Wissenschaftsstadt Darmstadt und BS Kulturstiftung Darmstadt präsentieren Kunst von Tony Cragg vom 26. April bis 26. Oktober von der Mathilden- bis zur Rosenhöhe

(dk, stip)
Park Rosenhöhe in Darmstadt. Quelle: Ulrich Mathias

Angeregt durch die BS Kulturstiftung Darmstadt (Stiftung von Dr. Brigitte und Ulrich Scheinert) und in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt wird der international bekannte Künstler Tony Cragg vom 26. April bis 26. Oktober zehn Kunstwerke auf einer Kunstachse zeigen, die an der Mathildenhöhe beginnt und am Spanischen Turm im Skulpturengarten Spanischer Turm der BS Kulturstiftung im Park Rosenhöhe endet. Der sichtbare Aufbau beginnt am 25. März.

„Die Blickbeziehungen zwischen dem Park Rosenhöhe und dem Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe gehören auch heute zum Besuchererlebnis und sind damit fester Bestandteil des UNESCO-Welterbes“, erklärt dazu Oberbürgermeister und Kulturdezernent Hanno Benz. „Mit der Ausstellung der Kunstwerke von Tony Cragg wollen wir mit der BS Kulturstiftung die Beziehung zwischen beiden Parks durch eine Kunstachse stärken und den Betrachtern auf ihrem Weg zwischen diesen beiden Sehenswürdigkeiten ein außergewöhnliches Kunsterlebnis bieten.“

Auch Stadtrat und Grünflächendezernent Michael Kolmer ist begeistert von den Skulpturen des international bekannten Künstlers: „Ich freue mich, diese Kunstwerke im wunderschönen Park Rosenhöhe zu Besuch zu haben. Als Grünflächendezernent kenne ich den Aufwand, der hinter dem Gartenbild der Rosenhöhe steckt. Daher haben wir insbesondere bei den Standorten im Park Rosenhöhe im Vorfeld gut überlegt, wo die Kunstwerke am besten zur Geltung kommen können und intensiv geplant, wie viele und wie die Aufstellung der Skulpturen ohne Parkschädigung gelingt.“

Bei der Begehung mit Tony Cragg sei dessen Verständnis für die Parkbelange deutlich geworden, wie Benz und Kolmer weiter erläutern: „Der Künstler entlehnt die Form seiner Skulpturen nicht nur der Natur, sondern liebt diese auch. So findet alles eine Einheit: Der wunderschöne Park mit seinen vorhandenen Skulpturen wie dem Auffliegenden Taubenschwarm und den Gänsen von Gotthelf Schlotter sowie das Denkmal für Karl Krolow von Thomas Duttenhöfer sind mit dem Park verschmolzen und dauerhafter Bestandteil. Die Kunstwerke von Tony Cragg bilden den Brückenschlag zwischen Mathildenhöhe und Rosenhöhe.“

„Wir freuen uns sehr auf die kommende Ausstellung des Skulpturengartens Spanischer Turm, für die wir den britischen Künstler Tony Cragg gewinnen konnten. Wir bedanken uns außerordentlich für die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt und allen Beteiligten“, kommentieren Dr. Brigitte und Ulrich Scheinert. „Als Naturliebhaber ist es uns ein besonderes Anliegen, die Aufbauarbeiten möglichst schonend auf der Rosenhöhe durchzuführen. Schon bislang haben wir im Zuge der Ausstellungen im Skulpturengarten Spanischer Turm besonderen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild gelegt. Eventuelle Schäden werden selbstverständlich behoben, auch im Interesse einer Ausstellung, die in diesem Sommer möglichst vielen Darmstädterinnen und Darmstädter Vergnügen bereiten soll.“

Die Parks Rosenhöhe und Mathildenhöhe
Der Park Rosenhöhe ist ein gärtnerisches Kunstwerk, das sich seit der Schaffung mit der Vision einer Landschaftsidylle im Jahr 1817 durch Gartendirektor Johann Michael Zeyher in über 200 Jahren zu einem Park der Bürgerschaft entwickelt hat. Letztes Jahr erst verlieh die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur Hessen e.V. dem Grünflächenamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt den begehrten Gartenoskar für die drei Hauptsanierungsziele des Parks: Hohe Attraktivität der Parkanlage für Besucherinnen und Besucher, die Optimierung der Pflanzung und Pflege hinsichtlich der Veränderung der klimatischen Bedingungen sowie die Erhöhung der Biodiversität bei Flora und Fauna. „Die Gärtnerinnen und Gärtner des Grünflächenamtes haben unter Anleitung der Vorarbeiterin Ivana Zahlauer und der Sachgebietsleiterin Monika Dyballa ein Paradies auf Erden erschaffen. Rosen, Stauden, neue Gehölze sind die Parkhelden, die ganzjährig bereits jetzt ein Besucherhighlight in Darmstadt darstellen“, so Kolmer.

Die Mathildenhöhe war seit 1800 eine landschaftliche Parkanlage, die Prinz Christian von Hessen -Darmstadt erschaffen ließ. Nach einer vielgestaltigen Umnutzung des Parks ab 1830 erhob Architekt Joseph Maria Olbrich 1901 das Thema Garten auf der Mathildenhöhe zu einem programmatischen Bestandteil seiner Vorstellung von Moderne, die Mathildenhöhe erhielt Parkanteile und fand eine sinnvolle Einbindung der russischen Kapelle in das Gesamtensemble.

Über Tony Cragg
Sir Tony Cragg (geboren am 9. April 1949 in Liverpool) ist ein britisch-deutscher bildender Künstler, der seit 1977 in Wuppertal lebt. Bis Ende Juli 2013 war Cragg Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, er zählt zu den renommiertesten Bildhauern der Gegenwart. Neben der mehrfachen Teilnahme an den Biennalen in Venedig, Sydney und Sao Paulo sowie der documenta in Kassel, werden seine Werke weltweit in Ausstellungen gezeigt, so zum Beispiel 1990 im Art Institute of Chicago, 2011 im Louvre oder 2024 im Kunstpalast Düsseldorf. Seine Arbeiten befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie der des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, des Städel Museums in Frankfurt am Main oder der Peggy Guggenheim Collection Venedig, sie werden aber auch im öffentlichen Raum ausgestellt, beispielsweise in Tokio, Milwaukee oder Bonn. Neben Plastiken umfasst sein Oeuvre auch Zeichnungen, die sowohl als Skizzen für sein bildhauerisches Werk dienen als auch für sich selbst stehen. Mit seiner Cragg Foundation betreibt er seit 2008 den Skulpturenpark Waldfrieden auf einem 15 Hektar großen Parkgelände in Wuppertal, wo seine durch die Natur inspirierten Werke mit dem Park korrespondieren. 2015 wurde Tony Cragg mit der Ehrenprofessur der Kunstakademie Düsseldorf ausgezeichnet, 2016 zum Knight Bachelor des Vereinigten Königreichs geschlagen.

Über die BS Kulturstiftung
Die im Jahr 2018 von Brigitte und Ulrich Scheinert gegründete BS Kulturstiftung Darmstadt ist eine private Initiative, die Kunst- und Kulturprojekte in Darmstadt unterstützt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Fotografie und Design. Das Engagement der Stiftung konzentriert sich ausschließlich auf die Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die Stifter möchten damit ihre lokale Verbundenheit zum Ausdruck bringen und sich als Mitglieder der Zivilgesellschaft in die Gestaltung ihres Umfeldes einbringen.