Wissenschaftsstadt Darmstadt erhält Landesfördermittel für Gemeinwesenarbeit in Arheilgen, der Waldkolonie und der Lincoln-Siedlung

Bürgermeisterin Akdeniz: „Fördermittel befähigen uns, wirksame und an den Bedürfnissen der Bewohner und Bewohnerinnen orientierte Angebote zu schaffen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“

Gruppenfoto mit Sozialministerin Heike Hofmann und Bürgermeisterin Barbara Akdeniz
Sozialministerin Heike Hofmann übergibt Bürgermeisterin Barbara Akdeniz den Förderbescheid für das Programm Gemeinwesenarbeit. V. li.: Almut Siodlaczek, Beatrice Lüttcher, Ilona Zettl, Barbara Akdeniz, Heike Hofmann, Jenna Reibold, Jeannette Dorff, Dominik Kohlmaier. Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt - Eva Born

Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz hat am heutigen Mittwoch, 22. Januar,  einen Förderbescheid über 307.000 Euro zur Förderung der Gemeinwesenarbeit in Arheilgen (Muckerhaus), in der Waldkolonie (Siegfried-Geppert-Haus) und in der Lincoln-Siedlung (Quartierwerkstatt) von der hessischen Sozialministerin Heike Hofmann erhalten. Bereits seit 2016 wird die Gemeinwesenarbeit in diesen drei Stadtteilen durch das hessische Landesförderprogramm Gemeinwesenarbeit unterstützt.

Bürgermeisterin Akdeniz: „Ich freue mich sehr, dass mithilfe der Förderung die erfolgreiche Arbeit in Arheilgen, in der Waldkolonie und in der Lincoln-Siedlung fortgesetzt werden kann. Es ermöglicht uns, wirksame und an den Bedürfnissen der Bewohner und Bewohnerinnen orientierte Angebote zu schaffen und gleichzeitig Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.“

Darmstadt sei eine wachsende und wirtschaftlich prosperierende Stadt mit großstädtischer Dynamik und internationalem Flair und bietet eine vielfältige Infrastruktur auf hohem Niveau. Dennoch gäbe es auch hier Armut und soziale Ausgrenzung, so Akdeniz. Diese zeige sich in den Sozialräumen und der direkten Nachbarschaft. Daher sei ein besonderer Blick auf sozial benachteiligte Stadtteile im Rahmen von Gemeinwesenarbeit von großer Bedeutung. Gleichzeitig gelte es, die Sozialräume zu stärken und zu stabilisieren: „Gemeinwesenarbeit ist eine wichtige Säule kommunaler Sozialpolitik zur Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Unter den Prämissen Darmstädter Sozialpolitik – Prävention, Partizipation, Sozialraumorientierung und Inklusion arbeiten wir gemeinsam und konsequent Exklusion, Segregation, Stigmatisierung und Benachteiligung aufgrund von sozialer oder ethnischer Herkunft entgegen. Die Stadt unterstreicht dieses Bekenntnis seit vielen Jahren durch die Bereitstellung kommunaler Mittel zur Umsetzung und Sicherung der Gemeinwesenarbeit vor Ort. Dazu ist die Stärkung von neuen Nachbarschaften wie in der Lincoln-Siedlung von besonderem Wert.“

Durch qualifizierte, sozialpädagogische Fachkräfte werden einerseits sozial benachteiligte Menschen unterstützt und befähigt, sich aktiv an politischen Prozessen zu beteiligen und ihre Interessen und Bedarfe zu formulieren, andererseits wirkt das Prinzip Gemeinwesenarbeit auch auf die strukturelle Veränderung von segregierenden Verhältnissen. Die Gemeinwesenarbeit in Arheilgen, der Waldkolonie und der Lincoln-Siedlung wird durch den Träger Regionale Diakonie Darmstadt-Dieburg im Auftrag der Wissenschaftsstadt Darmstadt umgesetzt.

„Wir begrüßen als Träger, dass die Gemeinwesenarbeit an den 3 Standorten für weitere zwei Jahre mit Landesmitteln unterstützt wird und plädieren an die Landesregierung, das Förderprogramm auch nach 2026 fortzusetzen“, so Jenna Reibold Leiterin der Regionalen Diakonie- Darmstadt Dieburg. „Die Ressourcen ermöglichen uns als Träger mit einer bedarfsorientierten Sozialarbeit vor Ort den vielfältigen Bedürfnissen der Menschen auch weiterhin zu begegnen. Die Aktivierung und Stärkung der Menschen hin zu mehr Selbstermächtigung ist uns dabei besonders wichtig.“

Um ein nachhaltiges gesellschaftliches und politisches Bewusstsein bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Nachbarschaften und Quartiere zu schaffen und zu etablieren, so dass sie aktiv für ihre Rechte und Belange eintreten, sind vor allem Zeit und personelle Ressourcen in der Gemeinwesenarbeit erforderlich.

„Eine signifikante Erhöhung der finanziellen Mittel für Kommunen ist aus unserer Sicht notwendig, um eine langfristige Quartiersentwicklung zu fördern. In diesem Zusammenhang sendet die Finanzierung durch das Land Hessen ein positives Signal an die Menschen, die in Sozialräumen mit besonderen Entwicklungsbedarfen leben. Angesichts der fortschreitenden Kommunalisierung sozialer Hilfen ist es von zentraler Bedeutung, die Gemeinwesenarbeit vor Ort angemessen zu stärken, um eine langfristige Teilhabe der Menschen in den geförderten Quartieren sicherzustellen“, ergänzt Jenna Reibold.

Standorte der Gemeinwesenarbeit befinden sich in Eberstadt-Süd, dem Pallaswiesen-Mornewegviertel (Träger Caritasverband), der Lincoln-Siedlung, Kranichstein, Waldkolonie, Arheilgen (Träger Regionale Diakonie Darmstadt-Dieburg) sowie der Postsiedlung (Träger Zusammen in der Postsiedlung e.V.). Sie werden je nach Standort von der Wissenschaftsstadt Darmstadt mithilfe von Fördermitteln des Bundes und des Landes sowie durch Eigenmittel der jeweiligen sozialen Träger getragen.