Die Landesenergieagentur Hessen (LEA) hat im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW) kürzlich eine Studie mit Potenzialanalysen zur Nutzung von Erdwärme an ausgewählten Standorten in Hessen durchgeführt, bei der die Wissenschaftsstadt Darmstadt als einer der vielversprechendsten Standorte ausgewählt wurde. Im Rahmen dieser sogenannten „Geothermischen Potenzialanalyse“ wurde eine umfassende Datenrecherche durchgeführt, auf deren Basis die geologische und hydrogeologische Situation beschrieben und mögliche Nutzungsformen von Erdwärme im Stadtgebiet ermittelt wurden. Nun liegen die Ergebnisse als Bericht vor und können auf der Webseite der Landesenergieagentur https://www.lea-hessen.de/mediathek/publikationen/ abgerufen werden. Die Ergebnisse können auch als eine der notwendigen Datengrundlagen für die Kommunale Wärmeplanung herangezogen werden.
Umweltdezernent Michael Kolmer erklärt dazu: „Der Ausbau erneuerbarer Energien und damit das Erreichen von Versorgungssicherheit und Klimaschutz sind übergreifende Ziele. Neben dem weiteren Ausbau etablierter erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie rückt auch die Geothermie stärker in den Fokus. Durch die Studie haben wir nun eine gute Grundlage, um die technischen Möglichkeiten der Technologie für Darmstadt besser bewerten zu können.“
Ergebnis der Studie ist, dass das Darmstädter Stadtgebiet aufgrund seiner Lage am Rand des Oberrheingrabens aus geologischer Sicht in vier Zonen aufgeteilt werden kann. Ingenieurtechnisch sind dabei in großen Teilen des Stadtgebiets oberflächennahe Sonden für die Beheizung einzelner Gebäude bis Baublöcke möglich. Aber auch mitteltiefe bis tiefe Geothermie (ab etwa 400 Meter Bohrtiefe) kann als Nutzungsform von Erdwärme auf höherem Temperaturniveau in Frage kommen. Beispielhaft für die strukturgeologischen Großräume im Stadtgebiet wurden Standorte im Westen (im Oberrheingraben) und im Osten (Grabenschulter des Oberrheingrabens) genauer untersucht.