Der Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe ist als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Die Ludwigshöhe ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Darmstädter und Bessunger.
Der Kaufmann Wilhelm Schwab (1816-1891) spendete dem Darmstädter Verschönerungsverein 17.000 Mark, womit der 1882 eingeweihte Turm finanziert wurde.
Im Zweiten Weltkrieg betrieb der Luftwaffenstab "Mittelrhein" auf der Ludwigshöhe einen Nachtjägerleitstand, um die Deutsche Luftwaffe zu sichern und von Westen herannahende feindliche Verbände zu beobachten. Für die stationierten Soldaten wurden 1940-41 Baracken gebaut. Der Nachtjägerleitstand wurde nie fertiggestellt, ging aber 1943-45 in Teilbetrieb. Kurz vor Kriegsende sprengte die Deutsche Wehrmacht das Hotel-Restaurant, übrig blieb eine Ruine aus Schutt. Das Wohnhaus, der Musiktempel, die Wehrmachtsbaracken, der Nachtjägerleitstand und die Aussichtsterrasse blieben verhältnismäßig intakt. Übrig sind bis heute diverse Mauerreste.
Die Informationen stammen aus dem Buch: Thomas Deuster, Die Ludwigshöhe. Der Bessunger Hausberg. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Darmstadt 2005
"Es war ein Hochbunker ohne Fenster und mit einer 32 cm dicken Betondecke. Im Innern befand sich ein kinosaalgroßer Raum mit einer Großbildleinwand, auf der die Flugbewegungen nachvollzogen wurden. Das Dach war in tarnfarben gehalten. Weiterhin wurden weitere Flugabwehrgeschütze, ein Mannschaftsbunker auf der Ludwigshöhe, ein großer Bunker an der Marienhöhe und verschiedene Beobachtungsstände gebaut. Über 20 Baracken mit den unterschiedlichsten Aufgaben waren um das Areal des Hotel-Restaurants errichtet worden. So fand man 12 Wohnbaracken, drei Abortbaracken, zwei Bade- und zwei Waschbaracken, eine Lagerbaracke und eine Wirtschaftsbaracke vor,"
aus: Thomas Deuster, Die Ludwigshöhe. Der Bessunger Hausberg. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Darmstadt 2005, S. 53.
Auch auf der oberen Plattform des Ludwigsturms war eine kleine Flakstellung stationiert.
Der ehemalige Nachtjägerleitstand wurde 1956 von der Deutschen Bundespost bezogen und zur Funkkontrollmessstelle ausgebaut - in das dicke Ziegelmauerwerk wurden Fenster eingebrochen, der Tarnanstrich wurde übermalt.