defizite zu verstecken. In ihrer gewohnten Umgebung kommen sie meist gut zurecht. Wenn aber, beispielweise am Arbeitsplatz, neue Anforderungen an sie gestellt werden, treten die Defizite jedoch schnell zutage.
Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft unterstützt seit vielen Jahren Menschen mit geringer Literalität in zurzeit zwei Projekten. Das Projekt „Grundbildung@Darmstadt“ verfolgt einen lebensweltnah orientierten Ansatz in der Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener. Dieses Projekt wird durch die Wissenschaftsstadt Darmstadt und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Das im Rahmen der AlphaDekade 2016-2026 mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Projekt „AlphaGrund vernetzt“ legt das Augenmerk auf die arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung (www.alphagrund-projekt.de).
„Es ist sehr mutig von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sie die Angebote wahrnehmen und sich im Erwachsenenalter darauf konzentrieren, ihre Lese- und Schreibfähigkeiten zu vertiefen. Dafür spreche ich meine große Anerkennung aus“, so Bürgermeisterin Akdeniz.
Der Erlös aus der Veranstaltung wird an den Dachverband der Alfa-Selbsthilfe e. V. gespendet.