Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ist reich an Gewässern, seien es die zahlreichen Bäche, welche die Stadt auf Ihrem Weg zum Rhein queren, oder die Seen und Teiche in den geangelt und gebadet werden kann. Gewässer sind nicht nur Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere, sondern auch entscheidend für das Klima, die Wasserversorgung und die Erholung des Menschen. Ob Flüsse, Seen, Bäche oder unser Grundwasser – jedes Gewässer erzählt seine eigene Geschichte und spielt eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem. Aus diesem Grunde müssen wir die Belange der Seen nicht nur für die Flora und Fauna bewahren und schützen, sondern auch für uns selbst. 
Auf diesen weiteren Seiten finden Sie Informationen über die verschiedenen Arten von Gewässern in Darmstadt und ihre Bedeutung und was im Umgang mit den Gewässern zu beachten ist. 
 

Hochwasser

Auch Darmstadt ist vom gestiegenen Hochwasserrisiko betroffen, da hier mehrere Bäche das Stadtgebiet grob von West nach Ost durchqueren. Die gestiegene Gefahr von Starkregenereignissen kann auch für Darmstadt dazu führen, dass sonst kleine Gewässer sich in Ihrem Lauf vom Quellgebiet bis zur Mündung in den Rhein in gefährliche Ströme verwandeln. 

Um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen, arbeiten die Stadt Darmstadt, das Regierungspräsidium Darmstadt und die zuständigen Wasserverbände eng zusammen. Durch den Bau von Deichen, Rückhaltebecken und Renaturierungsmaßnahmen entlang der Gewässer wird versucht, die Auswirkungen von Hochwasser zu minimieren.

Auch die Bevölkerung spielt eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz. Es ist wichtig, sich über mögliche Risiken zu informieren und ggf. Vorkehrungen zu treffen, sollte das eigene Grundstück einem erhöhten Hochwasserrisiko ausgesetzt sein. Darüber hinaus ist es grundsätzlich sinnvoll sich über Katastrophenschutz zu informieren und die angebotenen Alarmierungsdienste wie „HessenWarn“ wahrzunehmen. 

Hier erhalten Sie weitere Informationen zur Vorsorge gegen Hochwasserschäden.

Renaturierung

Die Renaturierung von Gewässern ist ein wichtiger Schritt, um die natürliche Umgebung zu schützen und zu erhalten. Durch menschliche Eingriffe wie Begradigung, Kanalisierung und Verschmutzung haben viele Gewässer in den letzten Jahrzehnten stark gelitten. 

Renaturierungsmaßnahmen umfassen unter anderem das Wiederherstellen von natürlichen Flussläufen, das Anlegen von Uferböschungen und das Entfernen von Hindernissen wie Wehren und Staustufen. Dadurch wird nicht nur die ökologische Vielfalt gefördert, sondern auch der Hochwasserschutz verbessert.

Durch Renaturierungsmaßnahmen können neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen und die Artenvielfalt deutlich erhöht werden. Auch die Wasserqualität verbessert sich, da natürliche Prozesse wieder in Gang gesetzt werden.

Dies wird durch die Stadt Darmstadt und den zuständigen Wasserverbänden im Rahmen der Aufgaben der Wasserrahmenrichtlinie dauerhaft umgesetzt und die Fließgewässer entsprechend entwickelt. 

Gewässerrandstreifen

Gewässerrandstreifen sind wichtige Schutzzonen entlang von Flüssen und Seen, die dazu dienen, die natürliche Umgebung zu bewahren und die Wasserqualität zu verbessern. Die Breite eines Gewässerrandstreifens beträgt in Hessen gemäß § 23 Hessisches Wassergesetz (HWG) i.V.m. § 38 des Wasserhaushaltsgesetz (WHG)  10 Meter im Außenbereich und 5 Meter im Innenbereich. Hiervon darf die zuständige Wasserbehörde im Innenbereich für bestimmte Abschnitte abweichen. Landwirte dürfen darüber hinaus nur bis in Bereich von 4 Metern des Gewässerrandstreifens pflügen.

