Covid-19-Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt stimmt sich über Entscheidungen der Bundes- und Landesregierung zu Lockerungsmaßnahmen  ab

(DK)

OB Partsch: „Müssen sehr sorgsam mit den Regelungen umgehen – am wichtigsten sind nachvollziehbare Maßstäbe und Kriterien für die Bevölkerung“

Der Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich in einer Sitzung vom heutigen Donnerstag, 16. April, vor allem mit den am gestrigen Mittwoch von Bundesregierung und Landesregierungen beschlossenen Vereinbarungen und Empfehlungen bei der Lockerung von Beschränkungen des öffentlichen Lebens im zur Eindämmung der Covid-19-Epidemie beschäftigt. So folgt der Krisenstab der Stadt grundsätzlich den beschlossenen Lockerungen, muss jedoch Detailfragen noch in kleineren Runden genau erörtern und Vorgehensweisen abstimmen. Die Ergebnisse werden im Anschluss an die kommenden Sitzungen kommuniziert. 

Oberbürgermeister Jochen Partsch sagte dazu auch mit Blick auf die laufenden Abstimmungen im Deutschen und Hessischen Städtetag: „Was die Bundesregierung gemeinsam mit den Landesregierungen beschlossen hat, ist in der Summe sicherlich richtig und sinnvoll, lässt aber auch Fragen in einigen Bereichen offen, die wir nun einzeln erörtern und behandeln müssen. Dies betrifft die Öffnung der Schulen, den Einzelhandel, das Tragen von Masken um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Wir müssen hier sehr sorgsam mit den Regelungen umgehen. Ich bin der Auffassung, dass das wichtigste nun nachvollziehbare Maßstäbe und Kriterien für die Bevölkerung sind. Was entschieden wird, muss nachvollziehbar und transparent erklärt werden, damit die gute Akzeptanz erhalten bleibt. Bei allem Verständnis für das Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger nach Normalisierungen müssen wir uns aber dennoch im Klaren darüber sein, dass wir noch immer mittendrin, vielleicht sogar noch immer erst am Anfang bei der Bewältigung dieser Krise stehen und hier eindeutig auf Sicht fahren. Klar ist auch, dass wir es noch lange mit enormen Einschränkungen in der Organisation des Öffentlichen Lebens in Darmstadt und Deutschland zu tun haben werden. Aus Darmstädter Sicht, ist es bitter und traurig, dass auch unsere Feier der Zuversicht, der Hoffnung und Zugewandtheit, für die das Heinerfest steht, auch Opfer der neuen Verordnung wird und dieses Jahr erstmals seit Beginn nicht stattfinden kann. Wie wir damit umgehen, werde ich mit dem Heimatverein Darmstädter Heiner abstimmen. Gleiches gilt für eine Vielzahl weiterer kultureller und sonstiger Veranstaltungen. Hierzu wird es im Laufe der Woche weitere Informationen geben.“   

Beschlossen wurde im Gremium eine Bedarfsabfrage von Schutzmaterialien, die über die Feuerwehr koordiniert wird und zu der es auch noch einmal eine gesonderte Information der Öffentlichkeit geben wird. Dasselbe gilt für mögliche Unterstützung von Privatpersonen beim Erhalt sogenannter Community-Masken. Hier können eventuell Einzelhändler und bestimmte Privatpersonen mit größeren Mengen selbst hergestellter Masken diejenigen unterstützen, die keine Möglichkeit haben, sich eine solche Maske selbst herzustellen. 

Weiterhin sind zusätzliche Hilfsmaßnahmen für die besonders von der Covid-19-Epidemie betroffene italienische Partnerstadt Brescia in Planung, die mit zusätzlicher Schutzausrüstung unterstützt werden soll.

Wie das Gesundheitsamt berichtet, sind in den letzten zwei Tagen insgesamt 5 neue positive Covid-19-Fälle in Darmstadt dazu gekommen, so dass die Zahl in Darmstadt auf kumuliert 120 Fälle steigt. 90 Personen gelten mittlerweile wieder als geheilt. Leider gab es am vergangenen Dienstag auch den ersten Todesfall. Verstorben ist eine 85-jährige ehemalige Bewohnerin eines Pflegeheims mit schweren Vorerkrankungen. 

Die nächste Sitzung des Krisenstabs ist am morgigen Freitag, 17. April.