Für die Unterbringung von Geflüchteten wird die Wissenschaftsstadt Darmstadt das fünfstöckige Bürogebäude in der Pfnorstraße 1 nach erfolgtem Umbau, voraussichtlich ab dem 1. November 2024, für die Dauer von zehn Jahren anmieten. Dies hat der Magistrat in seiner Sitzung am 12. Juni beschlossen.
Infolge der anhaltend kritischen Lage und der kontinuierlichen Zuweisungen von rund 500 geflüchteten Personen im Jahr 2024 werden weitere Unterbringungsmöglichkeiten benötigt, um die gesetzliche Verpflichtung zu deren Unterbringung zu erfüllen und um eine langfristige Perspektive für die Integration dieser Menschen in Darmstadt zu gewährleisten.
Aktuell sind 390 Personen in Hotels untergebracht, weil keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung stehen. Sowohl die 1.100 Plätze in den Erstwohnhäusern für Asylsuchende, als auch die zwischenzeitlich in Betrieb genommenen 603 Wohnheimplätze für anerkannte Geflüchtete und Geflüchtete aus der Ukraine sind ausgelastet.
Für die Neuzuweisungen stehen Notunterkünfte, für Familien bis zu 160 Plätze in der Hilpertstraße 24a sowie voraussichtlich ab Juli 2024 im Bernsteinweg 3a für bis zu 95 Erwachsene zur Verfügung. Damit können die schwer kalkulierbaren Zuweisungen besser organisiert werden, bis es einen geeigneten Platz in einem Wohnheim oder Erstwohnhaus gibt.
In dem umgebauten fünfstöckigen ehemaligen Bürogebäude wird es insgesamt 171 möblierte Zimmer, Gemeinschaftsküchen und -räume, sowie Sanitäranlagen und Waschküchen auf 7.015 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche geben. Die regelhafte Belegung ist je nach Familienkonstellation mit bis zu 330 Personen geplant und erfolgt ausschließlich durch das Amt für Soziales und Prävention. Im Erdgeschoss befinden sich die Büros für die sozialpädagogische Betreuung.
„Wie in den anderen Einrichtungen für Geflüchtete in Darmstadt werden auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Pfnorstaße 1 sozialpädagogisch betreut, unterstützt und begleitet. Die Dienstleistungen für die migrationsspezifische Sozialbetreuung werden auf Basis der kommunalen Vergabevorschriften ausgeschrieben und beauftragt“, so Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz.
Stadtkämmerer Schellenberg: „Durch den städtischen Eigenbetrieb Immobilienmanagement Darmstadt konnten die intensiven Vertragsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. Nach den erforderlichen Gremienbeschlüssen wird der Eigenbetrieb mit der weiteren Abwicklung des Mietvertrags beauftragt. Sinnvollerweise werden wir eine monatliche Pauschalmiete abschließen, die Hausmeisterdienste, das gesamte Mobiliar und die Heiz-, Strom- und Nebenkosten umfasst.“
Termin und Ort für eine Informationsveranstaltung für die Nachbarschaft im Quartier werden zeitnah bekanntgegeben.