Frankfurt und Darmstadt kooperieren bei Drogenhilfe

(PSD)

Städte wollen Zusammenarbeit auf politischer Ebene ausbauen

Visualisierung Neubau Drogenhilfeeinrichtung Scentral. Quelle: Architekten Riehm Piscuskas BDA

Frankfurts Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl und Darmstadts Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz haben sich auf eine umfassende Kooperation in der Drogenhilfe verständigt. „Wir wollen die auf operativer Ebene gewachsene Zusammenarbeit der beiden Städte künftig verstärkt auf politischer Ebene fortsetzen“, sagen die beiden Politikerinnen. „Beide Städte verfolgen das gleiche Ziel und haben ein gut funktionierendes Hilfenetz aufgebaut. Daher stellen wir uns jetzt gemeinsam den Herausforderungen, vor denen auch viele andere Städte in Hessen stehen“, betonen die beiden Dezernentinnen.

„Darmstadt hat seine Suchthilfestrukturen ausgebaut und prüft zudem, welche Möglichkeiten es gibt, einen Drogenkonsumraum einzurichten“, erklärt Akdeniz. „Wie in Frankfurt gibt es in Darmstadt Einrichtungen, in denen drogenkranke Menschen Beratung, Mahlzeiten, Hygieneartikel und sterile Spritzen erhalten. Die örtliche Drogenhilfeeinrichtung ‚Scentral‘ bezieht noch in diesem Jahr einen Neubau mit Aufenthaltsmöglichkeiten. Ergänzend wird im angrenzenden Herrngarten ein neuer Außenbereich geschaffen, der Schutz- und Kontaktmöglichkeiten zu den Mitarbeitenden im Scentral bietet.“ Darüber hinaus wurde das Streetwork-Angebot bereits im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut.

„Darmstadt und Frankfurt übernehmen Verantwortung für ihre Bürgerinnen und Bürger. Ich freue mich, dass unsere Nachbarstadt als erste Kommune in Hessen meinem Vorschlag der Zusammenarbeit nachkommt und unsere Forderungen unterstützt. Crack und Fentanyl sind längst in kleinen und mittleren Städten angekommen. Dauerhaft wird sich keine Kommune mehr wegducken können“, sagt Voitl. Die Frankfurter Sozial- und Gesundheitsdezernentin hat die Städte und Gemeinden in Hessen mehrfach aufgefordert, eigene Hilfsstrukturen aufzubauen – zuletzt in einem gemeinsamen Schreiben mit Oberbürgermeister Mike Josef.

„Wir sehen dies als überregionale Problematik. Alle betroffenen Städte müssen beim Ausbau des Hilfesystems vom Land angemessen unterstützt werden“, fordern Voitl und Akdeniz.
Bürgermeisterin Akdeniz ergänzt: „Auch in Darmstadt erwarten wir finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes, um den Anforderungen des veränderten Konsumverhaltens durch Crack, aber auch durch die wachsende Szene angemessen begegnen zu können. Aus meiner Sicht müssen alle Großstädte Hessens besser ausgestattet werden, denn auch nach Darmstadt kommen viele Konsumentinnen und Konsumenten aus dem Umland.“