Die Kohle, die der EAD bei der Pyrolyse von städtischem Grünschnitt und privaten Kompostresten erhält, ist wahre “Pflanzenkohle”, denn der gesamte Kohlenstoff stammt aus Pflanzen. Dieser Kohlenstoff wäre bei thermischem Recycling der Biomasse als CO2 in die Atmosphäre abgegeben worden. Hier nicht; hier wird der Kohlenstoff dem Stoffkreislauf entzogen. Pflanzenkohle ist also Klimakohle.
Durch ihre poröse Struktur bietet die Pflanzenkohle gleich mehrere Möglichkeiten, den Herausforderungen der Klimakrise entgegenzutreten. So hat die Kohle ein großes Potential zur Adsorption (also der Bindung an die Oberfläche) von Nährstoffen. In einem sogenannten “Aufladungsprozess” kann die Kohle beladen werden, um die erhaltenen Nährstoffe später wieder an die Pflanzen abzugeben. Durch den gleichen Prozess (Ad- und Desorption) kann die Pflanzenkohle die Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöhen, indem Sie zusätzliches Regenwasser bindet, bevor dieses versickert.
Das klingt nicht nur nach Zukunftstechnologie, das ist welche! Und da die Zukunft bekannterweise nicht ganz billig ist, wird das Projekt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung im Rahmen des Programms zur "Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel" gefördert.