Die Waschbären gehören zu den Kleinbären, wobei die sich in Europa ausbreitende Art eigentlich in Nordamerika beheimatet ist. Die 40 - 60 cm langen und 2 - 12 kg schweren Tiere sind an der schwarzen „Augenmaske“ und dem gestreiften Schwanz leicht zu erkennen.
Ihren Namen erhielten die Waschbären von der Angewohnheit, die Nahrung vor dem Fressen in den recht geschickten Pfoten zu drehen und dabei von allen Seiten zu betasten und zu beschnuppern. Dabei entsteht der Eindruck des „Waschens“ der Nahrung. Notwendig wird dieses Ritual dadurch, dass Tast-, Hör- und Geruchssinn bei den Tieren deutlich stärker ausgeprägt sind als das Sehvermögen.
Tagsüber versteckt sich der Waschbär z.B. in Baumhöhlen und alten Fuchsbauten, auch vom Menschen geschaffene Verstecke wie beispielsweise Dachböden und Schuppen werden besiedelt. Mit Einbruch der Dämmerung machen sich die nachtaktiven Tiere auf die Suche nach Nahrung. Dabei sind die ausgesprochenen Allesfresser nicht wählerisch. Auf dem Speiseplan stehen Insekten genauso wie kleine Wirbeltiere, Obst, Nüsse und Getreide. Auch menschliche Nahrung, wie sie auf Komposthaufen oder in Mülleimern vorkommt, lockt die Tiere an.
Der Waschbär ist eine invasive Art und kann sich durch fehlenden Predationsdruck hier ungehindert ausbreiten. Durch die Anwesenheit dieses Räubers ohne Feinde kann die natürliche Artenvielfalt in den betroffenen Gebieten dramatisch reduziert werden. Besonders die heimische Singvogelpopulation leidet unter dem Waschbär.