Von der Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstützte Initiative zur Optimierung privater Heizungen sucht erste Interessierte

(dk)

Klimaschutzdezernent Michael Kolmer: „Unterstützenswertes bürgerschaftliches Engagement, das unsere Stadt im Klimaschutz voranbringt und den Menschen hilft, Geld zu sparen“

Quelle: Shutterstock - New Africa

Die von der Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstützte ehrenamtliche Bürgerinitiative heiner*heizungsoptimierung sucht erste Interessierte für eine Beratung. Ziel der Initiative ist es, das Potenzial für Energiewende und Klimaschutz durch ehrenamtliche Beratung bei der Optimierung privater Heizungen zu nutzen. Das Projekt ist eine Aktion engagierter Darmstädter Bürgerinnen und Bürger und des BUND Darmstadt e.V. mit Unterstützung des städtischen Amtes für Klimaschutz und Klimaanpassung.

„Motto ist hier die Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt dazu Klimaschutzdezernent Michael Kolmer. „Denn indem die Initiative Privatleute bei der Optimierung ihrer Heizungsanlagen unterstützt, sollen nicht nur klimaschädliche Emissionen, sondern auch Heizkosten reduziert werden und das, ohne dass auch nur ein Cent investiert werden muss. Eine Einsparung des Heizenergieverbrauchs kann nämlich häufig durch einfache Anpassungen in den Heizregelungen erreicht werden“, so Kolmer.  

Die Resonanz auf den städtischen Aufruf zur Gründung der Initiative im Sommer war, wie Kolmer weiter erklärt, auch über die Stadtgrenzen von Darmstadt hinaus – groß. Das zeige deutlich, wie sinnvoll und unterstützenswert ein derartiges bürgerschaftliches Engagement sei: „Es bringt Darmstadt im Klimaschutz voran und hilft den Menschen zugleich, Geld zu sparen“, so Kolmer.  

Die Grundlagenschulung fand Ende September in den Räumlichkeiten des Kooperationspartners, der regionalen Energiegemeinschaft Südhessen e.V., statt. Vermittelt wurden dort grundlegende Inhalte zu den Themen Gesprächsführung bei Beratungen, Gebäudebeheizung, Heizungsanlagen und Ansätzen zur Heizungsoptimierung. In der sich anschließenden Tandemphase haben die zukünftigen Beraterinnen und Berater in Kleingruppen in ihren eigenen Heizungskellern das Gelernte umgesetzt und ihre Heizkurven optimiert.

Für den nächsten und letzten Schritt der Schulungsserie werden nun Besitzer von Ein- oder Zweifamilienhäusern gesucht, die gemeinsam mit den Beraterinnen und Beratern die Einstellung ihrer Heizungsanlagen optimieren möchten. Interessierte können sich jetzt per E-Mail über info@heinerheizung.de anmelden – das Angebot in dieser Phase ist zunächst auf 30 Beratungsplätze begrenzt. „Ich freue mich sehr, dass diese tolle Initiative aus engagierten Expertinnen und Experten nun in die Umsetzung gehen wird und kann nur bekräftigen, dass es sich aus mehreren Gründen lohnt sich mit der eigenen Heizung zu beschäftigen“, zeigt sich Kolmer optimistisch.

Hintergrund:

Der Endenergieverbrauch der privaten Haushalte wird zu etwa 70 Prozent von dem Energieverbrauch für Raumwärme bestimmt. Obgleich die Wärmewende vielerorts bereits mit der Umstellung auf klimafreundliche und effiziente Heiztechniken wie Wärmepumpen im Gange ist, werden viele der heute betriebenen Gasheizungen noch einige Jahre in Betrieb bleiben. Die Einstellungen von Bestandsheizungen sind selten optimal auf das jeweilige Gebäude abgestimmt, oft sind sogar die Werkseinstellungen zu finden. Durch Absenkung der Vorlauftemperatur über die Heizkurve kann der Gasverbrauch um häufig mindestens 10 Prozent oder mehr reduziert werden – und das völlig ohne Investitionskosten. Hier setzt die Initiative an, die Privatleute dabei unterstützen will, die für ihre Heizungsanlage optimalen Einstellungen zu finden. Neben dem reinen Spareffekt geht es auch darum, die Berührungsängste mit dem Thema Heizung abzubauen und langfristig mögliche Wege zu alternativen Heizungslösungen, wie Wärmepumpen, aufzuzeigen.