Albin Müller

Albinmüllerweg (H 9), benannt 1987 nach

Albin Camillo Müller, genannt Albinmüller (1871-1941)

Architekt

Biographie: Vollständiger Text (PDF)

Lebenslauf

  • * 13. Dezember 1871 in Dittersbach bei Frauenstein/Erzgebirge
  • 1887-1892 Tischlerlehre in der Tischlerei des Vaters; Wander- und Gesellenjahre
  • 1893-1897 Volontariat und Studium in Mainz; Innenarchitekt in Bromberg; Studienreise durch Norddeutschland
  • 1897-1899 Innenarchitekt in Köln; Studium an der Kunstgewerbeschule in Dresden; erste Preise bei Wettbewerben
  • 1900 Heirat mit Anna Maria (Änne) Rauch (zwei Kinder)
  • 1900-1906 Lehrer für Raumkunst und architektonische Formenlehre an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Magdeburg; ab 1905 Leiter der Abteilung für Innenraum und Architektur
  • 1905 Ausgestaltung des Trauzimmers im Standesamt Magdeburg
  • 1906 Gartenpavillon auf der 3. Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung in Dresden
  • 1906-1914 Mitglied der Künstlerkolonie in Darmstadt; Wohnhaus sowie weitere Häuser auf der Mathildenhöhe (1911), Mietshäusergruppe (1911-1914), Schwanentempel, Brunnenanlage und Löwentor (1914); führend bei Ausstellungen 1908 und 1914
  • 1906/07-1911 Lehrer für Raumkunst am Großherzoglichen Lehratelier für angewandte Kunst
  • 1910-1912 Villenarchitektur in Seeheim an der Bergstraße
  • 1915-1918 (Armierungs-)Soldat im Ersten Weltkrieg
  • Ab 1917 Verwendung des Künstlernamens „Albinmüller“
  • 1918-1925 Holzhausbauten und Denkmäler
  • 1920/21 Boelcke-Denkmal in Dessau
  • 1921 Veröffentlichung „Holzhäuser“
  • 1925-1932 Tätigkeiten im Wohnhausbau; Einfamilienhäuser unter anderem in Magdeburg und im Erzgebirge
  • 1926/27 Architekt der Deutschen Theaterausstellung in Magdeburg: Bauten und Innenraumgestaltung, darunter Pferdetor und Aussichtsturm („Albinmüller-Turm“)
  • 1928-1933 Entwürfe für Sakral- und Monumentalbauten
  • 1933 Entwurf eines Richard-Wagner-Denkmals
  • 1933 Veröffentlichung „Denkmäler, Kult- und Wohnbauten. Aus dem Kreis der Darmstädter Künstlerkolonie“
  • 1934-1941 Beschäftigung mit Philosophie, Landschaftsmalerei und schriftstellerische Tätigkeiten
  • 1936/37 Entwurf für ein Museum (im Auftrag von Mathilde Merck, nicht umgesetzt)
  • 1937 Entwurf für Grabmal Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (nicht umgesetzt)
  • 1940 Veröffentlichung „Heimatland. Bilder und Verse“; „Aus meinem Leben“ (Manuskript)
  • † 2. Oktober 1941 in Darmstadt

Bewertung durch den Fachbeirat

Als Mitglied der SA 1933-45 (1939: Rottenführer, 1943: Scharführer), förderndes Mitglied der SS 1933-45 und Mitglied der NSDAP 1937-45 sowie ab 1940 als Mitarbeiter des SS- Ahnenerbes mit engen Kontakten zu Mitarbeitern des „Persönlichen Stabs des Reichsführers- SS“ ist Hans von der Au eine deutlich über das zeittypische Maß hinausgehende aktive Mitarbeit in NS-Organisationen nachzuweisen und auch eine regelrechte Anbiederung an den Nationalsozialismus zu bescheinigen.

Außerdem war er als Landesjugendpfarrer an der Überführung der evangelischen Jugend in die HJ beteiligt und unterstützte die Einführung von Jugend- bzw. Jungmännerabenden mit Jugendlichen aus der HJ bzw. aus den Jungmännern der SA. Als „Gaureferent im Landschaftsbund Volkstum und Heimat“ und „Leiter der Volksliedstelle Hessen“ veröffentlichte von der Au viele volkskundliche Beiträge, darunter einzelne mit eindeutig antisemitischem Duktus.

Exemplarisch belegen dies zwei Zitate aus der Zeitschrift Volk und Scholle, Jahrgang 1938: (1) Eine Besinnung auf die Ausmerzung des jüdischen Anteils auf sämtlichen Gebieten unseres .... Geisteslebens und der Kunst ist daher unaufgebbare, immer neu gestellte Pflicht jedes Deutschen. (2) ...was im Tiefsten der Jud ist: Das, was vernichtet werden soll, und zwar vollständig, indem es das Feuer verzehrt, denn er ist der Inbegriff des Lebensfeindlichen, Schmutzigen, Unheiligen....

Der Fachbeirat Straßennamen empfahl daher die Aberkennung des Straßennamens.

"Streitsache Straßennamen"

Die Ausarbeitung der Biographie und die Bewertung des Straßennamens fand im Rahmen des Projektes “Streitsache Straßennamen” statt: www.darmstadt.de/strassennamen.