Eichenprozessionsspinner

Auch in Darmstadt ist er zu finden: Der Eichenprozessionsspinner, eine mitteleuropäische Schmetterlingsart. Er besiedelt alle heimischen Eichenarten und kann nicht nur den Bäumen durch Fraß gefährlich werden. Ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen des Eichenprozessionsspinners Brennhaare, die die menschliche Gesundheit belasten können. Befallene Bäume bitte dem Grünflächenamt melden.

Wann treten die Raupen auf?

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea L.) schlüpfen je nach Witterung ab April und durchlaufen bis Anfang Juli sechs verschiedene Larvenstadien. Nach einer 3-5 wöchigen Verpuppung schlüpfen die Raupen als braune, unscheinbare Falter.

Wie sehen sie aus?

Die Raupen durchlaufen in ihren sechs Larvenstadien Größen von wenigen Millimetern bis zu fünf Zentimetern. Während der Entwicklungsstadien sind die Raupen unterschiedlich stark behaart. Zunächst sind sie gelblich-braun (siehe Bild), später schwärzlich-graublau gefärbt. Sie haben dann eine dunkle Rückenlinie mit braunen, behaarten Warzen, graublauen Flanken und einer grünlich-hellgrauen Unterseite.

Wo kommen sie vor?

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners kommen an verschiedenen Eichenarten vor, hauptsächlich an Stiel- und Traubeneichen. Sie sind an den Eichenblättern und -zweigen zu finden. Später sammeln sich die Raupen häufig unter Astgabeln am Stamm, wo sie die charakteristischen Gespinstnester anlegen. In seltenen Fällen sind die Raupen auch in der Umgebung von Eichen anzutreffen, wenn sie in einer Prozession zu einer anderen Eiche wandern.

Was kann mir beim Kontakt passieren?

Ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen des Eichenprozessionsspinners Brennhaare aus. Diese Brennhaare können die menschliche Gesundheit belasten. Abhängig vom Immunsystem können Juckreiz, Hautentzündung bis zu allergischen Schockreaktionen bei empfindlichen Personen auftreten. Daher sollten die mit Eichenprozessionsspinner befallenen Bereiche gemieden werden. Die Haut sollte mit Kleidung bedeckt sein, um den Kontakt mit den Brennhaaren zu verringern. Je nach Intensität der Symptome ist ein Arzt hinzuzuziehen.

Befall melden!

Ein Befall mit Eichenprozessionsspinnerraupen auf öffentlichen Grünflächen oder im Straßenbereich kann dem Grünflächenamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt gemeldet werden. Auf privaten Grundstücken ist grundsätzlich der Eigentümer für die Bekämpfung verantwortlich. Mieter sollten sich direkt an den Eigentümer wenden und um Veranlassung geeigneter Maßnahmen bitten.

Melden Sie Befall telefonisch unter 06151 - 132900 oder 06151 - 134232, per Email oder Mängelmelder.

Als heimische Tierart haben die Eichenprozessionsspinner auch heimische Fraßfeinde, z.B. Vögel (u.a. Meise, Star, Kuckuck). Durch die Förderung dieser Arten kann die Population des Falters natürlich eingedämmt werden. Für die Bekämpfung des massenhaften Auftretens (sog. Mastjahre) gibt es dann noch eine Reihe anderer Maßnahmen.

… und bekämpfen!

Vom Zeitpunkt des Raupenschlupfes bis zum zweiten Larvenstadium können Bacillus thuringensis-Präparate ausgebracht werden. Die biologische Bekämpfung kann auch mittels spezieller Nematoden erfolgen, die mit Sprühkanonen in den Bäumen verteilt werden. Die Ausbringung kann nur nach Sonnenuntergang erfolgen, da die Nematoden UV-Licht-empfindlich sind.

Ab dem dritten Larvenstadium finden mechanische Maßnahmen statt. Sie umfassen die Entfernung der Raupen vom Baum. Hier eignet sich das Absaugen mit entsprechenden Geräten und Schutzausrüstung, wie es von einigen Schädlingsbekämpfungs- und Baumpflegefirmen angeboten wird.

Generell sind alle Maßnahmen mit entsprechender Sachkenntnis, Sorgfalt und Schutzausrüstung durchzuführen.

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter. Das ausgewachsene Tier mit seiner braungrauen Färbung und schwach ausgeprägten Querlinien ist eher unscheinbar. Die Flügelspannweite beträgt etwa 2,5 bis 3 cm.

Er fliegt in der Nacht etwa im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang September. Dabei versammeln sich beide Geschlechter; nach der Befruchtung legt das Weibchen etwa 150-200 Eier ab, die eine Größe von 0,5-1 mm haben und mit schuppigen Platten abgedeckt werden. Diese Gelege befinden sich an den Ästen der äußeren Baumkrone. 

… und dann ist da noch die Gespinstmotte

Die Raupen der Gespinstmotte bilden im späten Frühjahr Gespinste aus, die ganze Bäume oder Sträucher überziehen können, die im Anschluss komplett kahl gefressen werden. Die Gespinste finden sich an unterschiedlichen Gehölzarten: Vor allem Traubenkirsche, Weißdorn, Pfaffenhütchen, aber auch Obstbäume können betroffen sein. Für den Menschen sind diese Raupen vollkommen ungefährlich und auch die Gehölze tragen in der Regel keinen Schaden davon, da sie im Juni mit dem Johannistrieb erneut austreiben. Daher finden von Seiten der Stadt keine Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Raupen der Gespinstmotte statt.

Unterscheiden lassen sich die Raupen der Gespinstmotte von den Larven des Eichenprozessionsspinners vor allem durch das Fehlen der Haare. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind außerdem hauptsächlich an Eichen zu finden, die der Gespinstmotte dagegen in erster Linie an den o. g. Gehölzarten.

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