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Lincoln-Siedlung

Wo liegt die Lincoln-Siedlung?

Die Lincoln-Siedlung (bestehend aus einer ehemaligen Kasernenfläche) liegt zwischen dem Darmstädter Stadtteil Bessungen im Norden (Anschluss Noackstraße) und Darmstadt Eberstadt im Süden (Anschluss über Franklinstraße).

Östlich schließt sich die Heidelberger Straße, die Bessunger Kiesgrube und schließlich das Ludwigshöhviertel an, westlich wird die Lincoln-Siedlung durch die B3/Karlsruher Straße begrenzt. Das Viertel ist über die Straßenbahnhaltestellen “Lincoln-Siedlung” und “Marienhöhe” an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.

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„Da innerhalb des Stadtgebietes kaum Entwicklungsmöglichkeiten im Außenbereich bestehen, ist die Umnutzung von bestehenden Bau- und Konversionsfläche eine wesentliche Aufgabe der zukünftigen Stadtentwicklung. Durch den Abzug der amerikanischen Streitkräfte ab 2008 haben sich für die Stadtentwicklung neue Möglichkeiten ergeben. In einem breit angelegten Planungs- und Beteiligungskonzept wurde die Entwicklung der freiwerdenden Flächen eingeleitet.“ (Auslobung Realisierungswettbewerb: 2016 b, S.20)

Der städtebauliche Rahmenplan Bessungen Süd wurde am 21.6.2011 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die Rahmenplanung umfasst den Rahmenplan Süd (Gesamtkonzept) mit den Entwicklungskonzepten für die Lincoln-Siedlung, die Cambrai-Fritsch-Siedlung und die Jefferson-Siedlung. Die Rahmen-planung bildet die Grundlage für die Vorgaben für die Bauleitplanung sowie für den städtebaulichen Vertrag zur Entwicklung der Lincoln-Siedlung.

Das Konzept der Lincoln-Siedlung wurde im weiteren Planungsverlauf überarbeitet und weiterentwickelt.

Für die Lincoln-Siedlung wurde in Folge, im Auftrag des Stadtplanungsamtes, ein Bebauungsplan (S 25 Lincoln-Siedlung) durch die Planungsgruppe Darmstadt erstellt. Dieser wurde am 15.12.2015 durch die Stadtverordnetenversammlung als Satzung beschlossen. Der Bebauungsplan ist am 16.07.2016, nach Genehmigung und Inkraftsetzung der erforderlichen Flächennutzungsplanänderung, in Kraft getreten. Er beinhaltet die Rahmenbedingungen für die Planungen der Baufelder, für private und öffentliche Grünflächen, Flächen für den Gemeinbedarf, Straßen- und Verkehrsflächen sowie sonstige Infrastruktureinrichtungen und bildet damit die planungsrechtliche Grundlage.

Für die Umsetzung Lincoln-Siedlung wurde zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der BVD New Living am 21.12.2015 ein städtebaulicher Vertrag gemäß § 11 BauGB geschlossen. Dieser definiert die Größe der Grundstücke für Park und Grünzug und trifft Festlegungen für die Pflegemaßnahmen nach Fertigstellung. In Ergänzung wurde ein Erschließungsvertrag abgeschlossen. Hier werden die Vorgaben bezüglich Nutzung, Beleuchtung, Pflanzung und Qualitätsstandards sowie anzuwendender Regelwerke für die Planung und Ausschreibung konkretisiert.

Durch das Grünflächenamt Darmstadt wurden im Zuge der Gebietsentwicklung zwei Projekte intensiv in der Planung und im Bau begleitet.

Grünzug Karlsruher Straße Umsetzung von Herbst 2017 bis Sommer 2018

Quartierspark/Quartiersplatz Umsetzung von Herbst 2019 bis Frühjahr 2021

Eine grüne Mitte für die Lincoln Siedlung

Der durch die BVD New Living GmbH und Co.KG in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt hergestellte Quartierspark und der Quartiersplatz in der Lincolnsiedlung sind das Herzstück des neuen Wohngebietes Lincoln. Durch ihre üppige und grüne Vielfalt und ihre breit gestreuten Angebote an Groß und Klein bringen sie bereits ansässige Anwohner*innen und Neuzugezogene im öffentlichen Freiraum gemeinsam in Kontakt und tragen wesentlich bei zu einem friedlichen und fröhlichen Miteinander „auf“ Lincoln.