Blaualgen

Bei den sogenannten Blaualgen handelt es sich um Cyanobakterien. Da diese bei Massenentwicklung das Wasser bläulich-grün färben, werden sie auch „Blaualgen“ genannt. Da Cyanobakterien giftige Stoffe (Cyanotoxine) produzieren geht von Ihnen bei Massenentwicklungen, die auch „Algenblüten“ genannt werden, ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier aus. Das Umweltbundesamt informiert über Gesundheitsgefährdung durch Cyanotoxine

Auch in den Gewässern Darmstadts treten derartige Massenentwicklungen von Cyanobakterien auf. Badegewässer werden daher in der Badesaison regelmäßig vom Gesundheitsamt der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg überprüft. Die Gewässergüte, sowie die Gefahr durch Cyanobakterien können für jedes Gewässer online abgerufen werden

Massenentwicklungen von Cyanobakterien treten zwar meist in den wärmeren Sommermonaten auf, sie können jedoch auch außerhalb der Badesaison und sogar im Winter vorkommen, wie es beispielsweise im Frühjahr 2024 in der Grube Prinz von Hessen der Fall war. Bei auffälliger Grünfärbung, Trübung oder sogar Schlierenbildung ist daher vom Baden abzuraten - insbesondere auch außerhalb der Badesaison.

Die Stadt Darmstadt hat eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe und ein wissenschaftliches Begleitgremium zum Thema Blaulagen installiert, aufgrund der außergewöhnlichen Massenentwicklung von Cyanobakterien in der Grube Prinz von Hessen. Dieses Expertengremium soll weiter aktiv bleiben. Ziel ist es Darmstadts Gewässer ökologisch aufzuwerten, Nährstoffeinträge zu reduzieren und so „Algenblüten“ soweit möglich vorzubeugen. 

Schutz vor Verunreinigung

Verunreinigungen von Gewässern können auf verschiedene Weisen entstehen. Industrieabwässer, landwirtschaftliche Düngemittel, Müll und Ölverschmutzungen sind nur einige Beispiele dafür. Diese Verunreinigungen können schwerwiegende Folgen für die Umwelt haben, wie zum Beispiel das Absterben von Fischen und anderen Wasserlebewesen oder die Verschmutzung des Trinkwassers.

Um Gewässer vor Verunreinigungen zu schützen, ist es wichtig, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leistet. Hier sind einige Tipps, wie man dazu beitragen kann:

  1. Müll vermeiden: Entsorge deinen Müll ordnungsgemäß und vermeide es, Abfälle in Gewässern zu entsorgen.
  2. Sparsamer Umgang mit Chemikalien: Verwende umweltfreundliche Reinigungsmittel und verzichte auf den Einsatz von Pestiziden im Garten.
  3. Richtiges Entsorgen von Öl: Entsorge Altöl fachgerecht und vermeide Ölverschmutzungen in der Natur.
  4. Bewusster Konsum: Kaufe umweltfreundliche Produkte und achte darauf, dass sie keine schädlichen Chemikalien enthalten.
  5. Engagement für saubere Gewässer: Beteilige dich an Aufräumaktionen oder unterstütze Umweltschutzorganisationen, die sich für den Schutz von Gewässern einsetzen

Überschwemmungsgebiete

Darmstadt verfügt über zahlreiche Fließgewässer mit insgesamt knapp 160 km Länge. Grundsätzlich können aufgrund von Starkregenereignissen oder lang anhaltendem Niederschlag im Verlauf eines Gewässers überall Überschwemmungen entstehen. 

In Darmstadt existieren vor allem 3 Gewässer, bei denen von einer erhöhten Gefahr von Überschwemmungen auszugehen ist. 

Dies ist im Süden die Modau, welche den Stadtteil Darmstadt-Eberstadt durchfließt und bei ihrem Verlauf durch den benachbarten Odenwald schnell von Hochwasser betroffen sein kann. 

Daher ist die Modau auch das einzige Gewässer, welches über eine Hochwassermesstation des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HNLUG) im Bereich der Gemarkung Darmstadt verfügt.

Im Norden können vor allem die Bachläufe der Silz und des Ruthsenbachs für Überschwemmungen sorgen. Um dem zu begegnen wurden vor allem entlang des Ruthsenbachs Hochwasserrückhaltebecken (HRB) und weitere Hochwasserschutzmaßnahmen errichtet.

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