Anlässlich des 125. Geburtstages des am 28. Januar 1900 in Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt) geborenen und am 3. Januar 1977 in Darmstadt verstorbenen Hans Johann Reinowski würdigt die Wissenschaftsstadt Darmstadt dessen Leben und Wirken.
„Hans Johann Reinowski hat Maßstäbe gesetzt – als Darmstädter Redakteur und Verleger, der Zeitungsgeschichte geschrieben hat, aber auch als ein überzeugter Demokrat und Kämpfer gegen die NS-Diktatur“, so Oberbürgermeister Hanno Benz.
Hans Johann Reinowski entstammte einer Arbeiterfamilie. Den Ersten Weltkrieg erlebte er im letzten Kriegsjahr 1918 als Soldat mit.
Seit 1919 schrieb Sozialdemokrat Reinowski für den „Braunschweiger Volksfreund“ und andere SPD-nahe Zeitungen. Danach begann er zunächst seine politische Laufbahn und war von 1923 bis 1933 SPD-Bezirkssekretär in Braunschweig.
Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler wurde Reinowski aus Deutschland vertrieben und floh – wie auch Philipp Scheidemann und Fritz Bauer – mit seiner Familie nach Dänemark. Im Exil begann er seine Tätigkeit als freier Schriftsteller und Lyriker.
1947 kehrte Reinowski nach Deutschland zurück. Sein Weg führte ihn nun nach Darmstadt, wo er im gleichen Jahr seine journalistische Tätigkeit aufnahm. Später war er als Herausgeber und Chefredakteur sowohl des Darmstädter als auch des Rüsselsheimer Echos tätig.
In dieser Funktion prägte Reinowski das Gesicht des Darmstädter Echos und tat sich bundesweit als Verfechter der Demokratie und Pressefreiheit hervor. Von 1954 bis 1971 war Reinowski Vorsitzender des Verbands der Hessischen Zeitungsverleger. Von 1968 an war er überdies Vorsitzender der Stiftung „Freiheit der Presse“. Von 1969 bis 1976 war er zudem Mitglied des bundesweiten Deutschen Presserats.
Hans Johann Reinowski erhielt zahlreiche Ehrungen: 1959 die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der heutigen Wissenschaftsstadt Darmstadt, 1965 das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland und die Silberne Verdienstplakette der Stadt Darmstadt, 1969 nahm er für sein publizistisches Lebenswerk die Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen entgegen.