Der Quartierspark stellt das Zentrum der Gesamtanlage dar und schließt im Süden an die Einsteinstraße an. Im Osten grenzt der Park an die neue Lincoln-Schule und den Quartierspatz, welcher einen direkten Anschluss an die Heidelberger Straße mit Straßenbahnhaltestelle besitzt. Im Norden wird der Park durch eine 30 m breite Grünachse mit der Noackstraße und mittels einer Wegebeziehung mit dem Susan-Sontag-Weg verbunden.

Wettbewerb und Beteiligung

Die Planung ist das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbes, den das Büro für Landschaftsarchitektur Franz Reschke aus Berlin 2016 für sich entschieden hat und in Folge durch die BVD New Living GmbH & Co KG beauftragt wurde.

Den Planungsprozess begleitete ein stetiger Austausch mit der Bevölkerung. Neben dem Bürger*innendialog im Rahmen des Wettbewerbes im Oktober 2016 fanden zwei weitere Bürger*innen-Informationsveranstaltungen statt. Im März 2017 wurde eine Kinderbeteiligung zur Spielplatzplanung durchgeführt, im Mai 2018 wurde zu einer weiteren Bürger*inneninformation eingeladen.

Die Grundstruktur

Das Zentrum des Parks bildet eine offene Wiesenfläche, welche von Bäumen entlang der umlaufenden befestigten Hauptwege eingerahmt wird. Aufweitungen in Form von Terrassen mit großzügigen Bankanlagen und weiteren Schatten spendenden Bäumen laden zum Verweilen ein. Eine barrierefreie Zugänglichkeit der Wiese ist möglich.

Der barrierefreie Hauptweg setzt sich in der Grünachse Richtung Noackstraße fort.

Der Quartiersplatz mit einer Größe von ca. 3.000 m² stellt als Zentrum zwischen Park, Schule, zukünftigem Nahversorger und der Heidelberger Straße mit Straßenbahnhaltestelle eine besondere Schnittstelle dar.

Nördlich und südlich wird er durch großzügige Staudenpflanzungen mit Baumreihen gefasst, die dem Ganzen einen grünen Rahmen geben und multifunktional der Entwässerung des Platzes dienen.

Das Thema Barrierefreiheit fand bei der gesamten Park- sowie Platzgestaltung und Planung besondere Berücksichtigung. Jeder sollte, wenn möglich einfach und ohne weitere Hilfe alle Wege und Flächen nutzen können.

Artenschutz

Sandstrohblume verpflanzt (Quelle: Dr. h. Franz)

Die zentrale Wiesenfläche beinhaltet eine Besonderheit zur Förderung und zum Erhalt der Biodiversität. Aus dem ehemaligen Bestand wurden die nach Bundesnaturschutzgesetz zu schützenden seltenen Sandmagerrasenflächen erhalten. Um die Fläche erleben zu können wurde ein Betonsteg, der in die besondere Vegetationsfläche hineinragt, gebaut. Informationstafeln erläutern die Besonderheit der Flächen.

Spiel- und Bewegungsräume

Insbesondere für Kinder und Jugendliche bietet die Parkanlage zahlreiche Bewegungsflächen und Spielräume.

Entlang des östlichen Hauptweges, begrenzt durch Baumpflanzungen und Staudenbeete, findet sich ein Sandspielplatz für die Kleinen (3-6 Jahre) mit Kletteranlage, Rutsche, Nestschaukel und Sandbagger.
Es folgt eine naturnahe Spielfläche mit Findlingen. Den Abschluss und Übergang zum Quartiersplatz bildet der Bereich für die Großen (6-12 Jahre). Eine Kletteranlage mit Seilen, Pfosten und einem 7 m hohen Turm mit Rutschenabgang fordert die Kinder in ihren Fähigkeiten. Eine Membranenwippe und eine Hängematte ergänzen die Anlage. Zudem finden sich auf einer weiteren gut befahrbaren Kunststoff-Fallschutzfläche ein schwellenloses Rollstuhlkarussell sowie ein auch von Rollstuhlfahrer*innen nutzbares Trampolin.

