Georgiiplatz (L 3), benannt 1996 nach
Walter Georgii (1888-1968)
Meteorologe, Leiter der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug
Biographie: Vollständiger Text (PDF)
Georgiiplatz (L 3), benannt 1996 nach
Walter Georgii (1888-1968)
Meteorologe, Leiter der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug
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Georgii nutzte die Nähe zu NS-Organisationen, um während des Dritten Reichs seine Karriere zu befördern. Er war 1926-1937 Professor für Flugmeteorologie an der TH Darmstadt, 1933-1945 Leiter des Deutschen Forschungsinstituts für Segelflug, 1937-1945 Vorsitzender der Prüfungskommission der Ingenieurschule für Luftfahrttechnik an der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) in Darmstadt, die unter seiner Leitung zum „Nationalsozialistischen Musterbetrieb“ (1941) bzw. „Kriegs-Musterbetrieb“ (1942) weiterentwickelt wurde.
1942-1945 war Walter Georgii Mitglied der „Forschungsführung des Reichsluftfahrtministers und Oberbefehlshabers der Luftwaffe“, 1943-1945 Geschäftsführer dieses von Hermann Göring eingesetzten Gremiums, ab 1943 Wehrwirtschaftsführer. Als Inhaber dieser Ämter und Positionen spielte er eine aktive Rolle im Nationalsozialismus. Mit energischen Appellen an Institutionen in seinem Einflussbereich, alle Konzentration auf Kriegsarbeiten zu verwenden und mit seinen Forschungen, den Segelflug für militärische Zwecke nutzbar zu machen, trug Georgii maßgeblich zur Verlängerung des Krieges bei. Er ist deshalb als aktiver Unterstützer des NS-Regimes anzusehen.
Der Fachbeirat Straßennamen empfahl daher die Aberkennung des Straßennamens.
Die Ausarbeitung der Biographie und die Bewertung des Straßennamens fand im Rahmen des Projektes “Streitsache Straßennamen” statt: www.darmstadt.de/strassennamen.