Hoetgerweg (J 9), benannt 1973 nach
Bernhard Hoetger (1874-1949)
Bildhauer
Biographie: Vollständiger Text (PDF)
Hoetgerweg (J 9), benannt 1973 nach
Bernhard Hoetger (1874-1949)
Bildhauer
Biographie: Vollständiger Text (PDF)
Bernhard Hoetger (NSDAP 1934-1938) hat sich an das NS-Regime angebiedert. Er sah sich selbst als Anhänger der „Bewegung“ und „Verehrer des Führers“, wurde aber überwiegend von der NS-Führung (und von Adolf Hitler selbst) abgelehnt. Sein Opportunismus war demnach erfolglos: die NSDAP hat ihn 1938 aus der Partei ausgeschlossen, einzelne seiner Werke wurden als entartet gebrandmarkt.
Hoetger erfuhr von den Nationalsozialisten nicht die Wertschätzung, die er sich erhoffte, obwohl er sich wiederholt als überzeugter Anhänger des Nationalsozialismus bezeichnet hatte und dies auch in seinen Werken demonstrierte: „Der Lichtbringer“ in der Bremer Böttcherstraße (1936); Mitarbeit am für Berlin geplanten „Deutschen Forum“ (mit NS-Symbolik arbeitende Monumentalarchitektur, ab 1934); Reliefs und Plastiken in Berlin-Frohnau (Wohnhaus) und Greifswald (Luftwaffenschule) (1938-1943); Hitler-Büste (1939).
Hoetger stützte durch seine Kunst das System, auch wenn er nicht parteipolitisch tätig und kein aktiver Verfechter der NS-Ideologie war; er äußerte sich (zumindest punktuell nachweisbar) 1936 antisemitisch: Es war damals (vor 1933) durch die Einflüsse der jüdischen Presse sehr schwer eigene, unserem Volke verwandte Formen zu schaffen.
Der Fachbeirat Straßennamen war sich in der Beurteilung Hoetgers nicht einig und sprach sich nicht einstimmig für eine Aberkennung des Straßennamens aus.
Die Ausarbeitung der Biographie und die Bewertung des Straßennamens fand im Rahmen des Projektes “Streitsache Straßennamen” statt: www.darmstadt.de/strassennamen.