Das Thema Inklusion wurde bei der Ausgestaltung des Spielplatzes ebenfalls unter Beteiligung des Jugendamtes und des städtischen Beauftragten für Inklusion Hr. Müller vom Club Behinderter & ihrer Freunde in Darmstadt (CBF) berücksichtigt. Als Besonderheit ist hier der inklusive Sandbagger zu nennen, welcher auf Initiative von Hr. Müller mit der Herstellerfirma Kinderland entwickelt und erstmals im Quartierspark montiert wurde.

Ein Dankeschön geht seitens der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der BVD New Living GmbH & Co KG an die Bürgerstiftung Darmstadt e.V., welche sich mit einem Sponsoring am inklusiven Sandbagger beteiligt hat, sowie an die Entega Stiftung für das Sponsoring des einfahrbaren Rollstuhl-Trampolins.

Baum- und Staudenpflanzungen

Die Staudenpflanzungen im Park und auf dem Platz werden unter anderem unter dem Gesichtspunkt Biodiversität angelegt. Neben strukturbildenden Gräsern finden sich Stauden wie Schafgabe, Sonnenhut und Eisenkraut sowie unterschiedlichste Blumenzwiebeln. Diese Blühpflanzen dienen über annähernd die gesamte Vegetationszeit als Nahrungspflanzen für Insekten. Die frisch gesetzten Pflanzen brauchen allerdings noch etwas Zeit um anzuwachsen.

Die Pflanzung erfolgt in einem Substrat aus Sand und Kies. Dies ermöglicht den Pflanzen Stabilität und gesünderes Wachstum, da es keinen Überschuss an Wasser und Dünger gibt. Ein weiterer Vorteil ist, dass in unseren heißen Sommern ein zu starkes Aufheizen und Austrocknen der Flächen verhindert wird. Dies spart Wassergänge und damit Ressourcen und Zeit. Zudem erschwert das Substrat den Samenunkräutern das Keimen und die Flächen sind pflegeleichter zu unterhalten. Um weiteren Lebensraum für Insekten anzubieten werden in den Kiesflächen offene Bodenstellen, sogenannte „Sandlinsen“ ausgebildet. Damit erhalten die Insekten die Möglichkeit ihren Entwicklungszyklus von der Eiablage bis zum Schlüpfen des fertigen Tieres am Ort zu vollziehen.

In der Gesamtanlage wurden 14 Bäume aus dem Bestand erhalten. Ergänzt wurde der Baumbestand durch die Neupflanzung von 42 Bäumen in der Grünachse, 61 Bäumen im Park sowie weiteren 11 Bäumen auf dem Platz. Bei der Wahl der Baumarten (Feldahorn, Hainbuche, Ulme, Kiefer, Gleditschie) wurde darauf geachtet, dass es sich vorwiegend um heimische Bäume handelt, die zudem dem Standort gerecht werden und der zunehmenden Trockenheit standhalten.

Ausbau & Eröffnung

Eröffnung durch Bürgermeisterin Barbara Akdeniz und Armin Niedenthal (bauverein AG)

Mit dem Parkausbau wurde Ende 2019 durch die Firma August Fichter Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co KG begonnen und im Frühjahr 2021 abgeschlossen.

In einem ersten Schritt wurde der Spielplatzbereich im Südwesten am 30.4.2021 in kleiner Runde eröffnet. Das vielfältige Angebot wurde durch die Kinder der Siedlung begeistert angenommen.

Im Laufe des Frühjahrs und mit steigenden Temperaturen im Mai und Juni wurden auch die braunen und grauen Pflanzflächen sowie die Rasen-/Wiesenflächen grün, so dass der Park langsam in seinem angestrebten Bild erscheint.

