Der Waschbär

Die Waschbären gehören zu den Kleinbären, wobei die sich in Europa ausbreitende Art eigentlich in Nordamerika beheimatet ist. Die 40 - 60 cm langen und 2 - 12 kg schweren Tiere sind an der schwarzen „Augenmaske“ und dem gestreiften Schwanz leicht zu erkennen.

Ihren Namen erhielten die Waschbären von der Angewohnheit, die Nahrung vor dem Fressen in den recht geschickten Pfoten zu drehen und dabei von allen Seiten zu betasten und zu beschnuppern. Dabei entsteht der Eindruck des „Waschens“ der Nahrung. Notwendig wird dieses Ritual dadurch, dass Tast-, Hör- und Geruchssinn bei den Tieren deutlich stärker ausgeprägt sind als das Sehvermögen.

Tagsüber versteckt sich der Waschbär z.B. in Baumhöhlen und alten Fuchsbauten, auch vom Menschen geschaffene Verstecke wie beispielsweise Dachböden und Schuppen werden besiedelt. Mit Einbruch der Dämmerung machen sich die nachtaktiven Tiere auf die Suche nach Nahrung. Dabei sind die ausgesprochenen Allesfresser nicht wählerisch. Auf dem Speiseplan stehen Insekten genauso wie kleine Wirbeltiere, Obst, Nüsse und Getreide. Auch menschliche Nahrung, wie sie auf Komposthaufen oder in Mülleimern vorkommt, lockt die Tiere an.

Der Waschbär ist eine invasive Art und kann sich durch fehlenden Predationsdruck hier ungehindert ausbreiten. Durch die Anwesenheit dieses Räubers ohne Feinde kann die natürliche Artenvielfalt in den betroffenen Gebieten dramatisch reduziert werden. Besonders die heimische Singvogelpopulation leidet unter dem Waschbär.

Geschichte

Von Natur aus sind die Waschbären auf dem amerikanischen Kontinent beheimatet. Sie wurden bei uns als Produzenten von Pelzen in Farmen gehalten. Erst 1934 wurden am Edersee vier Tiere ausgewildert, um eine heimische Population aufzubauen. Eine weitere Population formte sich aus Tieren, die nach einem Bombentreffer in einer Wolfshagener Pelzfarm fliehen konnten. Heute zutage ist der Waschbär, dessen Populationsstärke in Deutschland auf knapp eine Million Tiere geschätzt wird, in allen Bundesländern verbreitet. Schwerpunkte haben sich dabei in Nordhessen und dem östlichen Brandenburg gebildet, wo sich die ersten Populationen gebildet haben.

Waschbären in der Stadt

Auch der Waschbär ist auf das vermehrte Vorkommen von Beutetieren wie Mäusen, Ratten und kleinen Vögeln in menschlichen Siedlungsgebieten aufmerksam geworden. Zusammen mit den Essensresten, die sich auf Komposthaufen, in Biotonnen oder den städtischen Mülleimern finden und den teilweise gut gefüllten Näpfen für unsere Haustiere, bietet sich den Tieren in der Stadt ein reich gedeckter Tisch, an dem Sie manchmal auch noch von Tierfreunden gefüttert werden. Zahlreiche ungesicherte Dachböden, Schuppen und Garagen bieten den Waschbären reichlich geschützten urbanen Lebensraum.

Waschbären und wir

Der Waschbär ist per se keine Gefahr für den Menschen, da wir nicht in sein Beuteschema fallen. Allerdings können Begegnungen mit den Tieren durchaus schmerzlich und gefährlich verlaufen, da die Tiere in Stresssituationen selbst nicht flüchten, sondern dazu neigen, sich buchstäblich mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Der Kot des Waschbären kann die für den Menschen gefährlichen Waschbärspulwürmer enthalten.

Es gelten daher beim Umgang mit dem Waschbär dieselben Ratschläge wie für andere Wildtiere auch: Pflegen Sie einen respektvollen Umgang mit dem Wildtier. Bitte versuchen Sie nicht, die Tiere zu streicheln und bitte füttern Sie die Tiere nicht. Dies tut dem Tier meist nicht gut und ist zudem nach der Bundesartenschutzverordnung verboten.

Sollten Sie sich von einem Waschbären bedroht fühlen, machen Sie sich groß und versuchen Sie, das Tier durch Lärm zu irritieren, während Sie sich entfernen.

Tipps zum Fernhalten von Waschbären

Eventuell hören Sie es in der Dämmerung auf dem Dachboden oder aus dem Geräteschuppen im Garten rascheln und trippeln. Dies kann ein Zeichen für eine Ansiedlung von Waschbären sein. Ein weiteres Zeichen sind die stark mit Fruchtsamen durchsetzten Kothaufen.

Hier finden Sie einige Tipps, mit denen Sie den hervorragenden Kletterern den Zugang zu Ihrem Heim erschweren können:

  • Lassen Sie Bäume und Sträucher nicht an oder über das Dach reichen. Schneiden Sie großzügig zurück.
  • Schützen Sie die Fallrohre der Regenrinne mit Blechmanschetten.
  • Verschließen Sie den Schornstein mit einem starken Metallgitter.
  • Auch andere Einstiege sollten konsequent mit stabilen Materialien verschlossen werden. Katzenklappen nachts schließen!

Um die Waschbären gar nicht erst in die Stadt zu locken, sollten auch hier die üblichen Regeln beachtet werden und Tiernahrung nicht über Nacht draußen bereitgestellt werden. Volle Fressnäpfe ziehen die Wildtiere an. Weiterhin gehören Essensreste nicht auf den Komposthaufen und Nahrungsmittelreste auch nicht in offene Abfalleimer.
 

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