Kuhnweg (F 8), benannt 1976 nach
Richard Kuhn (1900-1967)
Chemiker
Biographie: Vollständiger Text (PDF)
Kuhnweg (F 8), benannt 1976 nach
Richard Kuhn (1900-1967)
Chemiker
Biographie: Vollständiger Text (PDF)
Kuhn machte im Dritten Reich als Professor für Chemie in Heidelberg und als Leiter der Abteilung Chemie im Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für medizinische Forschung, ab 1937 als dessen Direktor, eine erfolgreiche Karriere, er bekleidete eine herausragende Stellung als einer der bedeutendsten Wissenschaftsorganisatoren des NS-Regimes, in dessen Dienst er sich in leitender Funktion stellte. Ab 1938 war er Präsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft.
Kuhn leistete maßgebliche Forschungen zur Entwicklung von Massenvernichtungsmitteln und richtete am KWI eine Kampfstoffabteilung ein, wo intensiv an Nervengasen geforscht wurde. Für seinen beruflichen Aufstieg biederte er sich bei den Nationalsozialisten an, z. B. durch seine Ergebenheitserklärung für Hitler bei der Ablehnung des Nobelpreises für Chemie 1938 (Des Führers Wille ist unser Glaube). Seine Korrespondenz (soweit sie erschlossen ist), auch private, unterzeichnete er nahezu durchgängig mit Heil Hitler.
Hinweis: 2005 stellte die Gesellschaft deutscher Chemiker die Verleihung der seit 1968 vergebenen Richard-Kuhn-Medaille aufgrund von Kuhns Wirkens in der NS-Zeit ein.
Der Fachbeirat Straßennamen empfahl daher die Aberkennung des Straßennamens.
Die Ausarbeitung der Biographie und die Bewertung des Straßennamens fand im Rahmen des Projektes “Streitsache Straßennamen” statt: www.darmstadt.de/strassennamen.