Am 25.06.2021 wurde der Gesamtpark in einer weiteren kleinen Veranstaltung eingeweiht.

Informationen zur Planung

01_Übersichtslageplan.pdf

2 MB

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02_Ausschnitt_Gruenachse.pdf

798 KB

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03_Ausschnitt_Quartierspark.pdf

4 MB

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04_Ausschnitt_Quartiersplatz.pdf

3 MB

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05_Spielplatz.pdf

896 KB

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Beteiligung und Dokumentation

Dateiname	Info
Plakat_zur_Beteiligung.pdf	2 MB
Protokoll_180418.pdf	7 MB

Kinderbeteiligung

Dateiname	Info
Fotodokumentation_Kinderbeteiligung_2017.pdf	3 MB
Plakat_zur_Kinderbeteiligung.pdf	2 MB
Protokoll_Kinderbeteiligung_2017.pdf	463 KB

..eine Parkouranlage für Darmstadt

Der Grünzug erstreckt sich entlang der Lärmschutzwand östlich der Karlsruher Straße zwischen der Noackstraße im Norden und den bestehenden Kleingärten im Süden. Daran schließen sich die Baufelder der neu entstehenden „Lincoln-Siedlung“ an.

Der vorliegende Bebauungsplan Lincoln S 25 weist für den Grünzug eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende Hauptwegeverbindung aus, welche über drei Abzweigungen mit der entstehenden Lincoln-Siedlung vernetzt wird.

Im Grünzug bestehen Flächen mit Sandmagerrasen. Diese sind zu erhalten und auf angrenzenden Freiflächen weiterzuentwickeln. Des Weiteren sieht der B-Plan die Entwicklung von Spielflächen vor.

Nach Durchführung eines Interessenbekundungsverfahrens (02/2017) durch die BVD New Living wurde das Büro Sommerlad Haase und Kuhli aus Gießen mit der Durchführung der Leistungsphasen 1-9 (Grundlagenermittlung bis Ausführungs-planung, Ausschreibung und Bauüberwachung) beauftragt.

Die Planung des Büros Sommerlad Haase und Kuhli hat die Vorgaben des Bebauungsplans im Entwurf berücksichtigt. Ein von Norden nach Süden verlaufender Hauptweg wird durch drei Seitenwege mit dem Wohnumfeld verbunden. Ergänzend verlaufen entlang der Baugrenze schmalere Nebenwege. Alle Wegeflächen werden asphaltiert und sind so auch für Skater und Inliner nutzbar.

Die Freiflächen wurden durch Bodenmodellierungen (Ausbildung von niedrigen Dünen) gegliedert. Gepflanzt wurden neben Birken, Feldahorn und Winter-Linden vorwiegend Kiefern, um den offenen Charakter der Flächen zu erhalten. Die bestehenden, naturschutzrechtlich geschützten Sandmagerrasen werden erhalten und weiter entwickelt.

Die Lärmschutzwand wird weitgehend für die Graffiti-Sprayer offen gehalten. Im Grünzug steht Darmstadts erste und bisher einzige öffentliche Parkour-Anlage sowie einen Boulder-Felsen als „Spielplatz“ für Jugendliche und interessierte Kinder.

Die Parkour-Anlage wurde im Zuge von zwei Beteiligungsveranstaltungen gemeinsam mit Darmstädter Parkourern entworfen und durch ein Fachbüro konkretisiert.

Die Baumaßnahme hat Mitte Oktober 2017 begonnen und wurde in drei Bauabschnitten bis Sommer 2018 abgeschlossen.Die Einweihung fand am 30.Juni 2018 im Zuge einer öffentlichen Veranstaltung unter Teilnahme der Dezernentinnen Fr. Akdeniz und Fr. Dr. Boczek statt.

Nach vier Jahren haben sich die angesähten Flächen geschlossen und bilden ein naturnahes grünes Band entlang der Lincoln-Wall. Die Parkour-Anlage wird gut angenommen.