Alarich Weiss

Alarich-Weiss-Straße (K 9-10), benannt 2013 nach

Alarich Weiss (1925-1995)

Professor für Physikalische Chemie

Biographie: Vollständiger Text (PDF)

Lebenslauf

  • * 21. Februar 1925 in Regenpeilstein (Oberpfalz)
  • 1931-1935 Besuch der Volksschule in Stefling (heute Stadtteil von Nittenau, Oberpfalz)
  • 1935-1942 Besuch des humanistischen Gymnasiums in Regensburg (Abitur Herbst 1942)
  • 1935-1943 Mitglied der HJ
  • 1935-1943 Mitglied des Volksbunds für das Deutschtum im Ausland (VDA)
  • 1942 Angehöriger der SS (SS-Bewerber, SS-Einheit: 10/68. SS-Standarte Regensburg)
  • 1942-1945 Soldat im Kriegsdienst; Mitglied der Waffen-SS (Juni 1943: 11./SS-Panzerjäger-Abteilung
  • „Das Reich“; Einsatzraum: Charkow; Dienstgrad: SS-Oberschütze)
  • 1946-1951 Studium der Physik in Erlangen (1946-1949), Mainz (1949) und Darmstadt (1949-1951)
  • 1951 Diplomhauptprüfung an der TH Darmstadt (Diplomarbeit am Lehrstuhl für Physikalische Chemie)
  • 1951-1955 Promotion in Physikalischer Chemie an der TH Darmstadt bei Helmut Witte, „Elektronendichteverteilung in Calciumfluorid“
  • 1955 Heirat mit Elisabeth Kräuter
  • 1955-1962 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Physikalische Chemie der TH Darmstadt
  • 1956-1958 Gastwissenschaftler in den USA, an der Staatsuniversität von Indiana (1956-1957, Wechselwirkung zwischen Metalloberflächen und Atomstrahlen) sowie an der TH Pittsburgh (1957-1958 Radiofrequenzspektroskopie)
  • 1958-1967 Arbeit am Eduard-Zintl-Institut an der TH Darmstadt
  • 1962 Habilitation in Physikalischer Chemie an der TH Darmstadt
  • 1965 Abteilungsleiter und Professor am Eduard-Zintl-Institut der TH Darmstadt für Anorganische und Physikalische Chemie
  • 1967-1972 Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Universität Münster
  • 1972-1993 Lehrstuhl für Physikalische Chemie III, Chemische Spektroskopie, an der TH Darmstadt
  • Vorsitzender der Deutschen Bunsen-Gesellschaft, Mitglied des Vorstands der Gesellschaft Deutscher Chemiker, stellvertretender Vorsitzender der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Mitglied des Wissenschaftsrats
  • † 10. Oktober 1995 in Darmstadt

Bewertung durch den Fachbeirat

Alarich Weiss war 1935 bis 1943 Mitglied der HJ und meldete sich 1942 freiwillig zur Waffen-SS; er nahm am Krieg bei der 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ teil, deren Einheiten nachweislich an Kriegsverbrechen beteiligt waren (u.a. im Raum Charkow). Die Mitgliedschaft in der Waffen SS hat er im Rahmen seines Entnazifizierungsverfahrens verschwiegen.

Der Fachbeirat Straßennamen empfahl daher die Aberkennung des Straßennamens.

"Streitsache Straßennamen"

Die Ausarbeitung der Biographie und die Bewertung des Straßennamens fand im Rahmen des Projektes “Streitsache Straßennamen” statt: www.darmstadt.de/strassennamen.